sechstes Aapitel.
iitternacht war vorüber. Mutter und Tochter
hatten sich vor einer Stunde bereits zur Ruhe
begeben, ohne den Vater, den sie beschäftigt
wußten, durch einen Gruß zu stören. Herr Gyskra jedoch,
die Lider geschlossen, den Kopf nach rückwärts gelegt, saß
in dem hohen Lehnstuhl neben dem Sopha und kämpfte
mit allen Dämonen.
Wie er aus dem Arbeitsgemach seines Sohnes herüber»
gekommen war, das wußte er selbst nicht.
Dunkel nur schwebte ihm vor, daß er die Waffe
wieder an Ort und Stelle gelegt, das Buch von der Gift'
mischerin Framboise zwischen die beiden Nachbar'Bände,
geschoben, die Reihe zurecht gedrückt und so jegliche Spur
seines Besuches verwischt hatte.
Von da ab fehlte ihm jeder Zusammenhang. Er hätte
nicht sagen können, wie lange er sich in dem Zimmer
Hellmuths aufgehalten, ob er noch eine Weile regungslos
dagestanden, wie ein Leidtragender vor der Gruft, wenn
schon die letzte Scholle herniedergeprasselt ist; ob er sich
jählings hinweggewandt, wie ein Schwindelnder von dem
Abgrund; ob er vielleicht nochmals da vor dem Schreib^