Zwanzigstes Aapitel.
lährend der nächsten Tage schritt Herr Gyskra ein»
I her, wie ein Mann, der alle Kümmernis durch
» den einen Gedanken besiegt hat: ,Es muß so
sein! Die Gerechtigkeit will es.' —
Im Verkehr mit den Seinen war er von jener milden
Freundlichkeit, die an den ruhigen Glanz eines Spät»
herbstabends erinnert.
Er trug das Haupt nicht völlig so gerade und frank
wie sonst; — aber es lag doch keinerlei Mattherzigkeit
über dem klaren, edlen Gesicht; höchstens einmal — wenn
er unbeobachtet seiner Lebensgefährtin nachschaute, wie sie
treu schaltend von Zimmer zu Zimmer ging — ein Hauch
resignierter Wehmut.
Diese Eigenart der Gemütsverfassung übte auf Hell-
muth eine seltsame Wirkung aus. — Er fühlte sich wie
gedrängt, die Stimmung des Vaters auszunutzen, um
sich das Herz zu erleichtern und ihm anzuvertrauen, was
er der Mutter nicht beichten mochte, weil eine Frau diese
Wandlungen nicht so zu würdigen weiß.
Es war drei Tage nach der Absendung jener Selbst»
denunciation, nachmittags gegen sechs Uhr, als Hellmuth,
von diesem Gedanken erfüllt, das Arbeitsgemach seines
Vaters betrat.
Der Ober»Staatsanwalt küßte ihn, was während der