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lich. — Es konnte dies auch die Folge des raschen Treppen»
Aufsteigens sein.
Als er jetzt eintrat, war er genau so ruhig und klar
wie sein Vater. Iene Ahnung, die uns oft unvermittelt
und ohne ersichtlichen Anlaß zuraunt: .Ietzt, jetzt handelt
es sich um Sein oder Nichtsein' ^ hatte auch ihm wohl
die Kraft verliehn, eine Kaltblütigkeit zur Schau zu tragen,
wie er sie kurz zuvor kaum noch für denkbar gehalten.
„Du bist spät, Hellmuth."
„Du auch, Papa! Du hast geschafft, während ich
draußen ..."
„Während Du von dem Vorrecht der Iugend Ge-
brauch machtest, die gelegentlich über die Stränge schlägt.
Du weißt, ich verdenke Dir's nicht,"
„Du solltest Dich schonen, Papa," sagte Hellmuth mit
einem Blick auf die Akten. „Brennt denn die Sache fo
sehr auf dem Nagel?"
„Allerdings," versetzte der Ober»Staatsanwalt.
Er schritt nach dem Fenster, machte dann Kehrt und
blieb unmittelbar vor Hellmuth stehen,
„Ich bin auch deshalb so lange aufgeblieben," sprach
er bedeutsam, „weil ich mit Dir noch zu reden hatte."
„Mit mir? Was denn, Papa?"
„Etwas sehr Wichtiges, Hellmuth. Du kennst ja die
Unrast, die mich beherrscht, solange mir etwas dunkel ist.
Es handelt sich um einen Prozeß, von dessen Ausgang
Leben oder Tod eines Menschen abhängt ... Ich bin
heute Abend in deiner Bibliothek gewesen . , ."
Er hielt einen Augenblick inne.
Hellmuth, trotz aller Selbstbeherrschung, war blaß ge-
worden, blasser noch als jüngst bei der Punschbowle, da