— 237 —
dem Schauplatz der That Holz suchte, deponiert, daß Burck»
hardt — der Große, Breite, wie sie sich ausdrückt —
den Stein aus der Erde gerissen und wütend auf Hell-
muth losgestürmt ist . . . Ein Haar breit — und Hell»
muths Schädel war eine formlose Masse. Nun erst hat
Hellmuth geschlagen. Die Frau hat den besten Leumund,
ist auch klar bei Verstand und legt nur bei Allem, was
sie erzählt, eine geradezu kindische Angst vor dem Gericht
an den Tag. Diese Angst war auch Schuld daran, daß
sie beim Sturz des Malers schleunigst die Flucht ergriff
und das ganze Erlebnis verschwieg, als hätte sie selber
dran Teil gehabt."
„Die bornierte Person!" sagte der Chemiker. „Was
hätte dies thörichte Weib uns nicht Alles ersparen können!
Ia, ja, es gibt solche trostlose Monomanien! Übrigens:
wunderbar, dieser Zufall mit Fräulein von Rheuß..."
„In der That, es klingt wie ein Märchen... Ihre
Gutherzigkeit hat sich diesmal wirklich gelohnt — aus-
nahmsweise!"
„Ist denn das Alles zur Sprache gekommen?"
„Natürlich . . ."
„Die Beiden sind sich im Gothengehölze begegnet. ..?"
„Nein. Sascha hat früher schon für die Leute ge-
sorgt . . . Dann war sie doch krank. .. Wie sie zum
ersten Male nach ihrer Genesung wieder zur Hütte kommt,
bringt sie — ich unterstelle: aus Gründen, für die Gott
Eros verantwortlich ist — das Gespräch auf Hellmuth
und seinen Prozeß. Die Alte wird aufmerksam, lauscht
mit siebernder Angst den Details und fährt dann plötzlich
heraus: ,Das hab' ich mit angesehn!' — Nun war die