Keine richtigen Ebook-Cover

[Polgara]

Warum haben gekaufte deutsche Ebooks (DRM-geschützt) kein richtiges Ebook-Cover? Im Shop zeigt es Dir noch den Titelumschlag an, aber wenn Du es dann runterlädst, ätsch nur den Titel und Author auf weißem Untergrund.

[Marc_liest]

Oftmals fehlen dem Verlag einfach die Rechte an den Bildern.

*Willkommen bei MobileRead

[warp]

warum sollen denn dem verlag hier plötzlich die bildrechte fehlen? verstehe ich nicht....

[ThR]

Weil die Rechte für das Cover mit dem gestaltenden Künstler oftmals nur für die Print-Version vereinbart wurden. Nicht für elektronische Versionen des Buches.

[K-Thom]

Noch konkreter: Häufig sogar entweder nur für die Hardcover- oder die Paperbackausgabe.

Die Verlage haben die Rechte nicht > Verlage stehen dem Nutzwert von eBooks skeptisch gegenüber > Verlage scheuen sich von der Investition, die Rechte neu zu erwerben oder für ein neues Cover Lizenzgebühren zu zahlen und geben den Roman eben ohne Cover heraus > Kunde fragt sich (zu Recht), warum es an den paar Euro fehlt

[reymund]

Ich bin der Meinung das es mit den Nutzungsrechten auch übertrieben wird, wenn ich ein Auto gebaut habe muss der Besitzer ja auch nicht jedesmal zahlen wenn er einsteigt.
Die ganzen rechte sollen mal komplett von der EU geprüft werden das ganze entwickelt sich langsam zur Bremse

[K-Thom]

Sorry, das sag mal lieber nicht mir als Autor und Zeichner ...

Wenn ich sehe, was manche Verlage für Honorare zahlen wollen und was sie dafür für Rechte eingeräumt bekommen wollen, dann weiß ich, warum ich bei meinen Verträgen entsprechend darauf achte, WAS ich für WIE VIEL freigebe ...

Wenn du dein Auto gemietet hast, wirst du irgendwann tatsächlich fürs Einsteigen neu bezahlen dürfen. Und Verlage "mieten" (d.h. erwerben die Lizenzrechte für) Titelbilder, sie kaufen sie nicht.

[SpecialEd]

Ich hatte vor einiger Zeit mal bei Thalia nachgefragt, warum die Cover so oft fehlen. Als Antwort meinte deren Kundenservice, dass "die Anbieter die Dateien so klein wie möglich halten wollen", damit man sie besser herunterladen kann wohl. Kein Wort über die Problematik mit den Lizenzen/Rechten. Im Nachhinein kann ich über diese Antwort nur den Kopf schütteln.
Offensichtlich ist man als Kunde, Leser und Forenbesucher viel besser informiert als die Leute, die mit der Ware handeln und es eigentlich von Haus aus besser wissen müssten.

[K-Thom]

Ich empfehle dann eBooks als txt-Datei zu verkaufen. Die sind wirklich klein. Und dann sind auch ASCII-Cover kein Problem mehr.

[SpecialEd]

Die Antwort von Thalia ist sogar noch unsinniger wenn man sich überlegt, dass sogar ein Wälzer wie "Limit" von Frank Schätzing mit Cover ausgestattet ist!
Ich für meinen Teil habe schon mehrfach die Verlage angeschrieben um denen bei diesem Thema auf die Füße zu treten, sonst bewegt sich ja nichts wenn man sich nicht meldet.
Gute finde ich, dass man bei Random House Deutschland sich das tatsächliche eBook-Cover ansehen kann (z. B. bei "Evermore": "Zum eBook"->"Cover anzeigen"); das ist sehr hilfreich bei der Kaufentscheidung.

[ThR]

Die Calibre-Jungs haben jetzt was feines für die PRS-X50er fertig gestellt: das Cover, das man in Calibre einbinden kann, kann auf Wunsch jetzt auf das Gerät geschickt werden. Dann ist das eBook selbst zwar noch immer ohne Cover, aber wenigstens das Bookshelf sieht ordentlich aus.

[samy2]

Originally Posted by Polgara

Warum haben gekaufte deutsche Ebooks (DRM-geschützt) kein richtiges Ebook-Cover? Im Shop zeigt es Dir noch den Titelumschlag an, aber wenn Du es dann runterlädst, ätsch nur den Titel und Author auf weißem Untergrund.

Naja das Cover kann man ja überall herunterladen.. Großer Fluß, Suchmaschinen-Monopolist-Bildsuche etc. Und für den Privatbereich stört sich auch keiner dran...

