View Single Post
Old 12-15-2013, 08:26 AM   #2
Marrella
Cambrian crab
Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.Marrella ought to be getting tired of karma fortunes by now.
 
Marrella's Avatar
 
Posts: 2,840
Karma: 3229927
Join Date: May 2012
Location: Germany
Device: Kindle, Pocket Book, Kobo, Sony
Dann fange ich mal an :

Ich habe mir 6 Papierbücher und 6 Ebooks aus meinen Beständen herausgesucht. Die Ebooks habe ich alle vor 2013 gekauft, die Papierbücher tummeln sich meist auch schon etwas länger im Regal. Die Auswahl war schwierig, aber das heißt ja nicht, dass ich meine anderen ungelesenen Bücher links liegen lassen muss.

Papier:

Daphne du Maurier: Jamaica Inn
Terry Pratchett: Night Watch (Discworld)
Julie Phillips: James Tiptree, Jr.: The Double Life of Alice Sheldon
Iain Banks: Whit
Nancy Kress: Les Hommes dénaturés
Ulrich Wickert: Der Richter aus Paris

Ebooks:

David Mitchell: Cloud Atlas
Manjit Kumar: Quantum: Einstein, Bohr and the Great Debate about the Nature of Reality
Charles Yu: How to Live Safely in a Science Fictional Universe
Lavie Tidhar: The Bookman
Michael Ridpath: Where the Shadows Lie
R.A. MacAvoy: Tea With the Black Dragon

Ich lege noch vier Hörbücher nach, sozusagen als "Bonus" :

Alastair Reynolds: House of Suns
Charles Dickens: Great Expectations
Mark Twain: A Connecticut Yankee in King Arthur's Court
Ursula K. Le Guin: The Disposessed (gehört im Januar 2014)

Die blau gekennzeichneten Bücher sind "in Arbeit".

Edit #1: The Dispossessed 4/5
Wie erwartet etwas "schwere" Kost der Autorin, und es war vielleicht nicht die allerbeste Idee, es als Hörbuch zu hören, statt es zu lesen. Es geht dabei um einen Wissenschaftler, der zu einer fremden Welt reist und dort eine Reihe ziemlicher Kulturschocks erlebt. Mein Empfinden war, dass ein Großteil des Buches aus philosophischen Debatten über unterschiedliche Weltanschauungen bestand, was aber durchaus nicht negativ war. Ich fürchte lediglich, dass ich diesem Werk nicht wirklich "gerecht werden" konnte und überlege daher, ob ich es irgendwann noch einmal lesen statt hören möchte (aber nicht gleich ).
Die Lesung selbst war sehr gelungen, die Stimme des Sprechers passte perfekt zum Stoff. Letztendlich war es mindestens so interessant wie Die linke Hand der Dunkelheit, das ich letztes Jahr nach über 10 Jahren wieder einmal hervorgekramt hatte.

Edit #2: Whit, or Isis Amongst the Unsaved 5/5
Die neunzehnjährige Isis Whit ist die Auserwählte einer obskuren schottischen Sekte und soll später einmal deren Oberhaupt werden. Als ihre Cousine Morag kurz vor dem alle vier Jahre stattfindenden Festival der Liebe verkündet, dass sie dort nicht zu erscheinen gedenkt, wird Isis von der Familie ausgesandt, um die Abtrünnige in den Schoß der Gemeinschaft zurückzuführen. Für die etwas naive Isis wird der Trip nach London – nach Babylondon – zu einem Abenteuer, bei dem sie schließlich einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur kommt.

Der im Sommer 2013 verstorbene schottische Autor Iain Banks (hier ohne das "M" in der Mitte, das seinen Science-Fiction-Romanen vorbehalten ist) hat mit Whit (deutsch: Die Auserwählte) eine herrliche Satire auf das Leben in einer Sekte abgeliefert. Die anfangs etwas naiv erscheinende Heldin mausert sich im Lauf der Geschichte zu einer resoluten Frau, die weiß, was sie will und die den männlichen Familienmitgliedern schließlich zeigt, wo es langgeht. Ihre Reise zum Sündenpfuhl London ist höchst vergnüglich (zumindest für den Leser) und kräftig mit britischem Humor gewürzt. An diesem Buch gab es für mich nichts auszusetzen – volle Punktzahl – und ich werde mit Sicherheit noch mehr von diesem Autor lesen.

