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Der Husar und Mathilde standen nun auf, um zu
tanzen. Es war ein reizender Anblick, der bei Hellmuth
eine leichte Empsindung von Neid hervorrief Weshalb
konnte nicht er so harmlos und lustig wie diese Zwei da
ins Leben schauen? Weshalb lag die Zukunft so bleigrau
vor seinen Augen, wahrend hier Alles in fröhlichen Farben
schwamm?
Der Tanz war zu Ende. Hellmuth starrte noch immer
weit in den Saal hinein — auf die Stelle vor dem
Orchester, wo er die Beiden zum letztennmle gesehn hatte,
ehe sie nach der Estrade abschwenkten.
Da legte sich ihm eine Hand auf die Schulter. Er
wandte sich um.
„Nun," fragte Mathilde mit ihrem süßesten Lächeln,
„trifft man Dich auch einmal? Du siehst so bleich aus!
Fehlt Dir etwas? Nun freilich — in der Stadt erzählt
man sich ja . , ."
„Was?" frug Hellmuth erstaunt.
„Nun, Du wär'st nicht so ganz mehr bei Tröste.
Du hättest, was man eine sixe Idee nennt."
„Drücke Dich deutlicher aus!"
„Na, Helene hat mir's erzählt, und dann hört' ich's
auch von Franziska: Du sei'st auf den närrischen Einfall
gekommen, Baumstämme zuzubereiten, daß man sie essen
kann, und Eägspäne in Brot und Konfekt zu verwandeln.
Ich sagte mir gleich: Das ist Unsinn! Er war ja mnnch»
mal ein bischen kurios, aber doch grundgescheit! Und so
über Nacht büßt doch der Mensch nicht die gesunde Ver«
nunft ein! Aber wie kömmt nur die Welt auf ein so
dummes Geschwätz? Wenn man Dir nachsagte, Du hättest