02-18-2013, 09:09 AM | #46 |
Wizard
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Wenn ich Verleger wäre würde ich ein, zwei Jahre lang meine Bücher im Ebook-Format als "Vollleseproble" gratis zum Download anbieten und Amazon verbieten, die Bücher kommerziell zu vertreiben. Solange bis der Laden ausgeräuchert ist.
So etwas wurde in ähnlicher Form schon einmal getan, und zwar mit Erfolg. |
02-18-2013, 09:40 AM | #47 | |
Grand Sorcerer
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Amazon-Klassikerausgaben werden, soweit ich weiß, allesamt ungeprüft von Projekt/Project Gutenberg übernommen und größtenteils kostenlos angeboten. Demzufolge sollte man bei diesen Büchern generell nicht allzu hohe Qualitätserwartungen haben. |
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02-18-2013, 10:01 AM | #48 |
Wizard
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Buchhandlungen sind auch keine Stiftungen.. Es gibt aber eine ganze Reihe Buchhandlungen, die sich als Bildungsvermittler sehen und diese Aufgabe auch erfüllen. Und diese Buchhandlungen lassen sich zu Weihnachten keine Tagelöhner aus Osteuropa ankarren um den Profit noch weiter zu maximieren. Diese Buchhandlungen zahlen die Miete für das Ladenlokal, die zahlen die Präsentation der Bücher, und die bezahlen Fachverkäfer. Ah, und Steuern zahlen die auch..
Die Buchhändler müssen wirklich mal bei den Publikumsverlagen nachfragen, was da eigentlich los ist und warum das über Amazon läuft. Es gibt für Verlage im Bereich der Digitalbücher momentan nur zwei Orte an denen sich tatsächlich Geld verdienen lässt. Und das ist die Onleihe auf der einen, und Amazon auf der anderen Seite. Da wird man sich wohl entscheiden müssen, denn beides zusammen macht strategisch nicht viel Sinn. Im Bereich der Gratis-Klassiker für den Kindle kann man doch sehen, dass Amazon kulturelle Werte völlig gleichgültig sind. Das ist nur ein Lockvogelangebot um das Lesegerät zu bewerben. Wenn man genauer hineinschaut ist es Spam. |
02-18-2013, 01:04 PM | #49 | ||
Wizard
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Aber wir reden hier nur "über Kunst und Litteratur...." und wollen uns mit dem vülgären Rest nicht hier beschäftigen. Hauptsache "man" hat ein gutes Gewissen.... |
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02-18-2013, 02:53 PM | #50 |
Harmless idiot
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Amazon ist natürlich profitorientiert, daran ist ja auch erstmal gar nichts schlechtes. Das gilt genauso für deinen Buchhändler um die Ecke, denn ohne Profit lässt sich kein Geschäft halten, auch nicht wenn es sich "Kunst und Literatur" auf die Fahne geschrieben hat.
