Moonheart von Charles de Lint
In seinem 1984 erschienenen Roman Moonheart verwebt Charles de Lint keltische Mythen, die die Einwanderer aus ihrer Heimat in die neue Welt mitgebracht haben, mit den Legenden und Traditionen der Ureinwohner Nordamerikas. Der eigentliche "Star" des Buches ist dabei ein Haus, das in mehreren Dimensionen oder Welten existiert - Tamson House, in dem Jamie Tams und Sarah Kendell leben. Sarah handelt mit Antiquitäten und Artefakten und findet eines Tages einen goldenen Ring, der sie zu dem keltischen Barden Taliesin führt. Während ihrer Abwesenheit wird Tamson House von einer uralten bösen Macht angegriffen, die auf ihre Stunde gewartet hat: Mal'ek'a, The Evil That Walks Nameless.
Das ewige Thema des Kampfes zwischen Gut und Böse hat auch in diesem Buch seinen Platz, und die Action-Szenen hätten für meinen Geschmack etwas kürzer ausfallen können. Auf der anderen Seite finde ich de Lints Talent, Elemente aus zwei so völlig unterschiedlichen Kulturen glaubhaft miteinander zu verbinden, durchaus faszinierend. Das Konzept von Tamson House ist ebenfalls ziemlich cool - die Funktion als Portal ist nicht wirklich ungewöhnlich in einem Fantasy-Roman, aber es "lebt" auf eine gewisse Weise und kann sich selbst verteidigen.
Dieses Buch habe ich als Hörbuch gehört, und es hat mir insgesamt gut gefallen. Allerdings meine ich, es hätte nicht geschadet, zwei Sprecher zu engagieren: einen männlichen und einen weiblichen für die verschiedenen Figuren. Trotzdem kann man der Handlung gut folgen und ich habe es sicher nicht zum letzten Mal gehört.
(Lebensalter-Challenge, 1984, 4 Sterne)
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