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Originally Posted by Leonatus
... und insofern für den aufmerksamen Beobachter für einige Überraschungen gut ist, etwa was die Vorstellungen von den damaligen finanziellen Bedingungen eines jungen Offiziers der preußischen Armee, Gutsbesitzersohns und nationalen Jockey-Stars angeht: Er muss seinen Vater um eine Erhöhung seiner monatlichen Apanage von 300 Mark bitten, "damit er heiraten kann", was dieser ihm verweigert, um etwas "zur Ausstattung seiner Schwester zurücklegen" zu können.
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Stimmt, da hat man völlig falsche Vorstellungen. Aber das war nicht nur in der Preußischen Armee so, sondern auch in der englischen. Das habe ich aus der Biografie von Robert Baden-Powell gelernt. (Gründer der Pfadfinder) Der war auch aus armem Adel und der Vater schon lange tot. Da hat lange Jahre ein Bruder die Mutter, die Schwestern und ihn finanzieren müssen. Beide Brüder haben des Geldes wegen lange nicht heiraten können.
Ein junger englischer Offizier bekam durchaus ein Gehalt. Aber das reichte hinten und vorne nicht um das zu finanzieren, was erwartet wurde. Die feine Uniform, das Reitpferd, der Dienstbursche. Deshalb war Robert Baden-Powell gerne in Indien stationiert, da dort all diese Sachen für relativ kleines Geld zu haben waren. In England war es nicht finanzierbar. Entweder hätte man reich sein müssen, oder einen lukrativen Posten mit gutem Zusatzverdienst ergattern.