Amazon sperrt Kunden-Konten: Angst um die Retoure

[medard]

Der vorliegende Artikel ist interessant da er auf die problematische Verknüpfung von Dienstleistung, Pay-Account und Hardware im Amazon Kindle aufmerksam macht.

Prinzipiell bietet Amazon für Ebooks ein Rückgaberrecht von sieben Tagen an, auch für solche die direkt aus dem Gerät heraus gekauft worden sind.

Amazon hat einigen Kunden den Zugang gesperrt, nachdem sie zu viele Waren zurückgeschickt haben. Statt neuer Lieferungen bekamen die Kunden plötzlich eine Mail mit dem Satz: „Wir müssen Sie darauf hinweisen, dass wir aufgrund der Überschreitungen der haushaltsüblichen Anzahl von Retouren in Ihrem Kundenkonto zukünftig leider keine weiteren Bestellungen entgegennehmen können und Ihr Amazon-Konto mit sofortiger Wirkung schließen“.

Die Leute, die von Amazon ausgesperrt wurden, bekommen auch kein neues Konto. Besonders hart ist das für Nutzer des E-Books Kindle. Denn das ist darauf ausgelegt, dass sein Besitzer neue Bücher von Amazon bekommt. Das geht jetzt nicht mehr, nur die alten Bücher können die Besitzer wenigstens weiterlesen.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...-12315430.html

[troll05]

Interessant wäre in diesem Zusammenhang wo die Schwelle liegt.

Wenn ein Kunde jade zweite Bestellung wieder zurückgehen lässt kann ich Amazon und auch jeden anderen Händler verstehen, der solche Leute rausschmeisst.
Es heisst ja auch "Überdurschnittlich oft".
Wenn man aber von einer normalen Retourenquote von unter 10% ausgeht darf natürlich nichts passieren.
Interesant wäre ob der gekaufte Kindle Content (und Audible sowie MP3) vor Schliessung des Kontos noch auf die Endgeräte bzw. Apps geschickt wird oder nur die Dateien erhalten bleiben die man gerade runtergeladen hat.

[lila55]

Ich denke schon, dass es sich bei den gesperrten Kundenkonten um Extremfälle handelt. Schon öfters hatte ich im Internet im einen oder anderen Zusammenhang gelesen, dass sich jemand 5 oder 6 unterschiedliche Artikel bei Amazon bestellt, um die mal alle zu vergleichen und dann evtl. einen davon tatsächlich zu kaufen. Wenn dieselben Kunden das bei fast jeder Lieferung so machen, würde ich als Händler diese auch darum bitten, ihr Einkäufe zukünftig woanders vorzunehmen.

[medard]

Ich kann dazu eigentlich nicht viel sagen. Man wird immer Leute haben die sich möglichst anständig verhalten möchten und nach Möglichkeit gar nichts zurückschicken. Und man wird auch immer Leute haben die versuchen werden für sich selber das maximal Mögliche herauszuholen.

Soweit ich das verstanden haben bleiben bei einem geschlossenen Amazon-Account die gekauften Ebooks mit den getätigten Anmerkungen und Notizen weiter verfügbar. Man kann sie also vom Gerät löschen und neu herunterladen, falls man Wifi auf dem Lesegerät nutzt. Nur wird man keine neuen Ebooks für sein Lesegerät mehr kaufen können.

Ich denke langfristig wird es so sein das die Gerätehersteller vom Gesetzgeber gezwungen werden müssen auch einen Vollzugriff auf alternative Einkaufs- und Bezugsquellen zu ermöglichen. Die Bindung von Literatur und Lektüre an einen User-Account ist an und für sich schon bizarr genug.

[Billi]

Streng genommen wird man dafür bestraft, dass man seine Rechte wahrnimmt. Und dass Amazon zunächst die Auseinandersetzung mit dem Kunden scheut und anstandslos alles zurücknimmt.

Ich bestelle sehr wenig bei Amazon und eigentlich nicht nur so zum Testen. Meine Rücksendungen waren bislang ausschließlich Falschlieferungen, eigener Irrtum (falsch bestellt) - und Sachen, die offensichtlich schon von jemandem benutzt, dann zurückgesandt und mir als Neuware verkauft wurden.

