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„Schweigen Sie, bis ich Sie frage! Vor allen,:
warum haben Sie diese famose Geschichte nicht gleich bei
der ersten Vernehmung erzählt?"
„Ich hatte schon meine Gründe!"
„Die möchte ich hören."
„Ich kalkulierte mir so: wenn ich's erzähle, so heißt's
dann schließlich, ich hott' es dem Herrn mit Gewalt ab»
genommen. Es ist ja auch wahr, daß ich den Knüppel
stramm in der Faust hielt. Außerdem aber halt' ich's ja
doch versprochen, die Sache nicht auszuschwatzen! Ich
dachte, der Herr ist wohl dort in der Gegend bekannt;
man weiß, daß er um diese Zeit durchs Gehölz ging;
sag' ich nun was, so kommt's halt heraus; und das
wollt' er doch nicht; sonst hätt' er mir nicht die zwei»
hundert Mark gegeben."
„Sehr edelmütig," bemerkte der Inquirent. „Leider
fällt Ihre ganze Erzählung ins Wasser. Die Staats»
anwaltschaft wird sich dadurch ebensowenig beirren lassen,
wie die Geschworenen. Der Form halber werden Sie
mich hinaus nach der Stelle begleiten, wo angeblich die
Begegnung mit diesem rätselumwobenen Geldspender sich
ereignet hat. Die Iustiz geht sehr weit in ihrer Partei»
losigkeit. Wir wollen sehen, ob sich auch nur der geringste
Anhaltspunkt sindet. Ich weiß ja natürlich im voraus,
daß diese Augenscheinnahme ohne Erfolg bleiben wird.
Sehn Sie denn gar nicht ein, wie über die Maßen
thöricht und dumm Sie handeln, wie fadenscheinig das
ganze Gespinnst ist, daß Sie uns aufhängen wollen? Um
nur eins zu betonen: welcher noch so beschränkte Kopf
wird Ihnen glauben, der Unbekannte, den Sie da vor-
schieben, habe Sie ruhig herankommen und sich so ganz