Edit #3: Tea With the Black Dragon 4/5
Martha Macnamara fliegt nach San Francisco, um dort nach ihrer verschwundenen Tochter Elizabeth zu suchen. Im Hotel lernt sie Mayland Long kennen, einen geheimnisumwitterten Chinesen, von dem behauptet wird, er sei in Wirklichkeit ein schwarzer Drache. Kurz darauf verschwindet Martha selbst und Long macht sich seinerseits auf die Suche nach ihr.

Tea With the Black Dragon ist eine kuriose Mischung zwischen Fantasy und Detektivgeschichte und kann, obwohl es mit ca. 130 Seiten recht kurz ist, mit interessanten Figuren punkten. Heute würde man es wohl am ehesten in das Genre "Urban Fantasy" einordnen, auf der anderen Seite gibt es in Mayland Longs Welt auch Technik, z. B. Cassettenrecorder und die ersten Computer (der Roman ist 1983 veröffentlicht worden). Da ich diese Zeit selbst schon bewusst erlebt habe (und für mich war das alles damals der Gipfel der Technik! ), hat das Buch irgendwie einen besonderen Charme. Wie es aussieht, gibt es noch einen Nachfolgeband, den ich mal auf meine unendliche Liste der Bücher, die ich lesen möchte, gesetzt habe.

Edit #4: Cloud Atlas 4.5/5
In diesem Buch spielt die Zahl 6 eine besondere Rolle - am auffälligsten ist die Unterteilung in sechs Handlungsstränge, die zunächst nur lose miteinander verknüpft zu sein scheinen. Die sechs Protagonisten können einander nicht begegnen, da sie zu unterschiedlichen Zeiten leben: Der Leser lernt zunächst Adam Ewing kennen, einen jungen amerikanischen Notar des 19. Jahrhunderts, der sich auf der Rückreise von Australien nach San Francisco befindet; danach begegnen wir Robert Frobisher, einem homosexuellen Komponisten in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, über dessen Leben wir aus seinen Briefen an seinen Liebhaber Rufus Sixsmith etwas erfahren. Die nächste im Bunde ist die Journalistin Luisa Rey, die in den 70er Jahren dem Physiker Sixsmith begegnet, der einen brisanten Bericht über die Konstruktionsfehler bei einem neuartigen Atomreaktor verfasst hat. Reys Geschichte wiederum landet als Romanmanuskript Jahre später auf dem Tisch des erfolglosen Verlegers Timothy Cavendish, dessen "grausiges Martyrium" dem Leser wohl das vergnüglichste Kapitel in diesem Buch beschert (natürlich auf Kosten des armen Cavendish). Die nächsten beiden Geschichten spielen in einer nicht näher bezeichneten fernen Zukunft: Im ehemaligen Korea wohnen wir dem Verhör von Sonmi-451 bei, einer rechtelosen, geklonten Arbeitssklavin, die für ihre Freiheit gekämpft hat. Die letzte Geschichte spielt nach dem "Fall" der Menschheit auf Hawai, wo der Ziegenhirte Zachry in einer steinzeitlichen Gesellschaft lebt, die einmal pro Jahr von den letzten Überlebenden der technischen Zivilisation besucht wird.

Das Buch ist schwierig zu beschreiben. Es ist keine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, wie es zunächst den Anschein hat, sondern ein homogenes Ganzes, was sich dem Leser aber erst ganz am Ende erschließt. Erwähnenswert sind sicher noch die sprachlichen Besonderheiten - jeder der sechs Teile ist im "Stil der Zeit", in dem die Geschichte spielt, geschrieben. Während das Verhör von Sonmi-451 noch sehr nahe an unserer Sprache des 21. Jahrhunderts ist, hat Mitchell das Experiment gewagt, Zachrys Geschichte in einem Englisch zu schreiben, wie es sich (weiter)entwickeln könnte, wobei es für den heutigen Leser natürlich verständlich bleiben muss.

