Friedrich Spielhagen (1829-1911) gehört zu jenen Autoren des 19. Jh., die dem Realismus nahe standen, aber anders als die "großen Realisten" Keller, Fontane, Storm und Raabe auch unmittelbar politisch werden in ihren epischen Bemühungen. Spielhagen geht dabei aus von einer bildungsbürgerlich grundierten demokratisch-liberalen Haltung, mit z.T. deutlicher Sympathie für die Arbeiterbewegung. Berühmt sind seine fesselnden Romananfänge; die Durchführung der Plots macht im weiteren oft auch vor trivialliterarischen Kniffen nicht Halt. Das schmälert das Lesevergnügen mitnichten, hat aber bereits im Zeitalter des Naturalismus (1880er Jahre bis ca. 1900) zur Abwertung des Autors geführt, so dass sich sogar Franz Mehring, der sozialistische Literaturkritiker, damals eine Art Ehrenrettung zu schreiben genötigt sah - und zu recht: denn die deutsche Literatur weist nicht so viele Erzähler auf, deren Produkte man auch genussvoll schmökern kann, ohne sich intellektuell zu langweilen.
Spielhagen war nicht nur Autor aufschlussreicher Zeitromane, sondern - als (fast) geborener Stralsunder - auch so eine Art "Storm der Ostsee", wie
"Sturmflut" u.a. beweist.
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