Buchnavigation
Über den Link „Books“ kommt man in die Bücher-Bibliothek. Und wer die Buchübersicht von den alten Pocketbooks kennt, dürfte sich zunächst einmal so ziemlich veräppelt vorkommen. Da gibt es also in der Standardsicht (nennt sich
„Shelves“) 2 Punkte: „Favorites“ und „All Books“. Und wenn man auf „All Books“ geht, sind da auch tatsächlich alle Bücher drin. Und zwar wirklich alle. Egal, ob sie in Ordnern untersortiert sind, oder ob sie im internen Speicher oder auf der SD-Karte liegen – sie werden stets alle auf einen Schlag aufgelistet. Man kann zwar dann noch nach Titel, Autor oder Datum sortieren – aber so richtig sinnvoll ist keine Option. Ich, der mal eine SD-Karte mit einem paar Tausend Bücher eingeschoben hat, konnte diese Sicht jedenfalls nicht sinnvoll nutzen.
Shelves-Ansicht (mit Menü)
Man kann sich auch mit der Suche behelfen lassen. Allerdings darf man nur nach dem Namen des Buches suchen, nicht z. B. nach dem Autor. Auch irgendwie blöd.
Gottseidank gibt es noch eine andere, die sich im Menü verbirgt:
„Folders“. Dann darf man zwar durch den gesamten Ordnerbaum des Dateisystems wühlen, hat aber immerhin diesen Baum überhaupt. Dabei ist der oberste Ordner „sdcard“, darunter findet man dann unter „external_sdcard“ die externe Speicherkarte. Lobenswerterweise wird auch die letzte Position der Navigation gemerkt, so dass man nicht jedes Mal durch die ganze Ordnerstruktur navigieren muss.
Folders-Ansicht
Was schmerzlich fehlt, ist die Möglichkeit, Bücher nach Serie zu sortieren (das gab’s nämlich bei den alten Pocketbooks!) Bei der Folder-Ansicht kann man gar übrigens gar nicht sortieren, bei der Shelves-Ansicht nur nach Namen, Autor oder nach Datum. In Hinblick auf die Serien-Sortierung ein bedauernswerter Rückschritt, wie ich finde.
Es gibt zwei Darstellungsarten:
„List“ und
„Thumbnails“. Auch hier gilt: der Serien-Tag wird nicht ausgegeben – wenn man mehrbändige Bücher wie z.B. „A Song of Ice and Fire“ oder „The Dark Tower“ hat, ist man aufgeschmissen. Vorschaubilder gibt es aber bei beiden – bei der „List“-Ansicht ist die Liste bloß einzeilig, bei „Thumbnails“ werden die Bücher in Spalten à 5 Bücher dargestellt.
Und noch was zu den Thumbnails: die Buchcover werden erst nach dem nächsten Reboot des eBook-Readers geladen (und selbst das nicht garantiert - als ich diese Screenshots machte, habe ich extra neu gebootet - ohne Erfolg).
List-Ansicht
Thumbnails-Ansicht
Dann gibt’s noch Reiter mit der History der gelesenen Bücher sowie einen Favoriten-Reiter und den Online-Reiter (dazu später).
Lesen von Büchern
Kommen wir zum eigentlichen Thema, weswegen das Gerät überhaupt da ist: das Lesen.
Es wird scheinbar eine zentrale Anwendung namens „Reader“ verwendet, egal für welche Art von Buch. Zunächst zu den allgemeinen Bedienfeldern:
Mit einem Klick auf die untere Statuszeile geht ein kleines Navigationsbalken auf.
Status/NavigationsleisteDer runde Pfeil links: Sperrung gegen Drehung
Der doppelte Pfeil: Zoom auf Seitenbreite (für PDF)
-/+: Zoom Out / Zoom In. Leider gibt’s kein Reset auf „100%“, so dass man nach 4x „+“ auch 4x „-“ drücken muss. Und die aktuelle Zoomstufe findet man auch nicht heraus.