Fazit: ein lohnendes Buch, auch wenn es streckenweise etwas "schwergängig" ist.

Edit #5: Night Watch von Terry Prachett 4/5
In diesem Band, der in den Zyklus der Stadtwache gehört, "fällt" Sam Vimes bei der Verfolgung eines Mörders in ein Zeitloch und findet sich in seiner eigenen Jugendzeit wieder. Schock - er hat keine Frau (Sybill ist gerade mal 16 Jahre alt und weiß noch nichts von ihrem künftigen Gatten), kein Kind, kein Zuhause und eigentlich auch keine Identität mehr, denn natürlich läuft in dieser Zeit sein jüngeres Selbst durch Ankh Morpork und verdient sich die ersten Sporen als Polizist. Vimes nimmt daher die Identität seines einstigen Mentors an und versucht, den jungen Sam auf den richtigen Weg zu bringen, denn natürlich will er nicht nur in seine Zeit, sondern auch in seine "richtige" Zukunft zurück, in der Sybill auf ihn wartet.

Dieses Buch hat (peinlicherweise) 10 Jahre (!) in meinem Regal darauf gewartet, gelesen zu werden. Schuld war (natürlich ) mein irrsinniger Vorsatz, die Scheibenwelt-Serie in Reihenfolge zu lesen, was aber eigentlich gar nicht nötig ist. In diesem Band hat mir vor allem Pratchetts stets trockener Humor gefallen, der für einige laute Lacher beim Lesen gesorgt hat, und die Dynamik zwischen den beiden Inkarnationen des Sam Vimes. Zeitreisen an sich sind ebenfalls ein Faktor, die ein Buch für mich attraktiv machen.

Edit #6: Jamaica Inn von Daphne Du Maurier 3.5/5
Nach dem Tod ihrer Mutter macht sich Mary Yellan auf den Weg zu ihrer Tante Patience, die mitten im Moor von Cornwall zusammen mit ihrem Mann ein Gasthaus betreibt. Als sie dort ankommt, ist Mary schockiert festzustellen, dass ihre Tante nur noch ein Schatten ihrer selbst und ihr Onkel ein unangenehmer, gewalttätiger Streithahn ist. Damit nicht genug, ist der Jamaica Inn der merkwürdigste Gasthof, den Mary je betreten hat: Gäste sieht man dort nicht, aber des nachts sind oft seltsame Geräusche zu hören, und bei den Leuten in den umliegenden Dörfern hat das Gasthaus einen ausgesprochen schlechten Ruf.

Als Mary sich eines Tages bei einem Spaziergang im Moor verläuft, wird sie von Francis Davey, dem Pfarrer des nahe gelegenen Ortes Altarnum, gefunden, der sie mit in sein Pfarrhaus nimmt. Trotz seiner sonderbaren Erscheinung (Davey ist ein Albino) fasst Mary Vertrauen zu ihm und erzählt ihm von dem ungewöhnlichen nächtlichen Treiben im Jamaica Inn.

Dieses Buch habe ich vor gut zwei Jahren auf einer Englandreise im Jamaica Inn gekauft, der immer noch existiert und heute ein Hotel ist. Am besten gefallen hat mir die Atmosphäre des Romans - das Moor, der Nebel, der Regen ... alles sehr englisch. Leider kam auf den 300 Seiten keine wirkliche Spannung auf, die Erzählung plätscherte vor sich hin, die Figuren blieben für meinen Geschmack insgesamt ein wenig zu blass, und selbst mir war recht bald klar, dass Marys Onkel Joss nicht der wirkliche Bösewicht im Buch war. Was bleibt, ist das Kopfkino vom regenumpeitschten Jamaica Inn und der Landschaft von Cornwall, was in diesem Fall offensichtlich genug war, um mich durch die Geschichte zu tragen.

Edit #7: Der Richter aus Paris von Ulrich Wickert 3/5
Bei seinen Ermittlungen in einem Mordfall reist der Untersuchungsrichter Jacques Ricou nach Martinique, nur um dort festzustellen, dass der Hauptverdächtige kurz zuvor bei einem Reitunfall ums Leben gekommen ist. War dieser nun wirklich der Mörder, oder ging es bei dem Fall unterschwellig um etwas ganz anderes?

