Register Guidelines E-Books Search Today's Posts Mark Forums Read

Go Back   MobileRead Forums > E-Book Uploads - Patricia Clark Memorial Library > ePub Books

Notices

Reply
 
Thread Tools Search this Thread
Old 06-22-2013, 08:14 AM   #1
Frodok
Enthusiast
Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.Frodok ought to be getting tired of karma fortunes by now.
 
Frodok's Avatar
 
Posts: 1,047
Karma: 20540481
Join Date: Dec 2011
Location: Ratisbona; Germany
Device: PC
Beer, Johann: Die kurzweiligen Sommer-Täge. (german) V1; 22 Jun 2013

Johann Beer, auch Behr oder Bär, (28. Februar 1655 in St. Georgen im Attergau, Oberösterreich — 6. August 1700 in Weißenfels) war ein Schriftsteller und Komponist.

Sein Vater Wolfgang Beer (1621–1699) war Gastwirt und zog mit seiner Familie später aus Glaubensgründen nach Regensburg. Der Vater und wahrscheinlich auch die Mutter, Susanna Stadelmeyr (1625-1694), waren protestantischen Glaubens. Beer hatte 15 Geschwister. Er arbeitete als Musiker, Komponist und Musiktheoretiker; als Schriftsteller veröffentlichte er eine größere Anzahl Romane unter verschiedenen Pseudonymen. Beer heiratete 1679 Rosine Elisabeth Brehmer und hatte mit ihr 11 Kinder. Er starb am 6. August 1700 an den Folgen eines Jagdunfalls.

Beer hinterließ eine autobiographische Schrift, die als Autograph vorliegt. Darin berichtet er über seine Geburt, Kindheit, Jugend sowie seinen weiteren Lebenslauf. Schon als Kind dürfte Beer auf mannigfache Art und Weise mit Musik in Berührung gekommen sein, da im 17. Jahrhundert Singen und Instrumentalspiel einen höheren Stellenwert hatten als heute. Er besuchte zunächst die Schule des Benediktinerklosters Lambach, bis die protestantische Familie im Jahre 1670 nach Regensburg übersiedeln musste, wo Johann das Gymnasium besuchte. Hier entfaltete er sein Talent als Erzähler, indem er seine Mitschüler mit Stegreifgeschichten unterhielt. Dieses Talent machte ihn später zum Literaten. Er verfasste unter einer Reihe von Pseudonymen Ritterromane sowie satirische Schriften, deren Attribution teilweise ungesichert ist und teilweise auch Johannes Riemer zugeschrieben wird, der sich mehrfach kritisch zu Beers Antifeminismus geäußert hatte.

Außerdem schrieb Beer eine Reihe von Picaro-(Schelmen-)romanen, wie z.B. Des Abentheuerlichen Jan Rebhu Artlicher Pokazi (1679/80) und Der Symplizianische Welt-Kucker (1677/79). Trotz der offensichtlichen Anspielungen auf die Werke Grimmelshausens konnten diese Romane dessen Erfolg nicht erreichen. Als Autor dieser Schriften wurde er erst 1932 von Richard Alewyn enttarnt. Alewyn verfasste eine Monographie über Beer, in der er versuchte, das Neue an dessen Literatur herauszuarbeiten. In Unterschied zu Grimmelshausen habe sich Beer weitgehend vom symbolhaltigen Weltbild des Barock gelöst und liefere in seinen Romanen eine realistische Wiedergabe der zeitgenössischen Wirklichkeit. "Die Teutschen Winternächte" und "Die kurtzweilgen Sommer-Täge" sind beispielhaft für Beers moralisierende Satiren der damaligen Gesellschaft. (nach Wikipedia)

Die kurzweiligen Sommer-Täge. Erstdruck: Nürnberg, 1682. Nach der Ausgabe von Richard Alewyn, 1963.

Quote:
Es war heißer Sommer, und die heftigen Sonnenstrahlen entzogen viele Menschen von ihren Geschäften. Der Wandersmann mußte sich öfters unter die schattigten Bäume setzen und den meisten Teil seiner Reise lechzend zubringen. Der Schnitter hatte keine andere Labung als das Wasser, welches, von Schweiße gesammelt, ihm über die Backen abrollete, und die man sonsten bei den Büchern studierend fand, sah man anjetzo in den Wäldern ihre Zeit müßig zubringen. In solchem Sommerwetter vergesellschafteten sich etliche von Adel, ihr Leben auf das fröhlichste zuzubringen. Und damit diejenige, von denen hier soll gehandelt werden, nach ihren Namen und angebornen Affecten nicht verborgen sein, wollen wir sie gleichsam zum Vorgeschmack hier abbilden.

So heißet demnach der erste Gottfrid, ein Junger von Adel und mit allen diesen Eigenschaften gezieret, die von einem Edelmann können gefordert werden. Er war ein einiger Erb aller Verlassenschaft seiner seligen Eltern, und ob er wohl zuweilen scheinen ließ, als wäre er verliebt, benahm er doch vielen diese Mutmaßung durch seine sonderliche Andacht, die er zu einem einsamen Leben trug. Er hat die Feder ehe als den Degen in die Hand genommen und war wohl beredet in den Sachen, die zum gemeinen Besten taugten.

