Drittes Kapitel.
^eit jener traurigen Katastrophe im Gothengehölz
hatte sich Hellmuth Tag für Tag mit dem Studium
und der Weiterentwickelung der Altenhöfer'schen
Experimente befaßt. Anfangs mit Aufbietung aller Selbst-
beherrschung sich hineinarbeitend, fand er allmählich etwas
von der olympischen Ruhe, die nur bei der reinen Er-
kenntnis wohnt. Mehr und mehr gewann er die Über-
zeugung, daß Altenhöfer nicht nur ein tüchtiger Praktiker,
sondern ein großveranlagter Forscher war, der die eiserne
Consequenz der Logik mit dem Flug einer weithin
schauenden Phantasie vereinte. Das sogenannte chemische
Vorgefühl, das sich im Ahnen von Erscheinungen kund
gibt, deren Eintreten noch durch kein in Worte faßbares
Gesetz angekündigt wird, schien bei Altenhöfer ungewöhnlich
stark ausgeprägt, — und dieser Umstand allein reichte aus,
Hellmuths Interesse zu fesseln.
Obschon sich Hellmuth bei dieser geregelten, früh und
spät ihn absorbierenden Thätigkeit nach und nach das
erkämpft hatte, was er seine .völlige Objektivität' nannte,
so gab es doch Augenblicke, in denen die ganze Wucht