Beim Lesen gewann ich immer mehr den Eindruck, dass es in diesem Buch zwar vordergründig um einen Mordfall ging, Wickert hier jedoch vor allem ein Sittengemälde einer korrupten Gesellschaft zeichnet , in dessen Mittelpunkt die nach wie vor vorhandenen Spannungen zwischen Frankreich und seinen ehemaligen Kolonien stehen. Der Richter aus Paris ist somit nicht wirklich das, was man von einem (deutschen) Krimi erwartet, sondern ein durch und durch politischer Roman mit Krimielementen.

Positiv überrascht war ich von Wickerts Schreibe, wobei manchem der Stil vielleicht zu nüchtern und journalistisch für einen Roman erscheinen mag. Zwischendurch gibt es immer wieder Passagen, wo ich dachte: Das hat Power!, dann plätscherte die Handlung plötzlich wieder leise vor sich hin. Ein wenig gestört hat mich auch die Tatsache, dass alle Frauen in diesem Roman auf die traditionelle Rolle der Ehefrau/Geliebten beschränkt sind. Das soll nicht heißen, dass das Buch chauvinistische Züge trägt, aber für eine weibliche Leserschaft bietet es doch recht wenig Angelpunkte. Insgesamt kann ich daher nur drei Sterne vergeben, zwei für die "Männerlastigkeit", vier für den Teil über den Indochina-Krieg und für die überraschende Wende am Schluss, das macht einen Durchschnitt von drei.

Edit #8: Great Expectations von Charles Dickens 3.5/5
Der Waisenjunge Pip, der bei seiner Schwester und deren Mann lebt, trifft eines Tages auf einen entlaufenen Sträfling, dem er mehr oder weniger zur Flucht verhilft. Kurze Zeit später lernt er das Mädchen Estella kennen, das bei ihrer Adoptivmutter lebt, einer exzentrischen älteren Dame, deren tragische Geschichte zunächst im Dunkeln bleibt. Pip verliebt sich in Estella, der er jedoch nicht gut genug ist.

Einige Jahre später erhält er Besuch von einem Anwalt, der ihm eröffnet, dass jemand, der ihm wohl will, aber nicht genannt werden will, ihm ein jährliches Einkommen verspricht. Pip zieht also nach London, damit aus ihm ein Gentleman wird.

Wir haben es hier einmal mit einer unerfüllten Liebe zu tun und zum anderen mit einer klassischen Coming-of-Age-Story. Im Lauf der Handlung muss Pip lernen, dass Geld nicht alles ist und andere Werte wichtiger sind. Außerdem muss er sich von Vorurteilen trennen und erkennen, dass die Welt unter Umständen voller Überraschungen sein kann.

Einiges an diesem Roman ist schwer verdaulich, vor allem der Mittelteil zog sich dann doch länger hin, als ich befürchtet hatte. Trotzdem hat diese Geschichte ihren Reiz für mich, und es war interessant, einmal das Buch zu lesen bzw. in diesem Fall zu hören, nachdem ich bereits einige Verfilmungen gesehen habe. Leider hat Simon Prebble als Sprecher mich nicht wirklich überzeugen können, ich fand seine Darbietung streckenweise etwas dröge, was dem Stoff keinen Gefallen getan hat. Also kein Hörbuch, das ich so bald wieder hören werde, eigentlich schade.

Edit #9: Manjit Kumar: Quantum: Einstein, Bohr and the Great Debate about the Nature of Reality 3/5
Einstein, Bohr, Planck, Heisenberg, Pauli, Schrödinger, alle haben ihren Teil zur Entwicklung der Quantentheorie beigetragen, wobei der Begriff "Schrödingers Katze" allgemein wohl am bekanntesten sein dürfte. Kumar versucht in seinem Buch, dem Leser die theoretische Physik näher zu bringen, was kein einfaches Unterfangen ist. Zwischen diesen "Vorlesungen" über Quanten und Atome und deren verschiedene Zustände gibt es die Biografien der einzelnen Wissenschaftler.