[Hui Neng]

Originally Posted by lila55

Ich denke schon, dass es sich bei den gesperrten Kundenkonten um Extremfälle handelt. Schon öfters hatte ich im Internet im einen oder anderen Zusammenhang gelesen, dass sich jemand 5 oder 6 unterschiedliche Artikel bei Amazon bestellt, um die mal alle zu vergleichen und dann evtl. einen davon tatsächlich zu kaufen. Wenn dieselben Kunden das bei fast jeder Lieferung so machen, würde ich als Händler diese auch darum bitten, ihr Einkäufe zukünftig woanders vorzunehmen.

Erstaunlich ist, dass ein seriöses Blatt wie die FAZ keinerlei "hard facts" liefert: also die Anzahl der gesperrten Konten und das Kauf-/ Umtauschverhalten.
Dass Amazon beim Umtauschen sehr grosszügig ist, weiss ich aus eigener Erfahrung, aber auch vielen Rezensionen kann man Entsprechendes entnehmen.
Diejenigen, die die Grosszügigkeit ausnutzen werden vermutlich schlau genug sein, ihre Ebooks entsprechend abzusichern ...

[medard]

Originally Posted by Hui Neng

Erstaunlich ist, dass ein seriöses Blatt wie die FAZ keinerlei "hard facts" liefert: also die Anzahl der gesperrten Konten und das Kauf-/ Umtauschverhalten.

Diese Bedenken teile ich.

Meldungen im Stile von: Ein Blog meldet, empörte Kunden bestätigen.. So etwas möchte ich eigentlich nicht in der Zeitung lesen. Da erwarte ich das die Dinge gegengeprüft werden, und zwar nicht nur mit einer Email. Das genügt einfach nicht. Allerdings würde so etwas mehrere Tage benötigen und unter Umständen mehrere tausend Euro kosten, und dann wenn die Meldung geprüft ist und Kunden daheim befragt wurden, dann ist die Nachricht auch schon wieder alt.

[Marc_liest]

Viel heiße Luft.
Ich habe auch schon genügend Geräte zurück geschickt, allerdings auch so einiges gekauft. Es gab nie Probleme.

[faltradl]

Originally Posted by medard

Meldungen im Stile von: Ein Blog meldet, empörte Kunden bestätigen.. So etwas möchte ich eigentlich nicht in der Zeitung lesen. Da erwarte ich das die Dinge gegengeprüft werden, und zwar nicht nur mit einer Email. Das genügt einfach nicht.

In was für einer Traumwlt lebst du? Die Zeiten, wo lange recheriert wurde, sind schon lange vorbei. Journalistische Arbeit darf doch nichts mehr kosten. mach dich mal schlau zu welch unwürdigen Bedingungen heute die Journalisten arbeiten müssen.

[faltradl]

Ist ein sicher ärgerliches Thema, aber ehrlich gesagt musste es so kommen. Ich lese in Foren viel zu oft den Rat/den Bericht alle infrage kommenden Varianten zu bestellen, alles in Ruhe zuhause zu begrabbeln, dann zurückzuschicken was nicht gefällt. Nein, es geht dabei nicht um Kleidung/Schuhe.

Und auf der anderen Seite die große Empörung, wenn man solche Retouren dann als Neuware zugeschickt bekommt.

[Gudy]

Originally Posted by Hui Neng

Erstaunlich ist, dass ein seriöses Blatt wie die FAZ keinerlei "hard facts" liefert: also die Anzahl der gesperrten Konten und das Kauf-/ Umtauschverhalten.

Exakt. Der Artikel ist weitgehend faktenfrei, zu nichts zu gebrauchen, und wird daher von mir erst einmal als reine Stimmungsmache abgetan.

Umgekehrt kenne ich nämlich durchaus Autoren, die sich zu recht darüber ärgern, wenn Kunden immer und immer wieder e-Books kaufen, nur um sie dann kurz vor Ablauf der 7-Tage-Frist, also vermutlich nachdem sie durchgelesen wurden, wieder zurückzugeben. Insofern warte ich da mal ab, auch wenn ich Amazon - wie jedem größeren Unternehmen - nicht weiter traue als ich es werfen kann.

[medard]

Originally Posted by Gudy

Der Artikel ist weitgehend faktenfrei.

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