Half a Crown von Jo Walton
11 Jahre sind vergangen seit den Ereignissen von Farthing und Ha'Penny. Wir befinden uns im Jahr 1960, Inspektor Carmichael ist nicht mehr bei Scotland Yard, sondern Leiter der Watch, einer Staatspolizei, die der Gestapo in Deutschland ähnelt. Doch das ist nur sein Cover, in Wirklichkeit ist er seinen Überzeugungen treu geblieben und nebenbei in einer Untergrundorganisation tätig, die Juden zur Flucht aus Großbritannien verhilft.
Die Geschichte beginnt diesmal damit, dass Carmichaels Mündel Elvira, die eben 18 geworden ist, sich darauf vorbereitet, der Queen vorgestellt zu werden, wie es in den oberen Kreisen in England für Debütantinnen üblich ist. Elvira ist ein Kind ihrer Zeit, sie ist mit dem Fachismus aufgewachsen und findet das alles ganz normal - wie es wohl auch in den 30er Jahren in Deutschland so war. Ihre scheinbar heile Welt bekommt indessen einen gewaltigen Riss, als sie sich eines Tages zur falschen Zeit am falschen Ort befindet.
Wie in den beiden vorangegangenen Büchern wechseln sich auch hier die Kapitel ab zwischen Carmichael und einer weiblichen Protagonistin, in diesem Fall Elvira Royston. Die Handlung stützt sich stark auf Ereignisse in den ersten beiden Bänden der Trilogie, weshalb man das Buch nicht für sich allein lesen sollte. Mir hat auch dieser dritte Band sehr gut gefallen, in dem Walton die Geschichte von Peter Carmichael zu einem (für mich) befriedigenden Ende bringt. Während die alternative Welt, die die Autorin geschaffen hat, sicher noch Stoff für weitere Geschichten bieten würde, ist die Trilogie in sich abgeschlossen und lässt eigentlich keine Wünsche offen.
(Lebensalter-Challenge, 2008, 4.5 Sterne)
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