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Originally Posted by K-Thom
Auf diese Frage kann ich eigentlich nur provokant antworten.
Ja, natürlich! Was sonst?
Günstige Lesegeräte? In einer hochwertigen Verarbeitung? Eine funktionierende, leicht zu bedienende und verwaltende Infrastruktur? Ein jederzeit verfügbares, großes Angebot?
Man müsste schon Masochist sein, um das nicht zu wollen.
Was aber meint Forkosigan mit "US-amerikanischen" Verhältnissen?
Die Quersubventionierung von Lesegeräten durch verkaufte eBooks, gebunden an den eigenen eBook-Shop.
Sind das US-amerikanische Verhältnisse?!
Seit 12 Jahren habe ich ein Handy. Seit 12 Jahren habe ich noch keines zum Vollpreis gekauft. Alle meine Handys bzw. Smartphones waren quersubventioniert, durch einen bindenden Zweijahresvertrag. Das ist mir bewusst, und darauf lasse ich mich bewusst ein und genieße den Preisvorteil für die Hardware.
Dies ist selbst heute noch bei den großen Telkom-Anbietern der Standard.
Internetprovider wie 1&1 machen dies seit Jahren keine Deut anders. Schließe einen Zweijahresvertrag ab, und das Modem, den Router und/oder den WLAN-USB-Stick gibt's gratis oder deutlich vergünstigt oben drauf.
Anbieter von Pay-TV verkaufen die Receiver natürlich gleich zu einem Vorzugspreis mit, manche geben sie sogar kostenlos dazu.
Man kann also schlecht von "US-amerikanischen Verhältnissen" sprechen, wenn dies in Deutschland seit Jahren in verschiedenen Medienbereichen gängige Praxis ist.
Und trotz all dieser Subventionierungskultur gibt es immer noch Kunden, die ihre Handys zum Vollpreis kaufen, die statt des günstigen Receivers einen anderen kaufen. Offenkundig hat also diese Praxis dem Markt und dem freien Wettbewerb nicht wirklich geschadet.
Von einer Monokultur in Sachen Hardware sind wir weit entfernt.
Natürlich sind Anbieter gefordert, die nicht in den Genuss kommen, solche subventionierten Produkte anzubieten.
Bessere Qualität, mehr Features, besserer Kundensupport, der Status, ein Underdog zu sein: all das sorgt in anderen Bereichen dafür, dass kleinere Unternehmen überleben.
Auch wenn die Frage allgemein gehalten ist, so betrifft sie doch direkt auch Pocketbooks Position.
Und die ist sooo schlecht ja nun auch nicht. PB ist kaum im Handel vertreten, hat keinen großen Fürsprecher, und trotzdem eine aktive Kundschaft.
Es reicht vielleicht halt nur nicht, um zu einem der Global Player zu werden. Je nu, das werde ich mit meinem eBook-Verlag auch nie. Solange er mir aber genügend Geld einbringt, um die Miete bezahlen zu können, bin ich zufrieden.
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K-Thom, mit Quersubventionierung allgemein hast du natürlich recht, ABER speziell auf Reader bezogen bedeuten die "US-amerikanische Verhältnisse", in der von mir dargelegte Form 1-3 "Marktriesen" und verschwinden von Auswahl.
In der USA aktuell über 99% des Marktes beherrschen Amazon, B&N und Kobo. Sony ist in laufe des Jahres aus Stationären Handel verschwunden, über die restliche Firmen sollen wir deswegen gar nicht reden...
Falls es Sony jetzt nicht Schaft, durch seine "Not Dumping" wieder in der USA Fuß zu fassen, wird mit größer Wahrscheinlichkeit keine Sony Reader mehr geben...
Lesen an sich ist eine "intellektuelle" Hobby, welche in Vergleich zu Handys nie zur "Notwendigkeit" wird. Was für Handys und Co. gut ist, beutet noch lange nicht, das es auf Reader Markt nicht zu Extremen führen kann. Aktuelle Situation des "US-amerikanischen Marktes" zeigt es deutlich...