Quote:
Originally Posted by Gudy
Ob ich mit Teil 5, Exodus von Steve White und Shirley Meier, so recht warm werde, wage ich aber zu bezweifeln - der Prolog wirkte dann doch extrem... holprig und amateurhaft (was in dem Zusammenhang schon eine Beleidigung der meisten Amateurschriftsteller ist). Mal sehen.
|
Nee, dat wird nix.
Exodus darf sich damit in die kleine und exklusive Reihe der Bücher einordnen, die ich nicht zuende gelesen habe. Stattdessen ist hier nach der Hälfte Schluss.
Die unglaubliche Menge an Fülltext, die dem Leser klarmachen soll, dass die Aliens so richtig alien sind, und der sonst keinerlei Funktion hat, war da nur der erste Hinweis. Liebe Autoren, das geht besser. Das ging selbst innerhalb dieser Serie schon mal besser, und einer von Euch beiden war dabei, also keine Ausreden. Und das verwerfliche daran ist, dass diese Aliens, abgesehen von ihrer ur-westlichen Arroganz allem Andersartigen gegenüber, durchaus interessant sein könnten, wenn sie nur in den Händen von Leuten wären, die wissen, wie man so etwas anstellt. Damit nicht genug gibt es zu Hauf Infodumps, die einem David Weber alle Ehre gemacht hätten, obwohl der an diesem Buch gar nicht beteiligt war.
Auch die Sache mit dem 80-jährigen Kälteschlaf hätte spannend werden können, aber dass das nichts wird, war bei dem Charakter und der Serie eigentlich von vornherein klar. Das traurige ist hier, dass am Ende von
Insurrection durchaus einige sehr interessante Charaktere in der Welt zurückgelassen wurden, die in diesem Buch hingegen gänzlich leb- und farblos bleiben.
Und sonst kam die Geschichte auch nicht in die Gänge. Da wird ein Handlungsstrang nach dem anderen hochgezogen, aber in keinem geht es folgerichtig auch nur einigermaßen vorwärts. Und bei der Häflte des Buches ist absehbar, dass bis zum Ende nichts davon zu einem brauchbaren Schluss- oder auch nur Ruhepunkt geführt werden wird. Dass selbst erfahrene Autoren vergessen, dass insbesondere das erste Buch einer geplanten Serie auch ganz für sich allein stehen sollte, kommt zwar leider häufiger vor, entschuldigt aber nichts.
So reiht sich dann eine vertane Chance an die nächste, und irgendwann wird das auch mir zu viel, der ich ja sonst nur ungern ein Buch aufgebe. Schade.
Das nächste, bitte!