Welches Buch lest Ihr denn gerade?

[Marrella]

Originally Posted by doubleshuffle

Cohen der Barbar ist wunderbar, die Truhe sowieso. Bei Rincewind kommt es tatsächlich sehr auf die Story an. Ich bin ein großer Fan von The Last Continent, allein schon wegen der fantastischen Mad-Max-Parodie und dem unübertrefflichen Ortsnamen Dijabringabeeralong.

Upps, das sollte natürlich auch bei mir "Cohen" heißen.
The Last Continent habe ich noch nicht gelesen, es hört sich aber so an, als sollte ich das bald mal tun.

[aceflor]

Originally Posted by lila55

Danke für den Tipp, aceflor

Von ihr habe ich bisher noch nichts gelesen und mich jetzt bei Amazon etwas kundig gemacht. "Der Feind meines Vaters" ist nun auf meiner TBR-Liste gelandet, zum kennenlernen . Die anderen Bücher von ihr klingen für mich zu sehr nach Liebesroman und das ist ein Genre, mit dem ich nicht so recht warm werde. Abgesehen vielleicht von "Vom Winde verweht"

Liebesroman sind es nicht, zumindest nicht was man normalerweise unter Liebesroman versteht oder katalogiert. Liebe ist zwar oft das Zentralthema, aber auch die politische Geschichte Spaniens spielt in ihre Bücher eine dominante Rolle. Es sind überhaupt keine Romanze , sondern eher tragische, düstere Geschichte, am Anfang ihrer Karriere war viel Erotik dabe, jetzt kaum noch. Die Bookcovers sind auch immer düster, wieso andere Covers, oft eben romanzartig, für die deutsche Übersetzungen gewählt worden sind, ist mir ein Rätsel. Viele deutsche Frauen, die eine Romanze lesen wollen und auf diese deswegen zugreigen, werden sicherlich derb enttäuscht.

Was aber viel wichtiger bei Grandes ist, dass sie eine sehr gute Autorin ist. Ihr Stil ist fein verarbeitet und doch flüssig, sie hat einen unglaublichen breit Wortschatz. Sie wird sowohl von der klassichen Literaturkritiken als auch dem Publikum gemocht. Sie gehört aber nicht zu den "einfach zu lesen à la Marc Lévy oder Guillaume Musso" Autoren. Sie hat u.a. den Premio de la Critica de Madrid, den Premio Iberoamericano de Novela Elena Poniatowska und den Premio Sor Juana Inés de la Cruz gewonnen (wichtige Preise, alle von Kritiken, in der spanischsprechenden Welt, auf dem Niveau vom Booker Prize, oder Prix Goncourt), und ist Journalistin für El Pais.

EDIT: ich komme gerade aus dem Unterricht, Thema war eben Almudena Grandes. Alle (ich bin die einzige Ausländerin da, alle sonstige Teilnehmern sind Spanier) in der Klasse waren total schockiert, als ich die amazon.de Seite mit der Liste ihren Bücher und deren Abbildung gezeigt habe. Die passen einfach überhaupt nicht zu deren Pendant auf Spanisch, und vor allem nicht auf dem Inhalt der Bücher. Noch schlimmer: die Zusammenfassungen sind auch nicht korrekt. Ich frage mich wirklich wie so was passieren kann, oder ob es nicht, von der deutschen Seite aus, marketingmässig so gewollt ist, um mehr zu verkaufen... ???

[aceflor]

Jetzt lese ich "Die Wahrheit über den Fall Harry Québert", bin ungefähr auf einem Drittel angekommen. Hat irgend jemand hier das auch gelesen ? Ich finde es sehr schlecht geschrieben, und ich lese die originale Version in Französisch, nicht eine übersetzung auf Englisch oder Deutsch. Die Story ist nicht schlecht, aber auch nicht besonders original, nur der Stil....

Es ist ein riesen Erfolg in Frankreich gewesen, kann ich nicht verstehen

Edit: zu Ende gelesen. NICHT empfehlenswert...