PS:
Hab erst nachher gesehen, dass dies ein alter Thread ist, Beitrag löschen geht ja auch nicht...

[NASCARaddicted]

Originally Posted by SpecialEd

Ich hatte vor einiger Zeit mal bei Thalia nachgefragt, warum die Cover so oft fehlen. Als Antwort meinte deren Kundenservice, dass "die Anbieter die Dateien so klein wie möglich halten wollen", damit man sie besser herunterladen kann wohl. Kein Wort über die Problematik mit den Lizenzen/Rechten. Im Nachhinein kann ich über diese Antwort nur den Kopf schütteln.
Offensichtlich ist man als Kunde, Leser und Forenbesucher viel besser informiert als die Leute, die mit der Ware handeln und es eigentlich von Haus aus besser wissen müssten.

Auch wenn das ein älterer Beitrag ist: Die Aussage von Thalia finde ich auch recht schwachsinnig. Heutzutage gibt es DSL 16.000 und mehr. Als ich vor etwa 15 Jahren mit dem Internet anfing hatte ich eine 14.4 kbit/s Leitung. Damals dauerte es noch ein paar Minuten um 1 MB zu laden. Wenn ich dann dran denke wie lange es dauert 1 GB zu laden ...
Das gleiche mit dem Speicher. Mein erster PC hatte eine 40 MB Festplatte und 4 MB RAM. Als ich damals den Speicher von 4 auf 8 MB erweitert habe, mußte ich 300 DM zahlen. Festplatten waren ähnlich teuer. Speicherkarten gab es noch gar nicht.
Und heute zahl ich für ne 1 TB Festplatte vielleicht 50-70€. Für eine Speicherkarte oder einen USB-Stick mit 8 GB zahle ich vielleicht 10-20€.

Scheinbar glaubt Thalia, daß das Cover unbedingt in einer Aulösung mit 6000x3000 und einer Farbtiefe von 48bit sein muß ...

[piff]

Originally Posted by NASCARaddicted

Heutzutage gibt es DSL 16.000 und mehr.

[OT]Aber diese Versorgung ist in einem Entwicklungsland wie Deutschland noch lange nicht selbstverständlich. Es gibt noch sehr viele Orte, in denen der schnellste Internetzugang ISDN heißt. Und einige die froh und glücklich sind überhaupt DSL-Light zu haben.
Hier gibt es (seit ca. 3, 4 Wochen) immerhin UMTS mit HSDPA (aber nur mit ext. Antenne), aber dort hat man halt nur für max. 5GB eine vernünftige, wenn auch immer noch weit unter der von Dir angegebenen, Geschwindigkeit zur Verfügung. Per Leitung gibts nach wie vor nur ISDN...
Vor nicht all zu vielen Jahren galt Deutschland noch als eines der modernsten und innovativsten Technologiestandorte, mittlerweile bekommt dieses dicht besiedelte Land nicht mal so grundlegende Infrastruktur wie DSL gebacken...
[/OT]
Viele Grüße

[SpecialEd]

Nachdem ich dreimal den Piper-Verlag angeschrieben hatte ob ihre ebooks im Allgemeinen Cover hätten und ob die Dan-Wells-Romane im Besonderen Cover hätten, hatten sie nun auf das letzte Anschreiben schnell reagiert, da kamen sogar 2 Antworten verschiedener Personen. Sie versichern, dass zu 99% ihre eBooks mit einem Cover versehen seien.
(Die ersten beiden Mails blieben unbeantwortet.) Im Nachhinein ein freundlicher Kontakt und eine positive Auskunft.

Ganz anders mein eMail-Schriftverkehr mit Herrn Rapp vom Deutschen Taschenbuch Verlag. Der beharrte darauf, dass alle ihre Books ein Cover hätten
("alle unsere ebooks sind mit einem „Cover“ ausgestattet. Das ebook-„Cover“ ist aber nicht identisch mit dem Cover der Printausgabe." ).

Nach hartnäckigem Nachfragen definierte er den Begriff Cover so:
"wir bezeichnen die erste Seite eines ebooks als Startseite und nicht als Cover oder Umschlag. Die Startseiten enthalten keine Abbildung, sondern nur Text und 1 farbige Grafik. "

Also schwarze Schrift auf weißem Hintergrund, das ist dann das Cover, demnach kann also nichts fehlen und wäre alles in bester Ordnung. Halt alles nur eine Frage der Definition. Da fragt man sich als Leser, warum sich dieser Verlag überhaupt die Mühe macht, ihre Papierbücher mit richtigen Cover zu versehen wenn bei eBooks die Billiglösung ausreicht.