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ahnigen Aristokratin, deren Vorfahren einst wirklich regiert
hatten, im geistigen Connex mit dem Palais des Prinzen
Ruprecht, Königliche Hoheit, der die erlauchte Hand des
Souveräns leiten würde bei dem sehnsuchtsvoll erwarteten
Ritterschlag! Dieser Lichert — Alles war ja erlogen —
ein wüster Traum, — und dort saß der bestialische Teufel,
der ihn so träumen ließ . . ., der, wenn er jetzt wieder
frei kam, nur den einen Gedanken hatte, ihm nachzuspüren,
ihn mit Hilfe des allesdurchschnüffclnden Kretschmar fest-
zunageln, ihm zuzurufen: ,Du bist's gewesen! Du hast die
Gräsin und Ihre Königliche Hoheit getäuscht!^ Und der
Kerl beschwor vielleicht noch etwasSchlimmeres...!
Natürlich . . . Der Schein war ja gegen ihn . . . Der
Schein und der Mondschein und die Bank und die An»
klagebank. . .
Teutschenthal fühlte, wie Alles in seinem Gehirn zu
zerfließen drohte. Er war beinahe blödsinnig. Trotzdem
ging er bei der nun folgenden Wühlerei im Interesse
seines verruchten Planes mit großer Geschicklichkeit vor;
just so wie Geistesgestörte im pathologischen Sinne des
Worts, so urteilsunfähig sie im Ganzen sind, dennoch ge»
wisse Einzelheiten zur Erreichung eines bestimmten Zwecks
schlau und sachlich in Angriff nehmen.
Würdevoll und bedachtsam, wie je, brachte Teutschen»
thal seine Skepsis vor, deutete halb nur an, um den
Männern, zu denen er sprach, den Eindruck zu hinterlassen,
als seien sie selbst auf die ihnen zugeraunte Idee gekommen;
bohrte, nagte und hetzte; zog persönliche Neigungen, Charakter»
eigenschaften und Stimmungen mit in das Spiel und schreckte
sogar nicht vor der Verleumdung zurück. . .
Die sittlich verwahrloste Apollonia Seiffert und ihre