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berufen, seinem geliebten Sohn hilfreich hier beizuspringen,
der — was er auch Schlimmes gethan hatte — immer
sein Kind blieb!
Hellmuth erzählte.
Der Untersuchungsrichter trat geflissentlich abseits, um
die Offenheit der von dem Ober»Staatsanwalt geforderten
Beichte nicht zu beeinträchtigen.
Betreffs der Hauptsache — der Katastrophe nämlich
im Gothengehölz — verfuhr Hellmuth durchaus wahrheits»
getreu, so daß sein Vater bereits aufatmete. Nur bei der
Frage, wie und weshalb er in jenes Gehölz denn ge»
kommen sei, verstrickte er sich ein wenig in Widersprüche.
„Daß Burckhardt," sagte der Ober Staatsanwalt mit
einem prüfenden Blick auf Hellmuths blasses Gesicht, —
„daß Burckhardt den Vicinalweg durch das Gehölz ein»
schlug, um nach Oberlondorf zu gehn, ist ja hinlänglich
festgestellt. Sein Motiv waren die mehr oder minder
unaufgeklärten Beziehungen zu der Wirtstochter. Aber
Du? Wolltest auch Du nach dem Gasthaus zur Krone?"
„Nein. Ich schweifte nur planlos umher. Du weißt
ja, Stegemann hat mir diesen Geschmack am Durchstreifen
entlegner Quartiere beigebracht."
Der Ober»Staatsanwalt schwieg eine Weile.
„Und weshalb hat Dich Burckhardt so über die Maßen
brüskiert?"
„Vielleicht war er eifersüchtig. Er mag unterstellt
haben, ich wollte ihm bei der Wirtstochter Konkurrenz
machen . . . Übrigens haßte er mich. Einige Wochen zuvor
hatten wir einen ernsten Konflikt."
„So? Davon weiß ich kein Wort!"
Hellmuth schilderte nun, stark übertreibend, die Scene,