Historical Fiction Reinbold, Adelheid: Der Judenfürst. (german) V1. 19 Jun 2016

[Frodok]

Adelaide Reinbold (15. Januar 1800 in Hannover — 14. Februar 1839 in Dresden) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie selbst nannte sich Adelheid Reinbold. Ihre Werke erschienen zu Lebzeiten unter dem Pseudonym Franz Berthold. (aus Wikipedia)

Der Judenfürst. Nachgelassenes historisches Novellen-Fragment. Erschienen im "Morgenblatt für gebildete Leser" Nr. 141, S. 561 ff. Cotta, 1846.

Spoiler:

Die früh verstorbene Dichterin Adelheid Reinbold — sie führte den Namen Franz Berthold — steht sehr hoch unter unsern schreibenden Frauen. Von den Eigenschaften, welche den bedeutenden Schriftsteller machen, kamen ihr viele in hohem Maaße zu, vor allen Darstellungsgabe und ästhetischer Verstand und Geschmack. Ihre Novellen wetteifern mit dem Besten, was unsere schöne prosaische Literatur in der jüngsten Zeit hervorgebracht hat. — Adelheid Reinbold pflegte ihre poetischen Arbeiten ihrem Freunde L. Tieck mitzutheilen und dessen Rath einzuholen. Dieß geschah denn auch nach Vollendung des „Judenfürsten.“ Tieck lobte ungemein die einzelnen Schilderungen, er machte aber Ausstellungen gegen einige Hauptpunkte der Fabel.

Die Dichterin entschloß sich, den Roman umzuarbeiten, aber der Tod ereilte sie, ehe sie damit zu Ende kam. In ihrem Nachlaß fand sich nur ein unvollendetes Manuskript des Judenfürsten. Es ist allem nach ein Theil der neuen Bearbeitung, während die erste Handschrift von der Verfasserin wahrscheinlich vernichtet worden ist, was nach Tiecks mündlichen Aeußerungen wirklich zu bedauern wäre. Das vor uns Liegende — zwei Drittheile oder drei Viertheile des Ganzen — enthält aber des Schönen so viel, daß wir keinen Anstand nehmen, aus dem Fragment noch ein kleineres Stück auszuschneiden, versichert, daß uns die Leser mit Vergnügen zu einem Ruhepunkte der Novelle folgen, da wir sie einmal nicht zum Schlüsse führen können, was wegen des Umfangs des Werks in diesen Blättern überhaupt nicht möglich gewesen wäre. (Einleitung aus: Morgenblatt für gebildete Leser. 1846. Nr. 141, S. 561)

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