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die Deputation entfernte sich also unter dem Ausdruck
ihres tiefsten Bedauerns und der flüchtig bedeuteten Hoff»
nung, daß sich Herr Gyskra doch wohl noch eines Bessren.
besinne.
Wie ein gebrochener Mann sank der Ober » Staats-
anwalt in den Sessel. Man ließ ihn ruhn. Einzelne
Freunde, die zur Beglückwünschung kamen, wie der Oberst
von Rheuß mit Frau von Beresow und der bebenden
Sascha, behielt man im Wohnzimmer, bis dann gegen
halb acht Emmy den Theetisch aufbaute und ihren Vater —
der da nicht, wie sie glaubte, friedlich geschlummert, sondern
die ganze Zeit über qualvoll gebrütet hatte — herbeiholte.
Der Oberst von Rheuß war außerordentlich stürmisch.
„Wir haben höllisches Pech gehabt mit den Kindern!"
rief er bewegt und drückte Herrn Gyskra beinah die
Hand entzwei. „Sie mit dem Hellmuth, ich mit der
Sascha! Aber dem Himmel sei Dank, nun ist ja Alles
wieder in Ordnung, — und der einzige dunkle Punkt, den
die Affaire mir noch zurückließ, scheint mir nun auch getilgt.
Ihr verteufelter Iunge hat Sascha und mich wegen der
unerhörten Geschichte sehr formell um Verzeihung gebeten."
„Das freut mich," stotterte Gyskra zerstreut.
„Na, ich wollt's ihm auch raten!" brummte der
Oberst. „Himmel und Hölle! Ein Mensch, wie Ihr Sohn,
muß doch begreifen, daß zwischen zirpenden Ladenmamsells
und Damen von Distinction ein verblüffender Unterschied
waltet! Hat sich wohl nur so mal aufspielen wollen, der
Schwerenöter! Kenne das! Irgend ein Schriftsteller —
(ich behalte die Namen nicht) — sagt in seinem berühm»
testen Opus — (ich behalte die Titel nicht) na,
was sagt er denn gleich . . .? So was von psychologischer