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hätte er das Instrument auf den Schreibtisch unter die
Zettel und Hefte — oder ins Laboratorium hinter die
Stander mit den Probiergläsern legen können! Daß man
in der Erregung so endlos grübelt und dann nach so
quälendem Schwanken erst recht das Verkehrte thut!
Wie er nun zu den Büchern herantrat, wiederholte
sich ihm die damals so peinvoll empfundene Ratlosigkeit:
Wohin?'
Ein Druck in der Stirngegend belehrte ihn, daß er
jetzt bei umständlichem Erwägen in jene Stimmung geraten
würde, bei der man den Wunsch hegt, an den Wänden
hinauf zu laufen.
So that er denn etwas sehr Naheliegendes, Ein-
faches, — trotz des dunklen Bewußtseins, daß er viel-
leicht einen Fehlgriff begehe. Er legte den Totschläger
in die unterste Schublade seiner Kommode und drehte den
Schlüssel um. Da ihm nun einsiel, daß man den Inhalt
dieser untersten Schublade sehr bequem untersuchen könne,
wenn man das Fach darüber herauszöge, so schloß er auch
dieses ab und steckte den Schlüssel in seine Tasche.
Somit war das erledigt.
Übrigens — hatte der Bleischläger, wie er ihn zwischen
den Büchern hervorzog, nicht Spuren einer Berührung
von menschlicher Hand an sich getragen . . .? Finger-
eindrücke im Staub . . .? Bei seiner Hast, die Waffe
wieder zu bergen, hatte Hellmuth gar nicht darauf ge»
achtet, — und die mattflimmernde Kerze da auf dem Tisch
warf nur ein dürftiges Licht . . . Thorheit! Er selber
hatte das Instrument gepackt; von ihm selber rührten die
Spuren her, wenn sie in Wirklichkeit existierten und nicht
«rnst Lcksteln, Ihemi«. ll, «