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Dich aufgehängt oder silberne Löffel gestohlen, so hätte
das immer noch Hand und Fuß: so aber. . ."
„Beruhige Dich, Kind! Ein Mißverständnis . . .
Wenn Du mehr Zeit hättest, könnt' ich Dir's schon aus»
einandersetzen. Aber ich sehe, Du hast hier Vervflich»
tungen . . ."
„Ich? Wie so? Ach, Du meinst den Husaren? Der
war nur mein Tänzer."
„Aber ein sehr bevorzugter Tänzer. Du hast ihn ja
angelächelt, — es war eine Seligkeit!"
„Na, und wenn selbst — nimmst Du mir's übel?
Ich bin lustig und jung: soll ich etwa drauf warten, bis
es Dir wieder mal einfällt, mich abzuholen?"
„Ia, Du hast Recht," nickte Hellmuth bekümmert.
„Ich bin zu ernst für Dich und zu langweilig,"
„Durchaus nicht: aber Du machst Dir halt nichts
aus mir! Der Husar da ist anders! Wenn ich ihm nach-
gäbe — ach, du lieber Himmel! Heut' erst hab' ich ihn
keimen gelernt, und er frißt mir schon aus der Hand."
„Er wird Dich schon festhalten."
„Möglich. Warum uicht? Für ein paar Wochen viel-
leicht. Ich liebe die Abwechslung."
„Das merk' ich."
„Ach, nicht so, wie Du meinst! Ich könnte so treu
sein! Wenn Du zum Beispiel mein Schatz wärest, mein
wirklicher Schatz . . ,"
„Geh', fasle nicht! Dort steigt dein Husar auf der
Estrade herum und wirft Blicke herüber, wie eine Löwin,
der man die Jungen raubt."
„Der Efel! Bildet sich wohl schon ein, er habe ein
Recht auf mich! Komm! Wir gehn hier ins Neben»