Des E-Books stolzer Preis

Marc_liest · 09-22-2010, 03:53 AM

Quote:

Der E-Book-Markt in Deutschland läuft schleppend. Zu teuer seien sie, beklagen die Käufer. Das wird sich auch nicht ändern, sagen die Verlage, dank Buchpreisbindung.

Manichean · 09-22-2010, 04:28 AM

Die können ja auch gerne ihre Buchpreisbindung behalten. Das hat bei Print schon einigermaßen gut funktioniert, aber was hält denn Verlage davon ab, den Buchpreis für Ebooks niedriger anzusetzen? Und wieso haben Ebooks, die ja eindeutig Bücher sind, nicht auch reduzierte Mehrwertsteuer? Das sind, denke ich, die Punkte, an denen die Verlage ansetzen müssen.

K-Thom · 09-22-2010, 06:18 AM

eBooks sind Software, keine Bücher. Deshalb 19% Mehrwertsteuer.

Ansonsten wollen sich die Verlage mit zu günstigen eBooks den Markt bzw. das Preisgefüge nicht kaputt machen, obwohl gerade Printverlage mit der eBook-Erstellung so gut wie keine zusätzlichen Kosten mehr erwachsen (Lektorat, Cover, etc.).

Die Diskussion gab's ja Anfang des Jahres auch in den USA wegen der eBook-Preise bei Amazon, ist also kein rein deutsches Thema. Sondern nur die Angst der Verlage, vielleicht zu wenig zu verdienen.

Ansonsten müsste man mal 'ne Standard-Mail an Verlage aufsetzen: "Lieber Verlag, dein eBook ist zu teuer. Ich kaufe mir schon das Paperback/Hardcover nicht, weil es mir erst recht zu teuer ist. Willst du also irgendetwas an mir verdienen, mach' das eBook günstiger."

Manichean · 09-22-2010, 06:41 AM

Quote:

Originally Posted by K-Thom

eBooks sind Software, keine Bücher. Deshalb 19% Mehrwertsteuer.

Software, nach meinem Verständnis, ist eine Abfolge an Handlungsanweisungen an einen Computer. Ebooks sind Daten. Bücher eben.

rem · 09-22-2010, 07:39 AM

von mir aus können die deutschen verlage untergehen.

rhmorrison · 09-22-2010, 07:54 AM

Quote:

eBooks sind Software, keine Bücher. Deshalb 19% Mehrwertsteuer.

Software [ˈsɒf(t)wɛː] ist ein Sammelbegriff für die Gesamtheit ausführbarer Programme und die zugehörigen Daten. Sie dient dazu, Aufgaben zu erledigen, indem sie von einem Prozessor ausgewertet wird und so softwaregesteuerte Geräte, die einen Teil der Hardware bilden, in ihrer Arbeit beeinflusst.

In diesem Sinne wurde der Begriff erstmals 1958 von John W. Tukey benutzt.

Marc_liest · 09-22-2010, 08:28 AM

Quote:

Originally Posted by K-Thom

eBooks sind Software, keine Bücher. Deshalb 19% Mehrwertsteuer.

Wenn das wirklich so sein sollte, gilt ja auch keine Buchpreisbindung?!?

K-Thom · 09-22-2010, 08:54 AM

Hehehe, ein Schelm, wer dabei Schlimmes denkt ...

@ Manichean und rhmorrison: Mir braucht ihr das nicht zu sagen. Ich bin durch die höhere MwSt. als Verleger ja selbst benachteiligt.

FariN · 09-22-2010, 09:27 AM

Also für mich steht sowieso schon fest, dass ich mir entweder nur kostenlose urheberrechtsfreie oder drm-freie Ebooks besorgen werde.

Die Preise sind eine Frechheit, da gibt es Ebooks, die tatsächlich für 49 Euro verkauft werden. Ich glaub die haben einen Realitätsverlust erlitten.

K-Thom · 09-22-2010, 10:18 AM

Na, solange die gedruckte Fassung für 149.- über die Ladentheke geht, wäre der Preis ja in Ordnung.

Bei juristischen oder medizinischen Fachtexten keine Seltenheit.

SkyDream · 09-22-2010, 03:24 PM

Quote:

Originally Posted by K-Thom

Ansonsten wollen sich die Verlage mit zu günstigen eBooks den Markt bzw. das Preisgefüge nicht kaputt machen, obwohl gerade Printverlage mit der eBook-Erstellung so gut wie keine zusätzlichen Kosten mehr erwachsen (Lektorat, Cover, etc.).

Die Diskussion gab's ja Anfang des Jahres auch in den USA wegen der eBook-Preise bei Amazon, ist also kein rein deutsches Thema. Sondern nur die Angst der Verlage, vielleicht zu wenig zu verdienen.

Jo, und weil die deutschen eBooks zu teuer sind kauft man lieber im Ausland oder besorgt sich die Bücher aus anderen Quellen. Damit bekommen die deutschen Verlage erst recht kein Geld; und beklagen sich dann.

