Mara von Berks, eigentl. Marie (auch Maria) Edle von Berks, geb. Čop, (* 10. August 1859 in Livorno, Italien; † Juni 1910 auf Schloss Reifenstein bei St. Georgen, Steiermark) war eine österreichische Schriftstellerin. Sie schrieb – entsprechend ihrer ersten Ehe - unter dem Namen Mara Čop-Marlet und trat auch als anerkannte Ethnographin besonders mit der Forschungsarbeit "Die Zigeuner unter den Südslaven" (1889) hervor (nach Sophie Pataky, Lexikon deutscher Frauen der Feder, Neusatz 2014 der Ausgabe des Bandes 1 von 1898/Wikipedia).
„Die Sünderin“ ist 1907 unter dem Namen Mara von Berks erschienen. Der kleine Roman (Untertitel: Roman aus der österreichischen Gesellschaft) führt in die Verhältnisse der „gehobenen“ Gesellschaft, insbesondere deren Sittlichkeit und Moralvorstellungen in der Zeit der Jahrhundertwende ein. Österreichische Besonderheiten (besonders das doch typische Lebensgefühl in der morbiden, genusssüchtigen Donaumonarchie) sind kaum wahrnehmbar; die Handlung könnte ebenso gut in Deutschland (was teilweise der Fall ist), Frankreich oder England spielen; die scharf kritisierten Vorurteile und Verhaltensauswüchse erscheinen genauso wenig spezifisch.
Die spannende Geschichte über eine Frau, die sich aus wahrem Mitgefühl und Barmherzigkeit in der Gesellschaft isoliert, dennoch ihren Weg geht – und schließlich scheitert (glücklicherweise -?- nicht allein), erlangt ihre Dynamik nicht zuletzt durch den ansatzweisen Einsatz expressionistischer Stilmittel wie die Gegenwartsform der Erzählung. Die Wahrnehmung von Anleihen bei Dostojewskis „Der Idiot“ mag subjektiv sein.
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