Fünftes Aapitel.
lsttfried Stegemann, der ein wenig vom Ahasver
hatte, war ein paar Wochen verreist gewesen.
Er trieb sich acht Tage in Wien herum. Von
dort aus machte er einen Abstecher nach Budapest und
weiter südostwarts bis an die türkische Grenze. —
Ietzt, kurz vor dem Weihnachtsfest, kehrte er heim, ganz
erfüllt von dem feurigen Temperament der Magyarinuen,
ihrer halb russischen, halb französischen Eleganz, ihrer
.verteufelten Leichtlebigkeit'. Er strotzte von Reminiscenzen
an die wilde Melodik der Zigeunerkapellen, an die Glut
des Tokayerweins, an das ganze unbeschreibliche Brodeln
des Hexenkessels, der dort unten im Tiefland der blauen
Donau alle Nationen bunt durcheinander quirlt.
Nun plötzlich aus dem innersten Herzen diefer tollen
Romantik nach Deutschland zurückversetzt, fand er alles
so höchst europäisch, so ehrbar und monoton, daß er stärker
als je das Verlangen nach einer ,mixratio' verspürte.
Am zweiundzwanzigsten gegen halb neun Uhr abends
fuhr er beim Hause der Gyskra's vor.
Er traf die Familie, wie sie just im Begriff stand,
sich aufzulösen. Das Abendbrot war so eben beendet; die