Other Fiction Duun, Olav: Die Juwikinger 1&2. V2. [German] 9.6.2023

[brucewelch]

Olav Duun wurde (1876-1939) in Fosnaes in Namdalen (Nord-Tröndelag) in Norwegen als Sohn eines Fischers und Bauern geboren. Er selbst war zunächst auch im Sommer Bauer und im Winter Fischer. Schließlich konnte er sich zum Volksschullehrer ausbilden lassen und war in diesem Beruf bis 1927 tätig. Seitdem lebte er als freier Schriftsteller auf dem Rambergfjelle bei Holmestrand. 1936 wurde er mit dem hansischen "Henrik -Steffens-Preis" ausgezeichnet; er ist auch für den Nobelpreis vorgeschlagen worden. Duun, der neben Hamsun als hervorragendster Epiker Skandinaviens im 20.Jh. bezeichnet wurde, erzählt vor allem schwerblütige, herbe Bauerngeschichten. Er krönte sein Werk mit den sechs Romanen der "Juwikinger" (Geschichte eines Trönder-Geschlechts). (nach Munzinger Biographie).

Dieser Upload von "Die Juwikinger" enthält beide Bände dieses grandiosen Werkes, dessen Originaltitel übersetzt etwa "Die Leute von Juwika" lauten würde. Olav Duun hat mit Julius Sandmeier, dem Herausgeber und Übersetzer, die deutsche Ausgabe von 1927, die in zwei Bänden mit ca. 1140 Seiten erschien, gemeinsam erarbeitet und damit auch diesen Titel abgesegnet.

Franz J. Keutler schreibt in Kindlers Literatur Lexikon:
Das Werk ist eine Geschlechtersage, die über mehrere Jahrhunderte weit zurück in die norwegische Vergangenheit reicht; die Kernhandlung spielt jedoch zwischen ca. 1814 und 1918. [...] Die Geschichte der Juwikinger wird in einer stark an die altnordischen Sagas gemahnenden Sprache erzählt, und nicht zu Unrecht hat man in diesem Roman häufig eine psychologische Darstellung der geschichtlichen Entwicklung Norwegens gesehen. Trotz seiner äußeren Dimensionen und seines Handlungsreichtums besitzt das Werk innere Geschlossenheit und zeugt davon, wie souverän der Autor den gewaltigen Stoff beherrscht. Der herbe Realismus, der den spannungsreichen Roman kennzeichnet, wird noch dadurch unterstrichen, daß der Verfasser in dem der Thematik besonders angemessenen vokalreichen und markigen »Landsmål« schreibt. Das Epos, das völlig unaufdringlich ein nationales Pathos ausstrahlt und wohl den Höhepunkt in Duuns Schaffen bezeichnet, zählt zu den wichtigsten Romanwerken der norwegischen Literatur.

Und in der Tat hat man hier ein prall mit Leben gefülltes Epos, das nach dem Grundsatz "Bilde, Künstler, rede nicht!" den idellen Nexus ganz in den Figuren und in der Handlung aufgehen lässt. Oskar Loerke, Lyriker, Kritiker und Lektor, stand angesichts der im Milieu werktätiger Menschen angesiedelten Werke Duuns verblüfft vor den Bücherregalen des Autors, die reihenweise Werke der zeitgenössischen Philosophie und Psychologie enthielten; Duun sagte lächelnd, das sei alles in seinem Werk, aber man dürfe davon natürlich nichts merken.

Olav Duun gehört für mich zu den bedeutendsten epischen Dichtern des 20. Jahrhunderts. Dass er für dieses Werk nicht den Literaturnobelpreis erhalten hat, ist sicher einer der zahlreichen Fehler bei der Vergabe dieses Preises.

Es hat von "Die Juwikinger" in Deutschland zuletzt 1952 noch einmal eine (Buchgemeinschafts-)Ausgabe gegeben; seitdem ist das Werk nur noch antiquarisch erhältlich. Diesem Zustand musste durch die Bereitstellung wenigstens einer digitalen Fassung endlich abgeholfen werden.

Es handelt sich bei dieser Edition um eine eigene Digitalisierung auf Grund der Druckausgaben.
Das Cover bildet den Buchdeckel der Originalausgabe von 1927 ab.

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[brucewelch]

In V2.0 wieder im Programm.

[Leonatus]

Unglaublich! Danke!