Nein, es handelt sich mitnichten um eine Anthologie berühmter romantischer Erzählungen, nicht einmal unberühmter ... Unberühmt sind sie allerdings schon, diese Erzähler, bis auf das Ehepaar Fouqué, aber eben nicht romantisch, allenfalls trivialromantisch: der Begriff ist 1815 längst zum "gesunkenen Kulturgut" geworden - in diesem Fall haben wir es zu tun mit Unterhaltungsliteratur des frühen Biedermeier, die ich - getreu dem Motto: Was lasen die Leute, während Tieck und Eichendorff schrieben? - ausgegraben habe.
Ein Wiener Verlag gab in der Reihe "Unterhaltungsbibliothek" 1815/16 zwei Bände (259 & 255 Seiten) mit dem irreführenden Titel heraus.
Dazu passend erschien mir für das Cover das Bild von Georg Friedrich Kersting,
Vor dem Spiegel, 1827, in dem das romantische Fenstermotiv (in bildender Kunst wie in der Literatur, s. z.B. Caspar David Friedrich, "Frau am Fenster", und Eichendorff, "Sehnsucht") verflacht ist zur Kulisse für ein Mädchen, das sich zum Ausgang aufbrezelt (s. die typisch biedermeierliche Garderobe rechts).
Neben
Caroline und Friedrich de la Motte Fouqué finden wir als Autoren Reinbek (
Georg Reinbeck, 1766-1849), St. Schütze (
Stephan Schütze, 1771-1839),
Friedrich Gleich (1782-1842) und
Wilhelmine Willmar (d.i. Wilhelmine Gensicken, geborne Herz, 1779-1822).
Und geboten wird ein buntes Bouquet aus den damals üblichen Genres der Unterhaltungsliteratur: Ritter'romantik', Historisches, Exotisches, Liebesgeschichten, Schauerliches und Humorvolles.
Die Textgewinnung geschah auf dem Wege der GoogleBooks-Korrekturmethode. Orthographie und Interpunktion wurden mit all ihren Inkonsistenzen beibehalten. Das Erscheinungsbild des originalen Satzes versuchte ich zu reproduzieren.
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