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Gebetserhörungen sind zu richten an: Hieronymus-Jaegen-Bund e.V. • Paulusplatz 3 • D-54290 Trier Telefon (06 51) 4 27 76 • www.bistum-trier.de/hieronymus-jaegen-bund
Lebensbeschreibung Hieronymus Jaegeas Ingenieur, Soldat, Bankdirektor, Politiker - es gibt wohl kaum Berufe, die schwieriger mit dem mystischen Leben zu vereinbaren sind. Das äußere Leben des am 23.8.1841 in Trier geborenen Hieronymus Jaegen spielte sich tatsächlich in Geschäftsräumen, im Parlament und in Freundeskreisen ab. Nach dem Studium der technischen Wissenschaften, der Maschinenlehre sowie des Hütten-und Bauwesens in Berlin trat er als Konstrukteur in bedeutende rheinisch-moselländische Firmen ein. Im Kulturkampf wurde der im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 zum Leutnant Beförderte wegen seines Eintretens für die Freiheit der Kirche aus dem Militär ausgestoßen. Fast zwanzig Jahre lang war er als Vorstand der Trierischen Velksbank tätig und führte dieses Geldinstitut zu Erfolg und Prosperität. Durch zwei Wahlperioden hindurch vertrat er anschließend den Wahlkreis Wittlich-Bernkastel im Preußischen Landtag, ehe er sich 1908 aus dem öffentlichen Leben zurückzog und sich nur noch seinen ehrenamtlichen Einsatz in katholischen Instituten und Vereinen seiner Vaterstadt und seinen Veröffentlichungen widmete. Unter diesen ragen zwei heraus: „Der Kampf um das höchste Gut", eine Publikation des Laien Jaegen für Laien als Anleitung zur vollkommenen Tugend inmitten der Welt. Sie wurde von Edith Stein 1934 als Handbuch für das Laienapostolat bezeichnet. Aus dem Erlebnis persönlicher Erfahrung mystischer Gnadengaben entstand 1911 das theologisch bedeutsame Werk „Das mystische Gnadenjeben", nach Martin Grabmann eine weltmännische Form des innigsten und höchsten Gebetsverkehrs mit Gott inmitten einer höchst prosaischen Berufswelt. Hieronymus Jaegen starb am 26.1.1919 in Trier. Seine überregionale Verehrung setzte recht bald ein; die Zahl der mitgeteilten Gebetserhörungen ist groß. Die 1931 in Trier gegründete Jaegen-Gesellschaft musste unter den nationalsozialistischen Angriffen 1938 ihre Arbeit einstellen. Ihre Anliegen wurden aber von dem 1948 gegründeten Hieronymus-Jaegen-Bund wieder aufgegriffen. Der Informativprozess zur Seligsprechung wurde 1939 eröffnet. Zwanzig Jahre später wurden die Gebeine Jaegens vom Trierer Hauptfriedhof in die Trierer Pfarrkirche St. Paulus überführt. Der Seligsprechungsprozess ist in Rom anhängig. Die Gültigkeit des Informativprozesses wurde mit Dekret vom 9.3.1983 anerkannt. Das Leben von Hieronymus Jaegen beweist, dass man ein erfolgreiches berufliches Leben mit höchster Erfahrung der Gottesnähe harmonisch verbinden kann: „Überall stellte Jaegen seinen Mann, wie es Vernunft und Glaube verlangten Überall fand er seinen Gott; ja, er war mit ihm aufs innigste mystisch vereint. In seinen weltverantwortlichen Stellungen hat er zugleich das ganz Andre gefunden: den Gipfel des mystischen Lebens"(Klemens Tillmann).