Seitennavigation: Blättert die Seiten vor/zurück. Beim Klick auf die Seitenzahl kann man eine bestimmte Seite eingeben.
Mit einem langen Antippen auf das Buch kann man noch das Popup-Menü aktivieren.
Dictionary: aktiviert das Wörterbuch
Text-to-Speech: aktiviert die Vorlesefunktion (funktioniert mit Englisch hervorragend).
Create bookmark: erstellt ein Lesezeichen
Go to page: springt auf eine beliebige Seitenzahl
Über die Menü-Taste gelangt man – na logischerweise – zum Menü:
Bookmark: listet die Lesezeichen auf (man kann diese nur übers Popup-Menü anlegen).
Notes: Abspeichern von Notizen. Ganz blöde: man darf zwar Text beliebig markieren, es wird aber stets immer die komplette aktuelle Seite abgespeichert. Immerhin als Text (bei grafischen Formaten wird ein Bild abgespeichert). Zugreifen auf die Notizen kann man über die App namens „Notes“.
Notes-Anlegen von NotizenContents: Inhaltsübersicht. Aus einem unerklärlichen Grund werden dort auch die abgespeicherten Notizen eingehängt (ohne jegliche Funktion, denn Klicks darauf tun nichts)
Contents - InhaltsverzeichnisDictionary: Zugriff auf die vielen enthaltenen Wörterbücher. Über „Dictionaries“ wählt man, welches man verwenden möchte; über Words/Enter word schaltet man zwischen der Übersetzung des Worts aus dem Quelltext und der manuellen Eingabe; über Hide verbirgt man das ganze wieder. Funktioniert eigentlich recht gut.
Dictionary - das WörterbuchSearch: Suche. Geht auch über die Lupe-Taste. Es wird über die Standard-Android-Tastatur gesucht, man kann auch andere Tastaturlayouts über die Geräteeinstellungen spezifizieren (über den Wisch über die Leertaste wechselt man die Sprache).
Search - Suche nach FreitextMore: Zugriff aufs Menü:
- Add to Favorites: Buch wird zu den Favoriten hinzugefügt.
- View Info: Informationen über das Buch (Cover, Autor, Name, Dateiname und Größe. Noch immer keine Info zur Buchserie!)
- Night Reading: Text wird invertiert.
- Settings: Einstellungen des Leseprogramms.
Die Einstellungen
- Lock panel menu: die Statuszeile wird gegen Aufklappen gesperrt, wozu auch immer. Angenehmer Nebeneffekt, wenn sie gerade auf ist und man diese Einstellung aktiviert: dann bleibt sie auf. Ganz ausblenden kann man sie übrigens nicht.
- Full Screen: Vollbild. Ich glaube, das bezieht sich nur auf die oberste Titelzeile von Android, denn die Statuszeile bleibt, wie gesagt, so oder so erhalten.
- Volume Key Scrolling: über die Lautstärketasten soll man scrollen können. Funktionierte zumindest bei mir nicht, die Lautstärketasten änderten immer nur die Lautstärke.
- Save Text to Speech panel state: speichert den Zustand des Text to Speech-Panels
- Save dictionary panel state: speichert den Zustand des Wörterbuch-Panels
- Animated scrolling: ein etwas unbeholfen animiertes Umblättern.
- Font size: die Schriftgröße. Diese wird aber nur bei FB2 angezeigt.
Die Einstellungen des Readers
Und das war’s an Einstellungen. Wirklich. Also wer sich an das hervorragende Leseprogramm von Pocketbook 360 (und allen anderen aus der Serie) erinnern kann, wird viele nützliche Features schmerzlich vermissen. Seien es die Einstellungen für die Randbreite, die Regeln für den Zeilenumbruch oder auch nur die Wahl einer Schriftart. Viele EPUBs haben zwar eingebettete Schriftarten, aber eben nicht alle – und FB2 erst recht nicht. Und die Standardschrift ist nun mal häßlich!