View Single Post
Old 02-21-2012, 02:11 PM   #1
TheHutt
Zealot
TheHutt can extract oil from cheeseTheHutt can extract oil from cheeseTheHutt can extract oil from cheeseTheHutt can extract oil from cheeseTheHutt can extract oil from cheeseTheHutt can extract oil from cheeseTheHutt can extract oil from cheeseTheHutt can extract oil from cheeseTheHutt can extract oil from cheese
 
TheHutt's Avatar
 
Posts: 135
Karma: 1200
Join Date: Jan 2010
Device: Pocketbook 360°
Lightbulb Pocketbook A10 – Tablet auf Ukrainisch

Pocketbook A10 – Tablet auf Ukrainisch
Peter „TheHutt“ Klassen

Ich muss ja etwas beichten – was Pocketbook angeht, bin ich kein unbeschriebenes Blatt. Seit 2 Jahren bin ich Besitzer des guten alten Pocketbook 360; auch im Bekanntenkreis habe ich die Produkte von Pocketbook stets als Geheimtipp empfohlen: als ein universelles Vielfraß von Formaten mit gut durchdachter Bedienung, vielen praktischen Funktionen und auch noch stabil.

Nun also springen die Ukrainer auf den Tablet-Schnellzug auf, unter der Prämisse, einen multimedia-fähigen Reader zu bauen. Das Ganze gleich mit einem 4:3 10 Zoll Display. Gut, Tablets gibt’s zur Zeit wie Sand am Meer, deswegen war ich schon interessiert, was so einen multimedia-Reader ausmacht und was an einem ukrainischen Tablet anders sein soll, als bei so ‘ner billigen Chinesen-Tablette.

Außerdem hatte Pocketbook in letzter Zeit auch sonst ziemliche Kratzer im Lack bekommen. Nicht nur dass mein guter alter 360er inzwischen ziemlich ramponiert und gar nicht so wertig aussieht. Auch das Paradigma, Community-orientiert zu sein und praktische, von Usern vorgeschlagene Funktionen zu implementieren, sind nach und nach so ziemlich unnützem Schnickschnack gewichen. Deswegen war es für mich auch besonders interessant, ob Pocketbook mit dem neuen Modell das Ruder herumreißen konnte, oder ob die Firma softwaretechnisch weiterhin am eigenen Ast sägt.

Anmerkung: Für dieses Review wurde die englische Oberfläche des Pocketbooks verwendet.



Ausstattung

Die Box, die bei mir eintrudelte, machte einen guten und wertigen Eindruck – bis ich die Folie entfernte. Die Pappe ist zu dünn und ziemlich schlabbrig – der Aha-Effekt, den man bei der Konkurrenzfirma mit dem angebissenen Apfel bekommt, war einfach nicht da. Aber gut, das Apfelding kostet ja auch locker das Doppelte. Hauptsache, der Inhalt stimmt.
Der Inhalt:
  • USB/MicroUSB Kabel
  • Ladegerät für deutsche Steckdosen
  • Stofftasche mit Klettverschluss
  • Kurzanleitung und Garantieschein


Und die Innereien (laut Hersteller zitiert):

Abmessungen 207 х 244 х 15 mm
Anzeige 10’’(25,65 cm) TFT, 1024х768 рх, 262000 colors
Screen material glass
Farbe: White
Accumulator Li-Polymer 3,7V (6600 mAh)
Processor TI OMAP 3621 (1 GHz)
Operative memory 512 MB
Flash memory 4 GB (2GB available for user)
USB-interface Micro USB (12Mb/s)
Kartenart MicroSD up to 32 GB
Audio Out 3,5 mm, eingebaute Lautsprecher
Formats of e-books PDF (ADOBE DRM), EPUB (ADOBE DRM), PDF, EPUB, FB2, TXT, DJVU, RTF, HTML, DOC, DOCX
Formats of images JPEG, BMP, PNG, TIFF
Formats of audio MP3, WAV
Gewicht 670 g
G-sensor/Accelerometer ja
Sensor Buttons
Touchscreen Capacitive, multi-touch
Speakers
Camera
Wireless connectivity
Wi-Fi b/g/n, Bluetooth
Additional features Text-to-Speech, Internet browser, email client, audio player, video player (AVI, MKV, MP4)
Material Plastic, soft touch


Erster Eindruck


Pocketbook A10 (Promo-Bild)


Beim ersten Anfassen fragt man sich, wie rum man das Teil überhaupt halten soll. Die Überschrift „Pocketbook“ und die Icons auf den Tasten legen eine horizontale Haltung nahe (also im Querformat) – doch beim Hochfahren wird dann das Pocketbook-Logo im Hochformat hochgepoppt. Irgendwie verwirrend.

Das Gehäuse ist in 3 Materialien gehalten: Klavierlack-schwarz (Rahmen um den Bildschirm), Matt-Schwarz (Tastenfeld, Akkudeckel), das Ganze ist dann garniert mit einem glänzend weißem Rand. Allerdings ist das Gerät nicht gerade symmetrisch: die rechte Seite (also wenn man es im Hochformat hält) ist etwas dicker. Einerseits ist es beim hochformatigen Halten ziemlich komfortael, da man die Seite etwas griffiger umklammern kann (und mit dem Daumen bedient man die Tasten); andererseits ist beim Lesen oder Videobetrachten im Querformat das Gerät, wenn man es hinlegt, vom Leser quasi weggedreht…

Die Tasche schützt den A10 zwar ganz gut, ist aber etwas unhandlich. Wenn man den A10 unterwegs ausgepackt hat, weiß man nicht so recht, wohin damit. Ich habe sie meistens drunter gelegt, wenn ich eine ebene Fläche zur Verfügung hatte.

