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Old 07-28-2013, 06:14 AM   #1
Frodok
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Reuter, Gabriele: Aus guter Familie. (german) V1. 28 Jul 2013

Gabriele Reuter (8. Februar 1859 in Alexandria – 16. November 1941 in Weimar) war eine deutsche Schriftstellerin.

Die zu Lebzeiten vielgelesene Autorin wurde bekannt durch ihren Roman "Aus guter Familie" (1895), der die "Leidensgeschichte eines Mädchens" (Untertitel), einer typischen "höheren Tochter" der Wilhelminischen Ära schilderte. Er verkaufte sich bis 1931 in 28 Auflagen. Weitere Bestseller waren etwa ihr Roman "Ellen von der Weiden" (1900), die Novellensammlung "Frauenseelen" (1901) oder der Roman "Der Amerikaner" (1907). Heute ist Gabriele Reuter nahezu vergessen. (aus Wikipedia)

Näheres zur Autorin, siehe: Wikipedia

Aus guter Familie. Roman. Erstdruck, 1895. Fünfzehnte Auflage. S. Fischer Verlag, Berlin, 1908.

Quote:
"Fräulein — ich bitte Sie — verraten Sie mein armes Geheimnis nicht!"
Die Augen der beiden Mädchen blickten ineinander und strömten plötzlich über von Thränen — von einer unendlichen Traurigkeit. Sie verstanden sich in etwas Geheimnisvollem, in einem Leiden, für das es keinen Laut gab — das auch durch kein Wort hätte bezeichnet werden können und das weit hinausging über ihr eigenes Schicksal.
"Sie sind gut," flüsterte die Daniel. "Es ist nicht meinetwegen. Nur er — es ist ihm so peinlich!"
Bitter und hastig sagte sie, indem sie die Hand auf des Kindes Kopf legte:
"Man begreift eben nicht, wie ein Vater solchen Buben verleugnen will. Alles lernt man vergeben — schließlich, wenn man immer fürchtet, alles zu verlieren."
Agathe vermochte sich fast nicht mehr aufrecht zu halten. Fröstelnd empfand sie einen Rest von Bühnenroutine in der Art, wie die Daniel ihre Worte betonte.
Nur sich selbst nicht verraten — nicht dieser! Alle ihre Kräfte rangen mit dem Verlangen, das wie ein Schwindel sie überströmte, sich zu entblößen und in armseligem Jammer der, die ihn auch liebte, um den Hals zu fallen, zu schreien, zu verzweifeln.
Aber ruhig bleiben — Dame bleiben — das hatte Agathe lebenslang geübt — das wenigstens gelang ihr.
Mit ernster, mädchenhafter Würde antwortete sie der Schauspielerin:
"Ich könnte nicht vergeben, wo ich verachten müßte."
"Verachten? Das verstehn Sie ja nicht. — Ach — er —! Er liebt mich ja nicht mehr. Aber er liebt auch die anderen nicht — keine — keine. Sie werden ihm eben alle so schnell zuwider. Und wenn ich sterbe und man öffnet mir das Herz — ich glaube, man findet seinen Namen da mit glühenden Buchstaben eingebrannt."
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Last edited by Frodok; 12-27-2014 at 08:16 AM.
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