Ringworld von Larry Niven
Larry Nivens Ringwelt ist mittlerweile ein Klassiker der Science-Fiction-Literatur, und ich fand, es war an der Zeit, diese Bildungslücke zu schließen. Die Geschichte beginnt mit Louis Wu, der seinen 200. Geburtstag feiert und nach etwas "Besonderem" Ausschau hält. Mit anderen Worten: Er langweilt sich und möchte etwas erleben. Die Gelegenheit bietet sich, als Nessus, ein Außerirdischer der Spezies Puppeteers, ihm einen Platz bei einer Forschungsreise hinter die Grenzen des Known Space anbietet. Außerdem sind noch Speaker-to-Animals, ein Kzin, und Teela, eine Menschenfrau, mit von der Partie. Ziel der Expedition ist die Erforschung der Ringwelt, einer gigantischen künstlichen Ringstruktur um einen sonnenähnlichen Stern. Nach einer Bruchlandung, verursacht durch das Meteoritenabwehrsystem der Ringwelt, bei der das Standardantriebssystem ihres Schiffs zerstört wird, müssen unsere Helden nach einer Möglichkeit suchen, wie sie wieder nach Hause kommen.
So weit, so gut. Obwohl es sich anhört, als handelte es sich hier um eine reine Sightseeing Tour, hat das Buch durchaus mehr zu bieten. Die Ringwelt ist jedoch nicht - wie ich ursprünglich dachte - verlassen, nach einer Weile treffen die Protagonisten auf die Reste einer einst hoch technisierten Zivilisation, die aber aus unbekannten Gründen in einen postapokalyptischen Zustand verfallen ist.
Im Großen und Ganzen hat mir das Hörbuch, das von Grover Gardner gelesen wird, viel Spaß bereitet. Nachdem ich aber eine Nacht darüber geschlafen habe, muss ich meine ursprüngliche Bewertung von 4 Sternen auf 3.5 Sterne reduzieren. Der Grund dafür ist Louis Wu, der gegen Ende der Geschichte eine gefühlte halbe Stunde darüber nachdenkt, wie toll es doch wäre, mit Teela zu schlafen. Hallo? Da ist man einer der wenigen "Privilegierten", die dabei sind, eine geradezu unglaubliche Welt zu erforschen, und alles, woran der Mann denken kann, ist Sex?!
Trotzdem werde ich zumindest noch den Nachfolgeband "Ringwelt-Ingenieure" lesen, weil das Konzept mir durchaus gefallen hat. Vor Jahren habe ich auch ein paar Kurzgeschichten aus Nivens Known Space-Universum gelesen, die ich ebenfalls in guter Erinnerung habe.
(Lebensalter-Challenge, 1970, 3.5 Sterne)
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