[lila55]

@aceflor: Sorry, ich komme erst jetzt zum Antworten. Danke für die Erklärung bezüglich der Bücher von Almudena Grandes. Dann sind diese als Liebesgeschichten propagierten Handlungen wohl auch bei ihr eher der Aufhänger, um andere Themen (Politik, Gesellschaft) unterzubringen, wo wie es bei Blasco Ibañez ja auch meist der Fall ist. Ich habe jetzt mal zwei Bücher von ihr ins Auge gefasst - „Der Feind meines Vaters“ und „The Frozen Heart“ - das letztere werde ich mir demnächst holen, da ist der ebook-Preis weniger schmerzhaft . Ich bin gespannt …

[lila55]

Originally Posted by aceflor

Jetzt lese ich "Die Wahrheit über den Fall Harry Québert", bin ungefähr auf einem Drittel angekommen. Hat irgend jemand hier das auch gelesen ? Ich finde es sehr schlecht geschrieben, und ich lese die originale Version in Französisch, nicht eine übersetzung auf Englisch oder Deutsch. Die Story ist nicht schlecht, aber auch nicht besonders original, nur der Stil....

Es ist ein riesen Erfolg in Frankreich gewesen, kann ich nicht verstehen

Edit: zu Ende gelesen. NICHT empfehlenswert...

Bei Amazon hier wird das Buch auch hoch besternt, die Kritiken bei "Perlentaucher" bewerten den Roman hingegen recht unterschiedlich.

[aceflor]

Lila, ich habe auch El corazon helado auf meine TBR Liste. Es ist ihr bestes Buch sagen viele. Was "Harry Québert" angeht, war es kein Preis wert, und vor allem nicht der Grand Prix de l'Académie Française .

Ich möchte gern "Tödlicher Irrtum" von Butz Peters anfangen (den habe ich mir vor Monaten bestellt), aber fast 1000 Seiten ganz klein geschrieben und in Papier Version macht es schwierig, das Buch überall mitzunehmen. Man bin ich faul geworden seitdem es e-readers gibt....

Blasco Ibañez :

[lila55]

Gestern gehört: "Das Geheimnis des Goldschmieds" von Elia Barceló. Eine wunderbare Geschichte zwischen Realität und Traum, von der ich mir gewünscht hätte, dass sie noch weitergeht und weitergeht ...

[Gudy]

Mort, das vierte Discworld-Buch von Pratchett, hat mir nicht so besonders gefallen. Das Ganze ließ sich zwar recht unterhaltsam an, aber die Konstruktion mit der Realitätsblase fand ich irgendwie doof. Das Ende kam auch leider - ziemlich wörtlich - als Deus Ex Machina daher, und die Frage, was Mort eigentlich an Ysabell fand (oder ob er überhaupt irgendetwas für sie empfand) wurde für mein Empfinden per Autorendekret beantwortet bevor sie sich innerhalb der Erzählung auch nur stellte.

An Sourcery habe ich nun wieder mehr Spaß. OK, an dem Plot "Großer Magier will die Welt erobern" habe ich keine Freude, wenn er ernsthaft durchgekaut wird, und als Persiflage wird er auch nicht besser, aber der Rest des Buches weiß zu überzeugen. Das Magierduo Carding und Spelter wirft zusammen mit dem herrlichen Bibliothekar eine interessante Perspektive auf den Magier-Erzählteil, und mit Conina, Nijel und Creosote hat sich wieder ein köstliches Ensemble für den Rincewind-Teil des Buches gefunden.

[troll05]

Wie schon angekündigt, es wird immer besser. Mort ist der erste Roman der so etwas ähnliches wie eine Story hat.Mir hat es beim ersten Mal auch nicht so gut gefallen, kam dann beim dritten und vierten mal.

Ich selber habe gerade "Elantris" von Brandon Sanderson abgeschlossen. Hätte ich mir nicht gekauft – war ein Weihnachtsgeschenk, aber da ich gerade krank bin und nichts zu tun habe war das die Beschäftigung für die letzten zwei Tage.

Insgesamt unterhaltsam, hat aber auch gravierende Schwächen. Zuviele reinkonstruierte Zufälle, der Sprachstil ist viel zu modern und das Ende ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

[hamlok]

Originally Posted by troll05

Ich selber habe gerade "Elantris" von Brandon Sanderson abgeschlossen.

Das hatte ich auf der Merkliste als Hörbuch, da es ungekürzt zu haben ist, aber die glaubhaften Kritiken dazu waren sehr durchwachsen. Ich werde es nach deiner Kritik eher für mich abhaken.

