Nachdem
Karl Gutzkow, führender Vertreter der sog.
jungdeutschen Literaten, mit seinem Roman
"Wally" [in diesem Upload auch weitere Info zum Hintergrund] 1835 die Herrschenden der Restaurationsepoche (1815-1848) gezielt provoziert hatte, und zwar auf einem Gebiet, auf dem sie noch weniger als bei Politik mit sich spaßen ließen, nämlich der Religion (der eigentlichen Stütze der Herrschaft), wurde in demselben Jahr ein Verbot sämtlicher jungdeutscher Schriften in den Staaten des Deutschen Bundes erlassen und Gutzkow zu einem Monat Gefängnis verurteilt.
Da war es gut, dass es in Hamburg den unerschrockenen Verlag Hoffmann und Campe gab, der auch mit Heine schon einiges Geld gemacht hatte; schon 1837 konnte dort Gutzkows nächstes Prosawerk erscheinen - ein Zeichen dafür, wie löchrig das System der Zensur letzten Endes war und welche kommerziellen Interessen
auch hinter ihrem Unterlaufen standen.
Gutzkow schrieb im Vorwort zu Band 3 der "Gesammelten Werke" von 1845 (Literarische Anstalt, Frankfurt), wo in leicht bearbeiteter Fassung der Roman wieder abgedruckt wurde:
Manche dialektische Spitzfindigkeit, besonders in den Gesprächen, wolle man einer Zeit zu Gute halten, die sich vor zehn Jahren mit spekulativen Zweifeln und mit Anfang, Mitte, und Ende des Denkens abmühte. Zur bloßen Unterhaltung konnte ein Erguß unmittelbarer Eingebungen des eigen innersten Menschen nicht bestimmt seyn, ja der Verfasser verschmähte sogar absichtlich, dem üblichen Romanenidealismus nachzustreben. Doch ist der Trotz gegen die überlieferte Schönthuerei in dieser Gattung von Dichtungen ihm theuer zu stehen gekommen. Die große Lesewelt ist von dem, was in dem Buche Wirklichkeit seyn sollte, mannichfach verletzt worden. Seraphine erschien zu bizarr, zu abentheuerlich, zu unschön sogar. Wo der Verfasser im Streben nach Natur zu weit ging, hat er etwas gemildert, sonst aber den Charakter des Faktischen seiner Dichtung um so mehr gelassen, als wir durch die "Dorfpoesie" und was dahin einschlägt, jetzt vorbereiteter sind, solche realistische Schilderungen zu verstehen und zu genießen.
Dieser Upload bringt das Werk nun in der
ersten Fassung von 1837.
Methode der Texterfassung: GoogleBooks-Korrekturlesung.
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