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Originally Posted by hamlok
Im Moment treffen wir uns auch viel mit den Hunden, da geht viel Lesezeit ab, aber es macht halt auch Spaß. Wenn der Herbst einkehrt, werde ich auch sicherlich wieder mehr lesen.
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Das ist natürlich ein prima Grund.
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Ich hab hier doch noch so tolle Sachen, die unbedingt gelesen werden wollen.
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Ach ja, und es werden immer mehr... Leider werden die Abende schon wieder kürzer, und ich habe schon über eine Woche nicht mehr auf dem Balkon lesen können - entweder es war zu heiß oder zu windig hier im 4. Stock. Ich wollte eigentlich noch ein paar Papierbücher schaffen, bevor die dunkle Jahreszeit beginnt. Aber was mache ich?! Lese alte Bücher noch mal.

Zum Beispiel das hier:
The Grey King von Susan Cooper
The Grey King ist der vierte Teil in Susan Coopers Wintersonnenwende-Zyklus. Gelesen habe ich alle fünf Bücher zum ersten Mal vor mehr als 10 Jahren, in der langen Pause zwischen dem 4. und 5. Harry-Potter-Band. Seither habe ich den zweiten Teil (The Dark is Rising/Wintersonnenwende) in unregelmäßigen Abständen wieder gelesen, die anderen Bände jedoch nicht. Letztes Jahr habe ich mir vorgenommen, den kompletten Zyklus noch einmal zu lesen, habe jedoch nach dem dritten Band vorerst die Lust verloren. Also auf ein Neues. :-)
The Grey King gilt allgemein als das beste Buch der Serie, es hat 1976 die renommierte Newbery Medal gewonnen. Im 4. Band begegnen wir Will Stanton wieder, dem jüngsten der Old Ones, der nach einer langen, schweren Krankheit zu Verwandten nach Wales geschickt wird, um sich zu erholen. Schon bald wird klar, dass diese Ferien für ihn nicht die reine Erholung werden und dass die dunklen Mächte ihren Kampf um die Weltherrschaft nicht aufgegeben haben. Will muss die goldene Harfe finden, deren Musik die sechs Schläfer weckt, die seit Jahrhunderten in den Waliser Bergen schlafen. Er hat jedoch einen Helfer - Bran, einen Jungen, der mit seinem Vater auf einem der benachbarten Höfe lebt und Harfe spielt.
Das Buch verknüpft Elemente der keltischen Mythologie mit der Artus-Sage, die man zumindest in Ansätzen kennen sollte. Besonders gut gefallen hat mir der Schauplatz des ländlichen Wales, den Cooper mit relativ wenigen Worten lebendig zu beschreiben weiß. Bei einer Länge von weniger als 200 Seiten ist die Geschichte fest verwurzelt in der Landschaft und den dazugehörigen Legenden, auch die Figuren sind erstaunlich gut herausgearbeitet, obwohl die Handlung nicht wirklich viel Raum für Charakterisierung lässt. Insgesamt hat das Buch beim Wiederlesen gewonnen, es ist in sich stimmig und hat sehr viel Atmosphäre. Mein einziger Kritikpunkt wäre (mal wieder), dass es ausschließlich um die Abenteuer von Jungen geht, aber letztendlich ist das bei Büchern aus den 70er Jahren fast normal. 40 Jahre nach der Erstveröffentlichung ist
The Grey King nach wie vor ein empfehlenswertes Buch, auch wenn man die Serie hier nicht beginnen sollte.
(Lebensalter-Challenge, 1975, 5 Sterne)