Hätte ich mir nicht gekauft – war ein Weihnachtsgeschenk, aber da ich gerade krank bin und nichts zu tun habe war das die Beschäftigung für die letzten zwei Tage.

Gute Besserung!

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Da wir hier gerade ein paar Fantasy-Experten haben, was ist denn von "Der Drachenbeinthron" (Das Geheimnis der großen Schwerter 1) von Tad Williams zu halten?

[troll05]

Originally Posted by hamlok

Da wir hier gerade ein paar Fantasy-Experten haben, was ist denn von "Der Drachenbeinthron" (Das Geheimnis der großen Schwerter 1) von Tad Williams zu halten?

Steht noch auf der TBR Liste. War einer der Kandidaten für die Challenge, ist dann aber rausgeflogen

[hamlok]

Ich habe gerade den 1. Teil der Flavia-de-Luce-Reihe, Mord im Gurkenbeet, von Alan Bradley als Hörbuch beendet. Das ist eine All-Age-Krimi Reihe für die der Autor gleich mehrere Preise erhielt. Mir hat das gut gefallen. Der Fall an sich ist nicht weiter spektakulär, aber die Geschichte lebt von ihren schrulligen Figuren, einer Handlung, die in den 50er Jahren in England angesiedelt ist und einer skurilen 11jährigen Ermittlerin, die einen Hang zum Giftmischen hat. Amazon

[Freeshadow]

Originally Posted by hamlok

Da wir hier gerade ein paar Fantasy-Experten haben, was ist denn von "Der Drachenbeinthron" (Das Geheimnis der großen Schwerter 1) von Tad Williams zu halten?

Ich hab den Zyklus und würde ihn durchaus empfehlen.

[lila55]

Originally Posted by hamlok

Ich habe gerade den 1. Teil der Flavia-de-Luce-Reihe, Mord im Gurkenbeet, von Alan Bradley als Hörbuch beendet. Das ist eine All-Age-Krimi Reihe für die der Autor gleich mehrere Preise erhielt. Mir hat das gut gefallen. Der Fall an sich ist nicht weiter spektakulär, aber die Geschichte lebt von ihren schrulligen Figuren, einer Handlung, die in den 50er Jahren in England angesiedelt ist und einer skurilen 11jährigen Ermittlerin, die einen Hang zum Giftmischen hat. Amazon

Die Bücher finde ich auch sehr sympathisch und erfrischend - 1 & 2 habe ich gelesen, weitere befinden sich auf meiner TBR-Liste

[Marrella]

Originally Posted by lila55

Die Bücher finde ich auch sehr sympathisch und erfrischend - 1 & 2 habe ich gelesen, weitere befinden sich auf meiner TBR-Liste

Mit denen habe ich auch schon geliebäugelt. Muss man unbedingt mit dem ersten anfangen? In unserer Onleihe haben sie nämlich (bisher) nur zwei der späteren Bände.

Bei mir herrscht derzeit (mal wieder) ein ziemliches Lesechaos, deshalb vermeide ich es auch, in diesem Thread zu schreiben.

Beendet habe ich allerdings ein sehr langes Hörbuch (über 30 Stunden): Dangerous Women, herausgegeben von George R. R. Martin und Gardner Dozois. Ehrlich gesagt etwas enttäuschend, ich hatte mir wesentlich mehr davon versprochen. Mindestens die Hälfte der Geschichten hat meiner Meinung nach auch das Thema verfehlt, denn sollte es nicht vorrangig um Frauen gehen?

Ein paar Geschichten fand ich allerdings richtig gut, die waren es wert, sich auf das Buch eingelassen zu haben. Die neue Geschichte von George R. R. Martin, die zum Lied aus Eis und Feuer gehört, war leider etwas ... seltsam, um es mal so zu sagen. Wenn er das einfach als Historie von Westeros präsentiert hätte, würde es meiner Meinung nach wesentlich besser funktionieren. Das Ganze war ein bisschen trocken, wie ein Text aus einem Geschichtsbuch. Als Novelle hat es leider nicht so wirklich gut funktioniert.

Da ich seither zwei Hörbücher angefangen hatte und mich nicht richtig "festhören" konnte, höre ich zur Abwechslung eines meiner Lieblingsbücher: Misery von Stephen King (das ich allerdings zum ersten Mal als Hörbuch konsumiere).