Die Verlage sind einfach noch nicht in der Zeit des Internets und der globalen Wirtschaft angekommen. Wie blöd muss man eigentlich sein ?

Manichean · 09-22-2010, 03:28 PM

Quote:

Originally Posted by SkyDream

Jo, und weil die deutschen eBooks zu teuer sind kauft man lieber im Ausland oder besorgt sich die Bücher aus anderen Quellen. Damit bekommen die deutschen Verlage erst recht kein Geld; und beklagen sich dann.

Die Verlage sind einfach noch nicht in der Zeit des Internets und der globalen Wirtschaft angekommen. Wie blöd muss man eigentlich sein ?

Das betrifft die Verlage auch nicht mehr oder weniger als die Musik- und Filmindustrie. Nur hatten die schon Zeit, zu merken, dass es so nicht geht, und die Verlage machen die gleichen Fehler. Das ist das wirklich Störende daran.

SkyDream · 09-22-2010, 03:30 PM

Momentan habe ich eine nicht gerade kleine Liste von Büchern die ich gerne kaufen würde. Aber nur als eBook, und nicht pBook. Also warte ich bis es die irgendwo auf der Welt bzw. im Internet in Deutsch oder Englich als eBook gibt und kaufe sie dann dort.

Als Konsument kaufe ich das was ich will, und nicht das was mir ein Verlag vorsetzt. Und wenn es mir nicht passt dann kriegt der Verlag von mir eben kein Geld. Die Konsumenten in Deutschland haben so unendlich viel Macht wenn man sie denn geballt einsetzen würde.

Was würde denn wohl passieren wenn es z.B. eine Protestwoche gäbe nach dem Motto "Weil eBooks zu teuer sind werden diese Woche in ganz Deutschland alle Buchläden bestreikt". Aber das hat ja bei CD's, DVD's auch nicht geklappt.

SkyDream · 09-22-2010, 03:32 PM

Quote:

Originally Posted by Manichean

Das betrifft die Verlage auch nicht mehr oder weniger als die Musik- und Filmindustrie. Nur hatten die schon Zeit, zu merken, dass es so nicht geht, und die Verlage machen die gleichen Fehler. Das ist das wirklich Störende daran.

Da stimme ich dir voll zu.
Geschichte wiederholt sich eben zu oft.
Vielleicht haben die a ber auch einen geheimen Chart wo der Break-Even definiert ist. Nach dem Motto "bis hierhin dürfen wir uns dumm stellen, und verdienen noch gut daran. Und ab hier müssen wir uns der Wahrheit stellen.".

hamlok · 09-23-2010, 02:16 AM

Ich finde es schon mal einen Fortschritt, das Ebooks jetzt unter dem Taschenbuchpreis angeboten werden. Das war vor nicht allzu langer Zeit ganz anders. Entsprechend höher der Preis, wenn es nur eine gebundene Ausgabe gibt. DRM ist da nochmal ein ganz anderes ärgerliches Thema.

Schade finde ich nachwievor, dass nicht viel mehr deutsche Ebooks erscheinen. Es wäre doch gerade für viele Serien interessant, nicht nur das neueste Werk als Ebook herauszugeben, sondern auch die Vorgänger.

Die Chance mal Werke herauszubringen, für die sich keine Papierausgabe mehr lohnt, nimmt so keiner war. Wenn ich an mein Studium denke, wo so manches kleine Buch mit geringer Auflage zu stolzen Preisen angeboten wurden. Das wäre doch mal eine Möglichkeit.

Vielleicht müssen die Autoren mal Anwälte ihrer eigenen Bücher werden und mehr versuchen ihre Werke direkt zu vertreiben oder sich Partner suchen, die das für sie tun. Gerade für Nachwuchsautoren waren die Möglichkeiten im Ebookbereich noch nie so groß. Derzeit geht man auch noch nicht so unter im deutschen Ebookangebot.

09-22-2010, 09:27 AM	#9
FariN Member Posts: 21 Karma: 10 Join Date: Sep 2010 Device: Kindle 3	Also für mich steht sowieso schon fest, dass ich mir entweder nur kostenlose urheberrechtsfreie oder drm-freie Ebooks besorgen werde. Die Preise sind eine Frechheit, da gibt es Ebooks, die tatsächlich für 49 Euro verkauft werden. Ich glaub die haben einen Realitätsverlust erlitten. Last edited by FariN; 09-22-2010 at 09:32 AM.

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09-22-2010, 04:28 AM	#2
Manichean Wizard Posts: 3,130 Karma: 91256 Join Date: Feb 2008 Location: Germany Device: Cybook Gen3	Die können ja auch gerne ihre Buchpreisbindung behalten. Das hat bei Print schon einigermaßen gut funktioniert, aber was hält denn Verlage davon ab, den Buchpreis für Ebooks niedriger anzusetzen? Und wieso haben Ebooks, die ja eindeutig Bücher sind, nicht auch reduzierte Mehrwertsteuer? Das sind, denke ich, die Punkte, an denen die Verlage ansetzen müssen.