Ob man diesen Profit nun mit Vampirporno, Unterhaltungselektronik und Waschmaschinen oder mit Goldschnittausgaben in Leder gebundener Klassiker einfährt lässt grundsätzlich ja noch keine Aussage über das generelle Geschäftsmodell zu. Ich stimme dir vorbehaltlos zu das die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter aus dem Fernsehbericht unter aller Sau waren, aber glaub doch bitte nicht das es irgendeine andere Firma (Konzern) mit einem auch nur 10%igem Umsatzvolumen von Amazon viel anders machen würde (siehe auch Aceflors Hinweis auf Aldi, Lidl, Penny usw.). Das es bei einem Lokalen Händler vor Ort anders aussieht ist klar, aber das ist auch der Vergleich von Äpfeln und Birnen, aber geh nur mal in die nächst grössere Bahnhofs oder Flughafenbuchhandlung, da hast du teilweise auch schon die "Regal-füll-Dienste" die ansonsten die Supermärkte bestücken. Das deren Mitarbeiter wesentlich besser behandelt werden als die Wanderarbeiter aus Bad Hersfeld wage ich dann doch stark zu bezweifeln. Und lass deinen Antiquarischen Händler mal Erfolg mit seinem Online-Shop haben und eine internationale Marktführerschaft aufbauen, der wird dann auch dazu übergehen statt 500 Angestellte mit abgeschlossenem Studium in Literaturwissenschaft zu beschäftigen das ganze mit 5 Profis und 495 Hiwis zu betreiben, er wird Bücher verkaufen die er heute noch als Spam ansieht um damit die Kosten zu decken (mit Handsignierten "Perry Rhodan" oder "John Sinclair" Heftchen in gutem Zustand kann man ne Menge Kohle machen"), die "Bildungsvermittlung" wird als erstes auf der Strecke bleiben, dann die Arbeitsbedingungen der Subunternehmer und in zehn Jahren hast du dann den gleichen Fernsehbericht nur mit anderem Namen. Die Kündigung von Herrn Schroer wird Amazon wahrscheinlich genauso stören wie der sprichwörtliche Sack Reis in China, da müsste schon geballte Marktmacht wie Bastei/Heyne/Goldmann kommen um vielleicht etwas zu bewirken, aber selbst da habe ich meine Zweifel, eher gibt Amazon die Printausgaben auf und setzt nur noch auf Kindle, verlagert die Kindle-Website nach Tonga aus und sche... auf die Preisbindung (der Schwarze Peter liegt dann wieder bei den Kunden die dort illegal einkaufen) In der Hand haben es wirklich nur wir als Kunden, aber dazu müsste dann schon ein Bundesweiter Boykott kommen, nicht nur wir paar Hansels von MR Ich habe gerade mal Spasseshalber meine Amazon Bestellungen der letzten sechs Monate zusammengerechnet: Waren nicht mal 30€ und das fast nur für Musik-Downloads, "Mein Gewissen ist rein und ich kann gut schlafen" Aber ich war auch oft bei Lidl einkaufen, und OBI und nur ganz anz selten im Fair-Trade-Dritte-Welt-Öko-Laden |
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02-18-2013, 11:53 PM | #51 | |
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Heute in der Süddeutschen Zeitung:
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02-19-2013, 03:28 AM | #52 | |
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Es sind übrigens nicht nur traditionelle Billigheimer, die ihrem Personal das Leben unnötig schwer machen. Vor einiger Zeit gab es zum Beispiel Berichte über die miesen Arbeitsbedingungen in Apple Stores. @medard Ich bin nicht gerade ein Fan von Amazon und habe in den letzten Jahren da auch höchstens 30 Euro ausgegeben, aber Dein gutmenschartiges Amazon-Bashing geht am eigentlichen Thema vorbei. |
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02-19-2013, 05:02 AM | #53 | |
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02-19-2013, 05:25 AM | #54 | |
Harmless idiot
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Die Reaktion ist irgendwie typisch wenn sich ein Weltkonzern erwischt fühlt. Erstmal empört sein und alle Subunternehmer rausschmeissen, aber bloss nichts an den eigenen Strukturen ändern |
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03-01-2013, 04:56 PM | #55 | |
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Denn wenn es sowas gibt müßte man eine "Rote Liste" mit Geräten und ebook-"Geschäften" führen um die Kunden davor zu warnen... |
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03-01-2013, 05:43 PM | #56 |
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Natürlich. Man nennt das Digitales Wasserzeichen.
Hierzu werden in verschlüsselter oder unverschlüsselter Form die Kundendaten in das Ebook injiziert. Zum Teil nur als Kundennummer, zum Teil auch mit Nennung des Kundennamens. Das perfide daran ist, dass der Kunde davon in den meisten Fällen gar nichts mitbekommt. Noch perfider finde ich, dass Forschung zu solchen irrwitzigen Überwachungs-Technologien von den Fraunhofer-Insituten betrieben wird. |
03-03-2013, 01:39 AM | #57 | |
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03-03-2013, 03:40 AM | #58 |
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Nein die gibt es nicht, wie soll das denn gehen? Steganographie wird hier als eine Form des DRM eingesetzt so wie Kryptographie eben auch.
