Ich hab mir auch testweise mal einen Aura geholt, erstes Fazit: Gar nicht schlecht
Optik und Haptik
Der Reader ist wirklich schön klein und leicht, oben ist ein farbiger (rot) leicht erhabener Schiebeschalter für an/aus/schlafen, daneben ein eingeebneter schwarzer Taster fürs Licht. An der Unterseite der MicroSD Slot, MicroUSB Buchse und Reset Knopf, das war auch schon alles. Das Display über der gesamten Frontfläche sieht ganz schick aus, die doppelt geknickte Rückseite aus geriffeltem Plastik liegt gut in der Hand, könnte aber eine leichte gummierung vertragen, mir persönlich ist er noch immer etwas zu glatt.
Und er hat keinerlei Tasten, das ist zwar gerade modern, macht aber die Bedienung in meinen Augen teilweise etwas umständlich.
Das Display ist Pearl Standard gut und kontrastreich, die Beleuchtung angenehm neutral weiss, wenn überhaupt dann einen Stich ins gelbliche. Die LEDs sind am oberen Rand und erzeugen dort einen schmalen helleren Streifen, der Rest des Displays ist gut und gleichmässig ausgeluchtet. Die Verstellung der Helligkeit mit zwei parallel geschobenen Fingern ist feinfühlig und genau.
Bedienung
Kapazitives Touch-Display wie beim PocketBook auch, funktioniert gut wenn auch mit denselben Einschränkungen, zu trockene Finger dann hakt es manchmal. Pinch to Zoom für Schrifteinstellung geht gut, vergrössern von Bildern geht bei den von mir getesteten Büchern (epub) allerdings gar nicht. Es wird zwar die Bildschirmlupe angezeigt aber mehr auch nicht.
Positiv auffallend sind mir die vielen Schriftarten (unter anderem Caecilia und die fast gleiche Kobo Nickel), die diversen Einstellmöglichkeiten für Ränder, Abstände, Seitenzahlen usw. Besonders gut finde ich die Möglichkeit die Schriftstärke zu variieren, das hat meines Wissens nach kein anderer Reader.
Es gibt drei verschieden Möglichkeiten den Touchscreen einzustellen, das ist nicht ganz so clever gelöst wie bei den vielen Zonen beim Pocketbook aber in den ersten zwei Stunden durchaus praktikabel. Der ab Werk etwas unübersichtliche Startbildschirm lässt sich zum Glück gut aufräumen, die letzten Ereignisse werden immer angezeigt.
Negativ empfinde ich das fehlen jeglicher Tasten, man muss immer mehrere Schritte tun um etwas zu erreichen, z.B. den Startschirm erreiche ich aus dem Buch nur über den Umweg Menü-> Home.
In der Bibliothek lassen sich Sammlungen anlegen, allerdings wird dieses Feature scheinbar von Calibre noch nicht unterstützt, auf jeden Fall kam bei mir eine entsprechende Fehlermeldung.
Damit ist der Aura (wie fast alle anderen Reader auch) nur begrenzt geeignet viele Bücher zu speichern, es sei denn man macht sich die Mühe die Sammlungen auf dem Reader anzulegen. Das funktioniert zum Glück sehr gut und einfach.
Im Zubehör (als Betafunktionen) finden sich noch ein Schachspiel (kann ich nicht beurteilen wie gut) ein Notizblock , Sudoku und ein überaschenderweise wirklich guter Webbrowser, leider nur im Hochformat – schade.
Fazit
Wirklich gutes Gerät, kein Schnäppchen für 120-150€ je nach Laden aber sein Geld durchaus wert. Ob ich ihn behalte werden die nächsten zwei Wochen zeigen, melde mich dann wieder.