Wissenschaftsgeschichte finde ich immer wieder interessant, doch irgendwie vermochte dieses Buch mich nicht wirklich zu fesseln. Eventuell lag es daran, dass theoretische Physik mich doch nicht so sehr interessiert, wie ich gehofft hatte. Vielleicht war es auch einfach zu heterogen, als ob der Autor sich nicht entscheiden konnte, ob er nun eine Biografie oder ein Buch über die Grundlagen der Quantentheorie schreiben wollte. Ich fürchte, "Quantum" ist eines jener Bücher, von denen man zwar wissen möchte, was drin steht, das Lesen selbst sich jedoch mehr oder weniger mühsam gestaltet. Jedenfalls für mich. Zum Vergleich: Stephen Hawkings "Kurze Geschichte der Zeit", wo es zum Teil um ähnliche Themen geht, spricht mich wesentlich mehr an. Quantum ist dagegen trocken, es fehlt der Funke echter Leidenschaft.

Es ist sicher kein schlechtes Buch, aber für mich entsprach es nicht wirklich meinen Erwartungen. Ich habe sage und schreibe neun Monate daran gelesen, war jedoch nicht bereit aufzugeben. Außerhalb dieser Challenge hätte ich es vielleicht beiseite gelegt. Von daher nur 3 von 5 Sternen.

Edit #10: Michael Ridpath: Where the Shadows Lie 4/5
In diesem ersten Band von Ridpaths Krimiserie Fire & Ice verschlägt es den Bostoner Polizisten Magnus Jonson im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms zurück nach Island, das er mit zwölf Jahren zusammen mit seinem Vater verlassen hat. Mit seinem ersten Fall taucht er sogleich tief in die Vergangenheit und in die Folklore des Landes ein, als ein Literaturprofessor in seinem Haus ermordet aufgefunden wird. Vor seinem Tod hat dieser an der Übersetzung einer der zahlreichen isländischen Sagas gearbeitet, die Magnus schließlich auf die Spur eines gut gehüteten Familiengeheimnisses bringt.

Die Anlehnung des Buchtitels an Tolkiens Herr der Ringe (in the land of Mordor, where the shadows lie) kommt nicht von ungefähr. Die Idee, dass Tolkien sich für sein Buch bei der isländischen Folklore bedient hat, verhilft diesem Krimi zu einem faszinierenden Hintergrund. Island als Vorbild für Mordor? Warum eigentlich nicht, denn die isländischen Vulkane beschwören durchaus das Bild von Tolkiens Mount Doom herauf, in dem der eine Ring schließlich vernichtet werden muss. In Ridpaths Buch geht es um ein geheimnisvolles Manuskript und um eine jahrhundertelang verschollene Saga, die sich im Privatbesitz einer einzigen Familie befand und von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Auch in dieser Geschichte kommt ein Ring vor, der denjenigen, der ihn trägt, in seinen Bann schlägt und eine unheilvolle Macht über ihn ausübt.

Ein ungewöhnlicher Kriminalroman, der den Leser in ein Land versetzt, in dem Feuer und Eis einander die Waage halten. Ein gelungener Serienauftakt. 4/5 Sternen

Edit #11: Charles Yu: How to Live Safely in a Science Fictional Universe 4/5
Der Protagonist dieses relativ kurzen Romans hat einen ungewöhnlichen Job: Er repariert Zeitmaschinen. Das ungewöhnliche an letzteren ist, dass man mit ihnen nicht nur durch die Zeit, sondern auch durch fiktionale Universen reisen kann. Erfunden hat sie sein Vater.

Das Buch besteht hauptsächlich aus internen Monologen, was vermutlich für die sehr gemischten Bewertungen bei Amazon verantwortlich sein dürfte. Wer aufregende Zeitreisen und Action erwartet, wird hier herb enttäuscht. Mir hat die Geschichte gefallen. Es war vielleicht nicht das, was ich erwartet hatte, aber die Betrachtungen über Zeit, Raum und Paradoxe war unterhaltsam und lesenswert.

Last edited by Marrella; 11-30-2014 at 05:55 AM.
Marrella is offline   Reply With Quote