Buchclub Extra: Evolution von Stephen Baxter

[hamlok]

Mal ein kleines Lebenszeichen von mir. Ich komme momentan aus privaten Gründen kaum zum Lesen, habe aber heute endlich mal etwas weitergelesen, hänge allerdings immer noch weit zurück (Kapitel 5).

[Marrella]

Ich lese ebenfalls noch, aber das unhandliche Taschenbuch hält mich öfters mal davon ab. Ich bin mittlerweile im 8. Kapitel angekommen - also immer noch bei den Affen.

Spoiler:

Richtig gut gefallen hat mir das relativ kurze Kapitel über den antarktischen Kontinent, auf dem Dinosaurier überlebt haben, bis dieser vereist war. Ein bisschen Fabulieren peppt den Text doch gleich auf, finde ich.

[hamlok]

Originally Posted by hamlok

Ich hoffe aber auf der anderen Seite, dass es jetzt nicht nur im gleichen Stil weitergeht, da würde ich dann ein Sachbuch mit ein paar Bildern und Grafiken zum Thema vorziehen.

Ich muss leider zugeben, dass das auch weiter mein Eindruck von dem Buch ist. Ein Mix aus Sachbuch und Baxters "Geschichten" hätte mir wohl irgendwie besser gefallen. Ich lese es aber trotzdem gerne weiter, aber eben immer nur in Häppchen.

[Gudy]

Originally Posted by hamlok

Mal ein kleines Lebenszeichen von mir. Ich komme momentan aus privaten Gründen kaum zum Lesen, habe aber heute endlich mal etwas weitergelesen, hänge allerdings immer noch weit zurück (Kapitel 5).

Originally Posted by Marrella

Ich lese ebenfalls noch, aber das unhandliche Taschenbuch hält mich öfters mal davon ab. Ich bin mittlerweile im 8. Kapitel angekommen - also immer noch bei den Affen.

Na dann muss ich mir ja noch keine Sorgen machen, wenn ich seit mehr als einer Woche nicht mehr weitergekommen bin - ich hab's immerhin schon bis Kapitel 16 geschafft. :-)

Kapitel 15 fand ich irgendwie nur deprimierend und ansonsten nicht sonderlich spannend. Dass Kapitel 16 in seiner Gesamtheit ein verstärktes Echo seines direkten Vorgängers ist, macht es auch nicht besser. Abgesehen davon, dass ich es auch niederschlagend realistisch fand. :-(

[troll05]

Na wenn du nach 16 schon deprimiert warst liest du besser nicht weiter

[Gudy]

Originally Posted by troll05

Na wenn du nach 16 schon deprimiert warst liest du besser nicht weiter

Och, der Rest ging dann wieder. OK, es war jetzt keine überschwänglich-optimistische Feierstunde, aber erträglich. Kapitel 17 war nach Nummer 16 eigentlich nur folgerichtig und auch nichts, was man in post-apokalyptischen Science-Fiction-Geschichten nicht so oder ähnlich schon mal gelesen hätte. Und der Rest war dann wieder weit genug weg von allem, was ich als menschlich bezeichnen würde, dass nur die allgemeine, gedankenlose Brutalität der Evolution auf's Gemüt drückte.

Auch fand ich, dass - Absicht oder nicht (aber ich glaube eigentlich schon, dass es Absicht war) - vieles aus den letzten beiden Kapiteln strukturelle Ähnlichkeiten mit Kapiteln aus den Anfängen des Buches aufwies, was die emotionale Wirkung auf mich ein wenig abschwächte.

Aber letztlich überlässt Baxter, trotz seiner halbherzig-tröstenden Verweise auf die galaktischen Folgen des irdischen Lebens und der menschlichen Zivilisation, ganz zu Recht das Schlusswort Charles Darwin, der es immer noch am besten ausdrücken konnte: "There is grandeur in this view of life… that… from so simple a beginning endless forms most beautiful and most wonderful have been, and are being, evolved."

[Marrella]

Nachdem ich nun endlich den Teil "Ancestors" abgeschlossen habe, will ich mich auch noch dazu äußern.

Originally Posted by Gudy

Kapitel 15 fand ich irgendwie nur deprimierend und ansonsten nicht sonderlich spannend. Dass Kapitel 16 in seiner Gesamtheit ein verstärktes Echo seines direkten Vorgängers ist, macht es auch nicht besser. Abgesehen davon, dass ich es auch niederschlagend realistisch fand. :-(

Ja. Vor allem Letzteres. Ganz im Ernst, ich hätte es Baxter vermutlich ziemlich übel genommen, wenn er die Entwicklung der Landwirtschaft und den Aufstieg der Städte (inklusive explosionsartiges Bevölkerungswachstum) als positiv dargestellt hätte. Das wäre einfach völlig daneben gewesen.

Nett fand ich die Verknüpfung des Kapitels mit dem alten Mann (dem Neandertaler) und dem Kapitel über die Römer. Wobei der Schluss von Letzterem natürlich auch nicht dazu angetan ist, beim Leser Wohlgefühl auszulösen. Geschichte wiederholt sich irgendwie ständig selbst.

Das Zwischenkapitel fand ich ziemlich gelungen, und es erinnert mich wieder mal daran, dass die Pistole, die man im ersten Akt gezeigt bekommt, zwingend irgendwann losgehen muss. Das war nur konsequent.

Jetzt geht es also mit den Nachfahren weiter.

[Marrella]

Der letzte Teil von Evolution, der sich mit den Nachfahren der Menschheit befasst, hat mir insgesamt recht gut gefallen. Vor allem das erste Kapitel mit dem Team, das aus dem Kälteschlaf erwacht, nachdem um sie herum alles zum Teufel gegangen ist. Da kam sogar so was wie Spannung auf.

Irgendwie hatte ich gehofft, dass letztendlich die Natur dafür gesorgt hat, dass die Menschen verschwinden, aber ganz so war es anscheinend doch nicht. Das erfährt man allerdings erst im Epilog.

Mein Fazit zu diesem Buch ist, dass es meiner Ansicht nach sehr schwankend in der Qualität ist. Manchmal - aber das haben wir ja weiter oben schon erwähnt - "ergeht" Baxter sich zu sehr in Lehrbuchbeschreibungen, sodass man es erst einmal beiseite legt, bis die "Leseerschöpfung" sich wieder gelegt hat. Jedenfalls erging es mir so. Dennoch bin ich froh, bis zum Ende durchgehalten zu haben.