The Lathe of Heaven von Ursula K. Le Guin
George Orr hat ein ungewöhnliches Problem, für das er sich in psychiatrischer Behandlung befindet: Seine Träume verändern die Realität, weshalb er sich davor fürchtet, einzuschlafen. Dr. Haber, sein Psychiater, hat ein Gerät entwickelt, mit dem er glaubt, George helfen zu können, nämlich indem er ihm "positive" Träume beschert, denn schlafen und träumen muss der Mensch, sonst stirbt er.
Dieser recht kurze Roman, der kaum länger als eine Novelle ist, war ein recht überraschendess Leseerlebnis, das ich so von Ursula Le Guin nicht erwartet hatte. Das Buch ist eher spannend als literarisch, wobei sie trotz der Kürze lebendige Figuren geschaffen hat. Als Leser weiß man anfangs nicht genau, worin Georges Problem eigentlich besteht, doch die Autorin kommt ziemlich schnell auf den Punkt, und der freundliche Psychiater entwickelt sich rasch zum Antagonisten der Geschichte, der versucht, George für seine eigenen Zwecke zu benutzen. Von diesem Moment an spitzt die Handlung sich zu, die geträumten "Lösungen" für diverse Probleme - z. B. wie löst man das Problem der Überbevölkerung und wie erreicht man, dass die Menschen sich untereinander nicht mehr bekriegen - verändern die Welt nachhaltig und auf unerwartete Weise.
Obwohl nicht so vielschichtig wie Die linke Hand der Dunkelheit oder The Disposessed, hat mir dieses Buch doch gut gefallen.
(Lebensalter-Challenge, 1971, 4 Sterne)
|