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brucewelch
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Mundt, Theodor: Moderne Lebenswirren. V1 [German] 9.5.2019

Theodor Mundts "Moderne Lebenswirren" erschien als seine vierte literarische Buchveröffentlichung (1834, 268 Seiten) nach "Das Duett", "Madelon" und "Der Basilisk". Die Abhängigkeit von Gutzkows "Briefe eines Narren an eine Närrin" (1832) ist nicht nur in der Brief-Form, sondern auch in der Haltung ironisierter mentaler Zerrissenheit und Desperation zu erkennen. Der Vorzug der "Lebenswirren" gegenüber Gutzkows "Narrenbriefen" jedoch besteht darin, dass sie im Gegensatz zu deren kryptischer Verklausulierung recht konkret werden.

Spoiler:
Der Briefe schreibende Erzähler-Ich, der Salinenschreiber Seeliger, leidet an einer Krankheit, die er "Zeitpolyp" (S. 11) nennt, verursacht durch die Julirevolution 1830: "Der Zeitgeist thut weh in mir [...] Der Zeitgeist zuckt, dröhnt, zieht, wirbelt und hambachert in mir; er pfeift in mir hell wie eine Wachtel, spielt die Kriegstrompete auf mir, singt die Marseillaise in all meinen Eingeweiden, und donnert mir in Lunge und Leber mit der Pauke des Aufruhrs herum." (S. 11f.)
Und so geht es in der mehr als halbessayistischen Novelle denn auch um Liberalismus, Absolutismus, Nationalstaat, das Hambacher Fest, um Hegel (mit dessen Philosophie geradezu abgerechnet wird), Heine und Börne usw.; auch um die Emanzipation des weiblichen Geschlechts. Die Figur der Esperance, an die Seeligers Briefe gerichtet sind, schreibt: "ich bin der Meinung, daß in einer wahren Verfassung auch die Frauen und deren Interessen repräsentirt werden müssen. Sollen wir nicht auch unsere Wahlrechte bekommen? So gut wie die Juden, müssen auch die Frauen emancipirt werden."
Neben der geistigen Auseinandersetzung mit der Politik wird auch die in den vorangegangenen Werken begonnene ästhetische Diskussion fortgeführt, wobei es insbesondere darum geht, wie sich das literarische Schaffen von der Philosophie emanzipieren kann, unter dessen Herrschaft sie durch Hegels Wirken und Nachwirken geraten war, aber auch von der erdrückenden Last des klassisch-romantischen Erbes. Damit einher geht ebenfalls die Verabschiedung von idealistischer Kunstreligion: "Ich glaube an keine ewige Dauer des Kunstwerkes. Es ist auf die Woge seiner Zeit geschrieben, es ist den Stürmen der Geschichte und der Umwälzung der Gesinnungen unterworfen [...] Goethe war ein schöner Statthalter Gottes auf Erden, aber das Papstthum in der Literatur ist vorbei. Der heutigen Schriftsteller-Generation muß es das höchste Ziel sein, Pfeile des Geistes in ihre Zeit hinauszuschicken, um das Volk der Deutschen aufzuregen und aufzuschütteln." (S. 150;152)
Zu einem gewissen Ergebnis kommt die Suche nach einem neuen Dichterbild, wie Mundt sie der Empfängerin von Seeligers Briefen, Esperance (nomen est omen), in die Feder legt: "Von einem Dichter halte ich nicht viel, wenn er jetzt nicht auch Bedürfnisse der Forschung, der Wissenschaft, ja der Kritik, in sich zu befriedigen hat." (S. 258)

Das Cover ist das Original-Deckblatt der Ausgabe von 1833.
Die Druckfehlerliste auf der letzten Seite wurde in den Text bereits eingearbeitet; sie ist allerdings unvollständig: weitere evidente Druckfehler wurden stillschweigend berichtigt.
Die Textgewinnung geschah durch ein Gemisch von GoogleBooksKorrekturLesung und eigenem OCR.
Die Seitenzahlen sind versteckt eingefügt (zur Visualisierung ggf. PN oder eMail).
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