Das Merkmal der Steganographie ist aber per Definition, "dass ein Aussenstehender die Existenz der steganographierten Information nicht erkennt." (Wikipedia) Wie in Einschüchterungsmassnahmen totalitärer Überwachungsstaaten geht es bei den Digitalen Wasserzeichen nicht primär darum, Einzelinformationen zu sammeln; sondern es geht darum die Bürger und Nutzer des Systems in einen permanenten Zustand der existentiellen Bedrohung zu halten. Und das steht ja auch so auf der Webpage des Fraunhofer-Instituts: "Ein Anreiz ehrlich zu bleiben". Mir ist es persönlich ein Rätsel wie man auf die Idee gekommen ist Steganographie als "weichen DRM" zu bezeichnen. Denn das ist alles andere als "weich", es handelt sich um eine brutale Form der Bedrohung jedes einzelnen Nutzers. Man stelle sich das nur mal im Alltagsleben vor: Ein Familienvater der sich nach Feierabend mal schnell am Bahnhof ein Erotikheftchen für 2,50 Euro kauft.. Und dann wird dort sein Name und seine Anschrift hineininjiziert. Man kann das Heftchen dann nicht einmal in den Papierkorb werfen, es könnte ja jemand finden.. |
03-03-2013, 08:13 AM | #59 |
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Noch mal als Nachtrag, denn man wird sich vielleicht fragen wie das nun gehen soll, wenn Verschlüsselung (ADEPT DRM) und Digitale Wasserzeichen (Steganographie) "böse" sind.
Das geht ganz einfach, denn Digitale Texte schützen sich bereits dadurch, dass sie nicht dokumentenecht sind. Jeder kann irgendetwas in eine Epubdatei hineintippen oder aus ihr entfernen und diese modifizierte Datei dann weiterreichen. Ich habe nur dann ein Garantie auf einen unmodifizierten Digitalen Text, wenn ich ihn mir selber aus dem Leih- oder Verkaufssystem heruntergeladen habe. Das genügt als Schutz, das ist völlig ausreichend. Ein Ebook ist kein Buch, es fallen keine Kosten für Papier, Bindung, Lager, Druck, Transport und dergleichen an. Ein Ebook ist nur ein simpel aufbearbeiteter Manuskripttext, für den sich der Kunde auch noch das passende Lesegerät kaufen muss (was beim Buch nicht nötig ist). |
03-04-2013, 04:01 AM | #60 | |||
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Wasserzeichen werden als "weiches" DRM bezeichnet, weil sie im Gegensatz zum "harten" DRM die formlose Ausleihe des Buches an Bekannte und Freunde erlauben ebenso wie die Weiternutzung des Buches auf einen neuen Gerät, während es andererseits durch die Identifizierbarkeit des ursprünglichen Käufers weiterhin schwer gemacht wird, die gekauften Bücher einfach mal so zum Download für alle ins Netz oder die Tauschbörse zu stellen. Das heißt manchmal auch "soziales" DRM, weil der Käufer des Buches sich genau überlegen muss, welchen Leuten in seinem Umfeld er so weit vertraut, dass er sich sicher sein kann, dass die nicht einfach ein von ihm ausgeliehenes Buch ins Netz stellen. :-P DRM ist und bleibt zwar DRM, und ist damit abzulehnen, aber unter den Voraussetzungen dass a) die den Käufer identifizierenden Daten kryptografisch ausreichend stark abgesichert sind (z.B. weil nur ein Hashwert im Wasserzeichen steht anstatt des Namens und der Kreditkartennummer) und b) der Käufer auf die Existenz des Wasserzeichens vor dem Kauf hingewiesen wird, kann ich damit durchaus leben. "Brutale Form der Bedrohung" finde ich, solange zumindest a) gewährt ist, definitiv übertrieben. Quote:
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