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des Messers bis zum Augenblick Ihrer Verhaftung ge.
trieben haben."
Lichert hub an.
Auch hier blieb er in völliger Übereinstimmung mit
dem, was er bei seiner ersten Vernehmung vor dem
Staatsanwalt ausgesagt hatte.
Der Inhaber jenes Kurzwarengeschäftes hatte die
Wahrheit gesprochen: Lichert hatte sich thatsachlich, die
Chaussee überschreitend, in das Gehölz gewandt; aber nur
weil er dort sicherer war, als auf der Landstraße.
Den Stock oder Knüppel hatte er allerdings sich zu»
recht gemacht,'um eine Waffe zu haben: — aber nicht
in der Absicht, jemand zu überfallen, sondern nur zur
Verteidigung.
Er hatte sich bis zum Eintritt der Dämmerung
teils ruhend, teils vorsichtig weiterschreitend, im Gehölz
aufgehalten und war dann auf der Chaussee bis Klings»
berg gewandert, wo er sich Kleider kaufte. Von dort ging
er nach Oberlondorf.
„Gut," versetzte der Untersuchungsrichter. „Sie um»
gehen die Hauptsache. Der Mord existiert für Sie nicht.
Ganz wie Sie wollen! Einen Punkt aber werden Sie
doch wohl erörtern müssen. In Klingsberg kauften Sie
Kleider. Bei Ihrer Festnahme hat man etwa hundertund»
sechzig Mark bei Ihnen vorgefunden. Als Sie aus dem
Gefängnis entsprangen, waren Sie ganz ohne Mittel.
Woher stammen nun diese hundertnndscchzig Mark, zu
deuen noch der Betrag für die Kleider kommt?"
Lichert schwieg.
„Sie wollen da irgendwo zwei Damen begegnet sein,"