Ich betrachte das als "wohlkalkulierte Verzweiflungstat".
Ein neues Projekt bindet dann nicht mehr automatisch einen Großteil des zur Verfügung stehenden Geldes. Damit ist sowohl eine höhere Liquidität gewährleistet bzw. es lassen sich mehrere kleine Projekte gleichzeitig starten.
Gerade für einen Nischenverlag mit einer treuen Leserschaft wie bei Dorchester kann das bedeuten, dass sie sogar mehr veröffentlichen als früher. Viel Kleinvieh ergibt schließlich dann doch viel Mist.
Print on Demand heißt ja auch nicht, dass man sich damit z.B. an Anbieter wie BoD binden würde. Es gibt auch hier in Deutschland mehrere sehr gute PoD-Druckereien, deren Taschenbücher sich nicht hinter solchen im klassischen Offset zu verstecken brauchen.
Dieses Konzept ist nicht nur für kleinere Verlage ein gangbarer Weg.
Gerade auch die großen Verlage könn(t)en über eBooks und PoD ihren Backstock ständig verfügbar halten und so auch den Markt antesten, ohne ein allzu großes finanzielles Risiko einzugehen.
Sollte sich ein PoD-Taschenbuch dann plötzlich doch überraschend gut und schnell verkaufen, lässt sich innerhalb von ca. vier Wochen ja eine Großauflage nachschieben.
Da Vorabhonorare für unbekannte Autoren ohnehin die Ausnahme sind, würden sich die finanziellen Vorleistungen für einen Verlag auf ein Minimum begrenzen.
|