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Originally Posted by Vauh
Ich glaube nicht, daß es mal ein Calibre geben wird, das diese Probleme löst.
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Warum sollte es das auch geben? Das Wesen einer Datenbank ist, dass die Ablage der Daten und die Ablage der Organisation völlig getrennte Dinge sind.
Bei einer Datenbank liegen die eigentliche Daten immer auf einem großen Haufen. Schön bunt durcheinander, halt in der Reihenfolge, in der sie in die Datenbank gefüttert wurden.
Die Organisation erfolgt über Indizes. (Und die Verknüpfung von Tabellen und Untertabellen.) Wobei Indizes dann nicht einfach nur sortierte Listen sind, sondern meist Binärbäume. Das hat was damit zu tun, das Computer damit schneller suchen können, weil sie nicht stur Eintrag nach Eintrag lesen müssen.
Zu Calibre wird zwar immer gesagt, dass es mit einer Datenbank arbeitet, doch das stimmt nicht 100%. Es ist eine Hybridlösung. Die Verwaltung steckt in einer, wie auch immer geartetet Datenbank. Die eigentlichen Buchdateien sind aber ins normale Dateisystem der Festplatte ausgelagert. Klingt merkwürdig, hat aber seinen Sinn.
- So ist kein einigermaßen ausgewachsenes Datenbanksystem notwendig, das mit vielen großen BLOBS umgehen kann. Bei umfangreichen Datenmengen geraten kleine Datenbänkchen wie z.B. Access schnell an ihre Grenzen. (Richtige Datenbanken sind Micosoft SQL-Server, Informix, Oracle, MySQL etc.)
- Sollte es mal tatsächlich die Datenbank zerlegen sind zwar die Metadaten futsch, aber die eBooks an sich noch da. D.h. man fängt im schlimmsten Fall mit einer neuen Datenbank an, und importiert einfach alle Buchdateien aus der Alten. D.h. auch der Laie kann "die Scherben zusammenfegen".
Genau der Punkt, dass die Buchdateien normale Dateien sind, ist die Ursache für den ewigen Ärger. Bei einer Datenbank sähe man nur einen großem Container. Da käme man gar nicht auf die Idee die Ordnung irgendwie umgestalten zu wollen/können. Aber wegen der sichtbaren Einzeldateien kömmt ständig der Anspruch, dass man Calibre da reinreden können müsse.
Auf dem PC verwalte ich die Bücher per Calibre. Aber auf den Reader spiele ich sie rein manuell. Eben weil ich nicht will, dass Calibre die dort nach eigenem Gusto irgendwo ablegt. Auf dem Reader bevorzuge ich halt mein eigenes Ablagesystem, wo ich nicht auf die schmalen Möglichkeiten der Reader angewiesen bin.
Doppelt habe ich die Bücher nur insofern, als dass sie sowohl in Calibre, als auch auf dem Reader stehen habe. Und das ich für beide Varianten natürlich Datensicherung betreiben muss.
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Gibt es evtl. ein anderes klassisches Buchprogramm, mit welchem man eine "richtige" Ordnung in den Verzeichnissen bekommt?
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Richtige klassische Literaturverwaltungen gibt es. (Weiß da aber nicht Bescheid.) Aber ich glaube nicht dass die mehr als ein paar Informtionen und ein Titelbild speichern können. Halt das, was eine kleine professionell geführte Privatbibliothek benötigt, wo die Bücher aber richtige Bücher sind.
OK, im Profibereich gibt es sicher auch Verwaltungen, die auch Ebooks können. So etwas würde ich z.B. an den elektronischen Leseplätzen von Unibibliotheken suchen.
Aber egal wie das Programm aussehen wird, es wird garantiert alles nach seinem Gusto ablegen. Und je professioneller es ist, desto eher wird es eine reine Datenbanklösung mit einer richtig ausgewachsenen Datenbank sein. Einfach weil die Programmierer das Rad nicht immer wieder erfinden wollen. D.h. die Anwendung "Buchverwaltung" ist zwar zu schreiben, aber wie Massendaten auf dem Computer effizent verwaltetet werden können überlässt man der Datenbank. Da haben Heerscharen von Programmieren Jahre Arbeit reingesteckt das zu optimieren.
Was du willst ist der Rückschritt zu Zettelkastenkatalog und Regal, aber mit Roboter, der das Buch aus dem Regal holen kann. Nur halt nicht als Hardware, sondern im Computer. Ich fürchte das Programm musst du dir selber schreiben.