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brucewelch
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Spielhagen, Friedrich: Theorie u. Technik d. Romans. V2 [German] 20.1.2018

Die "Beiträge zur Theorie und Technik des Romans" gehören zu den bedeutenden deutschsprachigen Studien zur Poetologie des Romans und sind 1883 erschienen.
Das Werk enthält folgende Essays:

I. Finder oder Erfinder?
II. Das Gebiet des Romans
III. Der Held im Roman
IV. Ein »humoristischer« Roman
V. Der Ich-Roman
VI. Novelle oder Roman?
VII. Roman oder Novelle?
VIII. Drama oder Roman?
Anhang.
Gedächtnisrede auf
Berthold Auerbach

Dabei greift Spielhagen mehrfach auf zeitgenössische Werke zurück, um seine Position zu verdeutlichen, so u.a. George Eliots "Middlemarch", Fr. Th. Vischers "Auch Einer", Marie von Olfers' "Novellen" und Henrik Ibsens "Nora".
Der Anhang fügt sich, indem auch hier poetologische Fragen um den Roman herum ventiliert werden, zwanglos ein; er verdankt sich übrigens der jahrzehntelangen Freundschaft, die Spielhagen mit dem deutsch-jüdischen Erzähler verband.

Spoiler:
Spielhagens Studien zur epischen Theorie wurden zu ihrer Zeit zurecht sehr gerühmt. Heute allerdings erscheint die Ausschließlichkeit, mit der ein rein objektives Erzählen aus der Perpektive d e s Helden postuliert wird, bereits vor dem Hintergrund einer jahrtausendelangen Erzähltradition als dogmatische Verengung, wenn der Autor Praktiken, die in vorrealistischer Erzählmanier üblich waren - insbesondere die durch Reflexionen und Kommentare starke Präsenz eines auktorialen Erzählers -, als Regelverstöße markiert. Spielhagen akzeptiert nur solche Erzählstrategien, die einen Beitrag zur Illudierung des Lesers leisten; alle eludierenden Aussagen eines Erzählers werden als "prosaisch", mithin unpoetisch verworfen.
Der Dogmatismus, der eine Erweiterung realistischen Erzählens nicht mehr versteht, wird spätestens deutlich im dritten Essay, der sich ausführlich mit George Eliots "Middlemarch" auseinandersetzt: Spielhagen ist außer Stande anzuerkennen, dass in diesem - trotz gewisser Mängel - überragenden Werk des 19. Jh. (dem ich qualitativ nur noch "Anna Karenina" an die Seite stellen kann) der eigentliche Held eben Middlemarch selbst ist und die Multiperspektivität notwendige Bedingung einer auf ein realistisches Panorama gerichteten Intention sein muss. - Für die Werke des deutschen Realismus (Fontane besonders, aber auch Storm; Keller und vor allem Raabe schon entschieden weniger) können Spielhagens Darlegungen freilich wie eine hinzugehörige Poetik gelesen werden. -
Wohlgemerkt: Von dem inmitten des Kampfes literarischer und ästhetischer Positionen stehenden Dichter müssen oder dürfen keine Urteile erwartet werden, die erst aus der abwägenden Über- und Zusammenschau ex post, nämlich Epochen später, gewonnen werden können und die, hätte er sie zu fällen vermocht, seine eigenen Schaffensprinzipien, wie im Falle "Middlemarchs", radikal in Frage gestellt hätten. Und es will nicht wenig bedeuten, dass der Dichter in "Middlemarch" etwa die verstörenden Abweichungen vom realistischen Erzählen, die aus späterer Sicht in die Zukunft weisen, genauestens registriert hat. (Dasselbe gilt übrigens für die Erkenntnis der epischen Momente in den Schauspielen Ibsens und derer, die ihm folgten.) Man darf auch nicht vergessen, dass die Striktheit seiner Romantheorie auf dem Ziel fußt, "die edle Kunst des Romandichtens von dem Fluche zu erlösen, eine Halbkunst zu sein, in der jeder Stümper nach Belieben herumpfuschen kann" (S. 172), sozusagen also den Roman als Kunstwerk überhaupt erst einmal zu begründen.
- In jedem Fall sind seine Erörterungen, was das Verständnis realistischen Erzählens, insbesondere auch Spielhagens eigener Werke angeht, für literaturtheoretisch und literarhistorisch interessierte Leser ein Gewinn, nicht zuletzt weil sie von einem stilistisch versierten, kundigen und vor allem trotz aller Nachdenklichkeit hervorragend lesbaren Essayisten stammen.

Der - durchaus unterhaltsam geschriebene - Text wurde gewonnen mit Hilfe der GoogleBooks-Korrekturlese-Methode, und zwar nach der Erstausgabe. Druckfehler sind stillschweigend berichtigt, inkonsistente Schreibungen dagegen beibehalten.

Die eBook-Ausgabe hat versteckte Seitenzahlen (ggf. PN oder eMail).
Für die wenigen altgriechischen, mit diakritischen Zeichen versehenen kurzen Passagen war die Einbettung einer Schrift unumgänglich.

Der Folgeband findet sich hier.
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Last edited by brucewelch; 01-20-2018 at 05:39 AM. Reason: ein paar fehlende Zeichen in den Anm. ergänzt.
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