Der andere, welcher Friderich heißet, ist von Geburt ein Schott, hat aber wenig Teutsche an der Redlichkeit angetroffen, die seinesgleichens gewesen. Er war die Andacht selbst und doch dabei sehr verliebt, also daß beides bei ihm in gleicher Waagschal stehet, ein solcher Mann, den billig alle Völker zu ihrem Bürger erwählen. Er ist unter die Allerandächtigsten im Lande gezählet worden. Ob er auch gleich verehlichet und mitten in der Welt lebte, hat er doch allezeit diejenige Funken bei sich in dem Herzen geheget, die unter seiner geistlichen Asche ohne Unterlaß hervorgeschimmert haben.

Der dritte wird Dietrich genennet. Er ist zwar ein Armer, aber Redlicher vom Adel, der sich in der Welt ziemlich herumgetan und ein sonderlicher Liebhaber vom Reisen war. Seine Person ist niemanden verdrüßlich als denjenigen, welche die teutsche Redlichkeit hassen. Viel Schulen haben ihn zum Discipul gehabt, und die Bauern, so er unter sich hatte, sind niemalen mit einer unbilligen Steuer beleget worden.

Den vierten heißet man Philipp von Oberstein. Ein Mensch von überaus kurzweiligem Humor, welcher schwerlich weiß, was die Melancholey sei. Er hat allezeit mehr auf einen Hofals Schulmann gehalten, und seine Frau hat eine glückliche Heirat getan, weil sie beide einerlei Sinn hatten.

Der fünfte wird genannt Wilhelm von Abstorff, einer unter diesen, die den Titul der alten Teutschen auf die Nachkommen fortpflanzen und solchen in dem Werke erweisen. Ein Mann von guten Mitteln, aber doch nicht allzu freigebig dabei, doch also, daß man ihn mit keinem Recht geizig nennen kann.

Dem sechsten kommt der Name Sempronio zu. Er ist ein Liebhaber der Waffen, unter welchen er auch seiner Fortun nachstrebte. Sonsten ein Mensch, der auch den allerverdrüßlichsten Sauertöpfen nicht beschwerlich war.

Der siebente ist ein leiblicher Bruder Herren Gottfridens und heißet Christoph. Und diese beide, gleichwie sie an äußerlichen Lineamenten nicht viel unähnlich sahen, also stimmten sie auch an innerlichen Gemütsgaben wohl überein. Doch war in dem letztern eine mehrere Lust zu reisen.

Der achte war mein alter Vater Alexander, und wenn es hier vonnöten wäre, denjenigen nachzufolgen, die eine Gloria in Aufzeichnung ihres Herkommens suchen, so könnte ich dessen Ursprung von etlich hundert Jahren her leichtlich beweisen. Aber damit ich meine eigene Großachtung vor dem geneigten Leser nicht anfangs verdrüßlich mache, will ich, als Autor dieser Schrift, nur bloß vermelden, daß er nunmehr ein erlebter Mann und allgemach nahe bei neunzig Jahren war.

Der neunte war ein Advocat aus der Stadt Ollingen, der das Recht niemalen besser verstund, als wenn er Unrecht tun sollte, sonst eines schmarutzerhaftigen Geistes. In Compagnien nicht gar zu höflich und trefflich disponiert, aufgezogen zu werden.

Der zehente bin ich in Person, welchem dieses Werk, ob es wohl ring und schlecht zu beschreiben, aufgetragen worden. Mein Name heißet Wolffgang von Willenhag.
This work is assumed to be in the Life+70 public domain OR the copyright holder has given specific permission for distribution. Copyright laws differ throughout the world, and it may still be under copyright in some countries. Before downloading, please check your country's copyright laws. If the book is under copyright in your country, do not download or redistribute this work.

To report a copyright violation you can contact us here.
Attached Thumbnails
Click image for larger version

Name:	BeerST.jpg
Views:	360
Size:	261.9 KB
ID:	107218  
Attached Files
File Type: epub Beer Johann_Die kurzweiligen Sommer-Taege.epub (698.7 KB, 990 views)
Frodok is offline   Reply With Quote
Reply

Thread Tools Search this Thread
Search this Thread:

Advanced Search

Forum Jump

Similar Threads
Thread Thread Starter Forum Replies Last Post
Collected Works Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke. | v.2.0 | German | Update 1 May 2016 pynch ePub Books 2 05-01-2016 02:38 AM
Other Fiction Beer, Johann: Teutsche Winter-Nächte. (german) V1; 22 Jun 2013 Frodok ePub Books 0 06-22-2013 08:10 AM
Other Fiction Beer, Johann: Das Narrenspital. (german) V1; 22 Jun 2013 Frodok ePub Books 0 06-22-2013 08:07 AM
Short Fiction Seume, Johann Gottfried: Die Weinlese (german) V1; 29 Feb 2012 Frodok ePub Books 0 02-29-2012 05:00 PM
Other Non-Fiction Seume, Johann Gottfried: Mein Sommer 1805 (german) V1; 29 Feb 2012 Frodok ePub Books 0 02-29-2012 04:56 PM


All times are GMT -4. The time now is 03:34 PM.


MobileRead.com is a privately owned, operated and funded community.