Zehntes Aapitel.
lm folgenden Tage, kurz vor elf Uhr, begannen
die Plaidoyers.
Der Vorsitzende erteilte zunächst dem Ver»
treter der Staatsanwaltschaft, Herrn Gyskra, das Wort.
Mit ruhiger, fester und klarer Stimme hub der Ober»
Staatsanwalt an, den objektiven Thatbestand kurz zu
umreißen und dann die Belastungsmomente eins nach dem
andern leidenschaftslos hervorzukehren.
Dieses Verfahren lag in der Aufgabe feines Amtes;
jede hiervon abweichende Methode würde befremdet haben;
denn trotz aller Ergebnisse der Beweisaufnahme stand der
Fall noch immer nicht so, daß die Staatsanwaltschaft hätte
erklären können, sie sehe von einer Weiterbetreibung der
Anklage ab.
Hiernach ging der Ober»Staatsanwalt zu den Punkten
über, die für den Angeklagten mehr günstig erschienen.
Mit großer Geschicklichkeit stellte er durch die Art und
Weise, wie er sie zu entkräften suchte, gerade ihre Bedeut-
samkeit in das glänzendste Licht.
Gewisse Einzelheiten, die man auf Grund der Zeugen»
aussagen kaum noch bezweifeln durfte, leitete er mit