sechzehntes Uapitel.
i!ier Tage verstrichen für Sascha in lichtlosem
Einerlei.
Ihr Vater hatte den Dienstboten kurz und
bündig eröffnet, das gnädige Fräulein habe Stubenarrest.
Wer sich erdreiste, mit ihr zu sprechen, stiege sofort aus
dem Haus. Er, der so zartfühlend war in dem Einen
gewichtigsten Punkt, scherte sich nun den Teufel um das
Altweibergeklatsch, das dieser außergewöhnlichen Maßnahme
folgen würde. Als Msr tamilia» im altrömischen Sinne
brachte er seine Autorität zur Geltung, unbekümmert selbst
um die Einwände Gertruds von Beresow, seiner ver-
ständigen Schwester, deren Urteil ihm sonst wohl zu
denken gab. —
Sascha, bald von grimmigem Trotz, bald von Zer»
knirschung und Angst geschüttelt, war zu jeder ruhigen
Beschäftigung unfähig. Ieden Augenblick unternahm sie
was Andres. Fünf, sechs Handarbeiten lagen auf ihrem
Nähtisch. Ganze Stöße von Büchern trieben sich da und
dort, auf dem Sopha, dem Fensterbrett und selbst auf
dem Boden umher. Ihre Schreibmappe war geöffnet.
Bogen mit Briefanfängen stauten sich bunt übereinander,