09-22-2010, 06:18 AM	#3
K-Thom The one and only Posts: 3,302 Karma: 535819 Join Date: Oct 2008 Location: Berlin, Germany Device: yup!	eBooks sind Software, keine Bücher. Deshalb 19% Mehrwertsteuer. Ansonsten wollen sich die Verlage mit zu günstigen eBooks den Markt bzw. das Preisgefüge nicht kaputt machen, obwohl gerade Printverlage mit der eBook-Erstellung so gut wie keine zusätzlichen Kosten mehr erwachsen (Lektorat, Cover, etc.). Die Diskussion gab's ja Anfang des Jahres auch in den USA wegen der eBook-Preise bei Amazon, ist also kein rein deutsches Thema. Sondern nur die Angst der Verlage, vielleicht zu wenig zu verdienen. Ansonsten müsste man mal 'ne Standard-Mail an Verlage aufsetzen: "Lieber Verlag, dein eBook ist zu teuer. Ich kaufe mir schon das Paperback/Hardcover nicht, weil es mir erst recht zu teuer ist. Willst du also irgendetwas an mir verdienen, mach' das eBook günstiger."

09-22-2010, 07:39 AM	#5
rem Connoisseur Posts: 68 Karma: 10 Join Date: Sep 2008 Device: keines	von mir aus können die deutschen verlage untergehen.

09-22-2010, 08:54 AM	#8
K-Thom The one and only Posts: 3,302 Karma: 535819 Join Date: Oct 2008 Location: Berlin, Germany Device: yup!	Hehehe, ein Schelm, wer dabei Schlimmes denkt ... @ Manichean und rhmorrison: Mir braucht ihr das nicht zu sagen. Ich bin durch die höhere MwSt. als Verleger ja selbst benachteiligt.

09-22-2010, 10:18 AM	#10
K-Thom The one and only Posts: 3,302 Karma: 535819 Join Date: Oct 2008 Location: Berlin, Germany Device: yup!	Na, solange die gedruckte Fassung für 149.- über die Ladentheke geht, wäre der Preis ja in Ordnung. Bei juristischen oder medizinischen Fachtexten keine Seltenheit.

09-22-2010, 03:30 PM	#13
SkyDream Wizard Posts: 1,377 Karma: 9400 Join Date: Sep 2009 Location: Europe Device: PRS-650, iPod touch 4G, iPad 3	Momentan habe ich eine nicht gerade kleine Liste von Büchern die ich gerne kaufen würde. Aber nur als eBook, und nicht pBook. Also warte ich bis es die irgendwo auf der Welt bzw. im Internet in Deutsch oder Englich als eBook gibt und kaufe sie dann dort. Als Konsument kaufe ich das was ich will, und nicht das was mir ein Verlag vorsetzt. Und wenn es mir nicht passt dann kriegt der Verlag von mir eben kein Geld. Die Konsumenten in Deutschland haben so unendlich viel Macht wenn man sie denn geballt einsetzen würde. Was würde denn wohl passieren wenn es z.B. eine Protestwoche gäbe nach dem Motto "Weil eBooks zu teuer sind werden diese Woche in ganz Deutschland alle Buchläden bestreikt". Aber das hat ja bei CD's, DVD's auch nicht geklappt.

09-23-2010, 02:16 AM	#15
hamlok Currently Reading Posts: 4,350 Karma: 6427165 Join Date: Nov 2009 Location: Germany Device: Kobo, Tolino, Kindle, Pocketbook, Sony	Ich finde es schon mal einen Fortschritt, das Ebooks jetzt unter dem Taschenbuchpreis angeboten werden. Das war vor nicht allzu langer Zeit ganz anders. Entsprechend höher der Preis, wenn es nur eine gebundene Ausgabe gibt. DRM ist da nochmal ein ganz anderes ärgerliches Thema. Schade finde ich nachwievor, dass nicht viel mehr deutsche Ebooks erscheinen. Es wäre doch gerade für viele Serien interessant, nicht nur das neueste Werk als Ebook herauszugeben, sondern auch die Vorgänger. Die Chance mal Werke herauszubringen, für die sich keine Papierausgabe mehr lohnt, nimmt so keiner war. Wenn ich an mein Studium denke, wo so manches kleine Buch mit geringer Auflage zu stolzen Preisen angeboten wurden. Das wäre doch mal eine Möglichkeit. Vielleicht müssen die Autoren mal Anwälte ihrer eigenen Bücher werden und mehr versuchen ihre Werke direkt zu vertreiben oder sich Partner suchen, die das für sie tun. Gerade für Nachwuchsautoren waren die Möglichkeiten im Ebookbereich noch nie so groß. Derzeit geht man auch noch nicht so unter im deutschen Ebookangebot.

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