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Old 03-03-2013, 08:55 AM   #191
medard
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Die Ähnlichkeit zwischen Totoro und Doitsu macht mich beinnahe sprachlos..

Zu Doitsus Beitrag: Es sind dort viele Anliegen bemerkbar und man würde wohl eine recht lange Antwort verfassen müssen um diesen Anliegen in ihrer Gesamtheit gerecht werden zu können.

Manches ist mir ein wenig zu pauschal, wie die Rede von den "meisten Verlagen" die dieses oder jenes tun.. Es gibt sehr unterschiedliche Verlage, gerade im deutschsprachigen Raum. Ein Verlag ist auch oft so etwas wie ein Galerist oder gar ein Mäzen, der die Entstehung von Kunst überhaupt erst ermöglicht. Gerade in der Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts gibt es dazu wirklich viele Beispiele.

Selbstverständlich ist es nicht wünschenswert wenn willkürlich in eine historische Textgestalt eingegriffen wird. Allerdings wundert es mich, dass dazu immer Kinder- und Trivialliteratur (Karl May, Else Ury) herangezogen wird. Diese Autoren gelten nicht als Künstler und hatten auch keinesfalls das Selbstverständnis, literarisch-künstlerisch tätig zu sein. Die Bücher dieser Autoren sind Produkte, die schlichtweg dem Zeitgeist angepasst werden, um sie weiterhin vertreiben zu können. Solange das im Kleingedruckten irgendwo vermerkt ist sehe ich da kein Problem.

Auch bei Neuauflagen wissenschaftlicher Werke, Wörterbücher oder Lexika findet man soche Anpassungen an den aktuellen Foschungsstand. Dies sind auch keine künstlerischen Werke, sondern Produkte, die für Käufer und Leser hergestellt werden.

Zur Fraktur noch der Hinweis: Es ist ja nicht so als ob Fraktur eine homogene Schriftart gewesen wäre. Da gibt es ganz verschiedene Stilelemente, es gibt dort eigene Schriftfamilien wie bei der Antiqua auch. Falls man es also wirklich ganz genau nehmen möchte, dann müsste man die tatsächlich verwende Frakturschrift rekonstruieren und nicht bloss irgendeine nehmen. Ich denke aber so genau möchte es niemand nehmen..

Man kann die Fraktur gut finden, man kann lokale Dialekte pflegen, ausgestorbenen Währungen hinterhertrauen, oder die Grenzen des Heiligen Römischen Reichs zur Zeit Kaiser Karls IV nachzeichnen wollen..

Klar sein muss aber, dass Fraktur ausgestorben ist; es war der erklärte Wille der Mehrzahl der deutschsprachigen Schriftsteller, Journalisten und Wissenschaftler, die deutsche Sprache von der Fraktur zu befreien und dadurch erneut Anschluss an die Europäische Kultur zu finden.

Als bibliophile eBook-Edition, wie Bruce das nun salopp bezeichnet, finde ich das allerdings eine gute Idee.

Ich war sehr erstaunt wie elegant sich die im Hessetext verwendete Fraktur auf meinem Lesegerät darstellen lässt. Ein kultivierter Leser möchte immer das Besondere und Spezielle; der möchte nicht nur lesen, sondern auch Sammeln und Staunen; und seine Individualität in denen Dingen finden, die ihm lieb und teuer sind.

Mein Vorschlag ist aber immer, nicht so sehr (angebliche) Autorenwünsche für solche Dinge heranzuziehen; gerade wenn man keinen Beleg dafür hat, dass irgendetwas dem Wunsch des Autors entspricht. Es kann genauso gut eine spontane Idee des Druckers gewesen sein, irgendetwas so zu machen, wie es dann gemacht worden ist.

Dann ist es ehrlicher und redlicher zu sagen, man möchte den historischen Druck möglichst exakt digital nachbilden, und so wurde es ja auch gesagt.

Und die Fraktur bietet dazu eine Vielzahl von Möglichkeiten, wenn man das möchte.
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