Im November laden wir euch zu einem weiteren Buchclub-Extra ein:
The Long Earth (dt. Die lange Erde) von
Terry Pratchett und
Stephen Baxter.
Terry Pratchett ist den meisten sicher von seinen Scheibenwelt-Romanen bekannt, Stephen Baxter schreibt das, was gemeinhin als "harte Science-Fiction" bezeichnet wird.
Als ich vor fast drei Jahren gehört habe, Pratchett und Baxter hätten gemeinsam einen Roman geschrieben, der im Sommer 2012 erscheinen sollte, hat mich das unendlich neugierig gemacht. Diese beiden Autoren waren für mich, was ihre Art zu schreiben angeht, ungefähr so weit voneinander entfernt wie der Nordpol vom Südpol oder wie die "Datum Earth" (unsere Erde) in ihrem Buch von der am weitesten entfernten, zu der Joshua und Lobsang, die Protagonisten von The Long Earth, im Verlauf der Geschichte reisen.
Ein unvorstellbares, einfach zu gegensätzliches Autorengespann also? Ja und nein, denn es hat - zumindest aus meiner Sicht - gut funktioniert. Das Buch ist eine gelungene Mischung aus den Stilen beider Autoren, wobei weder der eine noch der andere mir dominant zu sein schien. Natürlich ist man geneigt, die Erfindung des Steppers, des Hightech-Geräts, das es erlaubt, sich zwischen den Welten zu bewegen, Pratchett zuzuschreiben, wobei ich jedoch ziemlich sicher bin, dass Baxter diese Kartoffel (!) mit den benötigten physikalischen Eigenschaften ausgestattet hat.
Das Thema der Parallelwelten und Paralleluniversen findet sich bei Baxter, der von Hause aus Physiker ist, immer wieder, und auch Pratchetts Scheibenwelt könnte man ohne Probleme in einem Paralleluniversum ansiedeln, in dem die Welten nicht rund, sondern eben flach sind, und auf dem Rücken von Schildkröten durch Raum und Zeit driften.
Die lange Erde eröffnet der Menschheit bisher ungeahnte Möglichkeiten, denn diese Parallelerden sind alle menschenleer. Und darum geht es in diesem Buch: Ist es noch nötig, sich um Ressourcen zu streiten, wenn diese im nächsten (übernächsten usw.) Universum völlig unverbraucht jedem zur Verfügung stehen, der über ein Exemplar besagter Kartoffel verfügt? Kann es da noch eng für die Menschheit werden?
Das letzte Wort darüber wird in diesem Buch allerdings nicht gesprochen, da es der erste Band einer fünfteiligen Reihe ist (ihr seid also gewarnt), von der bisher die ersten drei Bände erschienen sind.
Gelesen werden kann wie immer wahlweise deutsch oder englisch, wir freuen uns über jeden Mitleser, der gewillt ist, sich auf dieses Science-Fiction-Roadmovie einzulassen.
Die gemeinsame Leserunde startet am 1. November.
The Long Earth (Amazon)
Die lange Erde (Amazon)