Der Bildschirm ist glänzend und hat recht gute Qualität – allerdings wird er sehr schnell durch Fingerabdrücke verschmutzt. Der Blickwinkel geht recht weit in drei Richtungen – wenn man den A10 aber waagerecht mit den Tasten nach unten hält und von unten betrachtet, geht der Kontrast sehr schnell flöten. Das heißt, wenn man es im Querformat auf den Tisch vor sich flach hinlegt, so dass die Tasten in die eigene Richtung weisen, kann man kaum etwas erkennen. Besser, man hält es in der Hand.



Die Hardware-Tasten


Der A10 hat ganze 6 Hardware-Tasten auf der Vorderseite:
Home: springt aufs Hauptdesktop
Menü: ruft das Menü auf, falls die aktuelle Anwendung eins hat
Links blättern
Rechts blättern
Zurück: aktuellen Screen/Menü verlassen
Lupe: ruft die Suche auf
Auf der Unterseite findet man noch eine Wipptaste für die Lautstärke sowie einen Kopfhörer-Klinkenanschluss (3,5 mm)

Auf der Oberseite gibt es, vom Rand zur Mitte hin: den MicroUSB/Ladeanschluss, die Status-LED, den MicroSD-Kartenslot sowie die Powertaste.

Wer darauf gekommen ist, die Powertaste so weit nach innen zu verlegen, gehört mit Wattebällchen beschmissen. Denn man muss sie ja jedes Mal drücken, sobald sich der Bildschirm nach Inaktivität ausschaltet. Jedenfalls ist es auch nach 3 Wochen ausgiebigen Testens sehr mühsam, den Power-Button blind zu ertasten.


Nach dem Einschalten:

Nach angenehm kurzer Ladezeit kommt das Desktop zum Vorschein. Unter der Haube werkelt das betagte Android 2.3. Nicht wirklich aktuell (obwohl laut dem Hersteller bald ein Upgrade auf Android 4.0 kommen soll).


Das Android-Desktop


Oben befindet sich eine Übersicht von zuletzt gelesenen Büchern. Darunter noch ein Google-Suchwidget (der zur Google-Suche im Internet führt) sowie der Dolphin Browser.


Google-Suche


Das Icon Books führt zur Bibliothek von Büchern und zur eigentlichen Lesen-Funktionalität; Video spielt Filme ab. Weiterhin gibt es Standard-Icons von Android: Google Mail, YouTube, Gallery, Maps sowie Market.

Das Desktop kann mit Gesten nach links und rechts „geschoben“ werden, dann werden mehr Icons sichtbar. Links vom Hauptdesktop gibt es ein Widget zur Musikwiedergabe; rechts kann man z.B. WiFi an- und ausschalten, die Lizenz lesen oder sein Gerät bei Pocketbook registrieren lassen.
Unten gibt es noch drei Soft-Buttons: den Dateimanager, das Startmenü für installierte Anwendungen sowie einen Internetbrowser (der gleiche wie der Dolphinbrowser).

Vieles von der Funktionalität des Geräts kann sich erst mit einer stehenden Netzverbindung entfalten. Dazu muss man sich z.B. über WiFi an einem WLAN-Hotspot einwählen. Das geht, wenn man nicht gerade Android-erfahren ist, erst durch die Tiefen der Einstellungen: zuerst auf dem Hauptdesktop die Menü-Taste drücken, dann auf „Settings“ gehen, dann „Wireless & networks“, „Wi-Fi Settings“, „Turn on Wi-Fi“ und das jeweilige Netzwerk aus der Liste aussuchen. Dann noch den Schlüssel eintippen und voilà – die Verbindung steht. Funktioniert an sich recht gut, mein Heimnetz mit WPA2-PSK hat es locker gefunden.

Als Browser wird der Dolphin Browser verwendet, und dieser funktioniert eigentlich recht vernünftig. Man hat Tabs, Multitouch-Zoom, und ziemlich weitreichende Funktionen. Allerdings ist der Browser standardmäßig auf Mobil-Ansicht eingestellt, was ggf. dazu führen kann, dass man auf mobile Webseiten umgeleitet wird – bei dieser Bildschirmgröße ist das nicht immer notwendig. Das kann man aber in den Tiefen der mannigfaltigen Optionen umstellen.


Der Dolphin Browser


Flash wird von Haus aus nicht dargestellt; bei Zugriff auf Youtube-Videos werden diese auf Anfrage in der YouTube-Anwendung gestartet.
Aber das soll ja kein reines Tablet sein, sondern ein eBook-Reader. Daher war ich am ehesten gespannt, wie gut sich mit dem Gerät lesen lässt.

Last edited by TheHutt; 02-21-2012 at 04:46 PM.
TheHutt is offline   Reply With Quote