Welches Buch lest Ihr denn gerade?

[Gudy]

Originally Posted by Gudy

Mal sehen, vielleicht wird das nächste Buch, Icewater and the Alien ja besser, trotzdem ich mit seiner Grand-Canyon-Serie ja so meine Probleme habe.

Und die Antwort darauf ist ein klares Jein! :-D

Einerseits finde ich Icewater and the Alien nicht so berauschend, andererseits waren meine Erwartungen auch nicht sonderlich hoch, und das Ganze ist nicht gar so fade wie befürchtet. Das ist jetzt kein sonderlich großes Lob, zugegeben, aber das soll es auch nicht sein. Wes Boyds Dawnwalker-Zyklus ist, wie ich ja schon verschiedentlich bemängelt habe, seit einigen Büchern etwas abgelutscht und langweilig, weil er sich auf die Canyon-Tours-Leute im Grand Canyon konzentriert hat und nun reihum erzählt, wie ein Pärchen nach dem anderen "erwachsen" wird. Da gab es am Anfang der Serie doch deutlich mehr Abwechslung, sowohl was die Charaktere als auch die Szenerie betrifft.

Und die Charaktere sind hier, zumindest für mich, das Hauptproblem. Der Dawnwalker-Zyklus, wie eigentlich das gesamte Spearfish Lake-Universum, lebt von den interessanten Leuten, die man in Boyds Geschichten trifft. Und die beiden titular genannten Protagonisten sind einfach zu zahm. Kamen die beiden in früheren Geschichten eher als doch sehr eigenständige und unkonventionelle Charaktere daher, geben sie sich jetzt doch recht schnell und nur mit mäßigem Händeringen in ihr Schicksal. Obendrauf noch den heiligen Stand der Ehe als besonderen Wendepunkt, und fertig is'.

Blah.

Ich werde mit dem Spearfish Lake-Universum aber wohl doch gleich noch ein paar Bücher weitermachen - irgendwie muss ich die sechs Bücher "Rückstand" zur aktuellen Veröffentlichung ja wieder aufholen. :-) Abgesehen davon klingen alle sechs recht interessant und vielversprechend...

[Gudy]

Gestern Abend bin ich mit Boyds Winter Layoff fertig geworden. Das Buch war nett aber nichts besonderes, las sich aber (offensichtlich) ganz gut weg. Da Boyd sich in seinen neueren Büchern keine Mühe mehr gibt, Handlungswendungen überraschend zu gestalten und sie stattdessen lange vorher ankündigt, war die Lektüre leider nur mäßig spannend. Schön war wie immer die Einbettung in das Ensemble von Charakteren aus früheren Geschichten, auch wenn ich mir gewünscht hätte, die Verknüpfungen zu seinem anderen "Hurricane Catrina"-Buch wären stärker ausgefallen.

Und weil ich's nicht sein lassen kann, habe ich dann gleich noch mit Winchester Harbor angefangen - neue Serie, neue Charaktere, neue Erzählweise (Ich-Erzähler, bäh, aber man kann's lesen) und ein interessanter Anfang. Wie's ausgeht, zeichnet sich auch hier wieder bereits nach wenigen Kapiteln ab, der Weg dahin dürfte aber unterhaltsam werden.

[hamlok]

Originally Posted by troll05

Ich habe gesten mal als Pausenfüller Verflixtes Blau von C. Moore angefangen und bin bisher sehr angetan davon.

Ähnlich wie bei "Lamb (Die Bibel nach Biff)" hat er die Zeit und das Umfeld recht ordentlich recherchiert und das ganze in eine spannende und leicht mystische Geschichte verpackt.

Kenne ich auch, ist nicht schlecht, hat mir dann insgesamt aber nicht so gut gefallen, wie "Die Bibel nach Biff" oder "Ein todsicherer Job".

[troll05]

War mal was anderes und diesmal eine sauber recherchierte Geschichte, nicht dieses sonstige Holterdipolter durch die Handlung.
Gebe dir aber Recht das ich es hinter der Bibel einreihe und weit vor seinen anderen Geschichten

[Marrella]

Lamb (Die Bibel nach Biff) liegt hier rum und schielt mich böse an, nachdem ich es in der Weihnachstpause angelesen aber irgendwie nicht weitergelesen habe...

Bin im Moment dabei, alle fast fertigen Bücher zu erledigen (ab und zu habe ich so eine Phase). Sehr gut gefallen beim Wiederlesen hat mir Robert Sawyers WWW-Trilogie (Wake, Watch & Wonder), ich glaube, die habe ich bisher nie so hintereinander weggelesen. Es hat der Geschichte aber gut getan, weil es eigentlich ein dickes Buch in drei Teilen ist.

Heute Morgen habe ich R_Evolution von Boris von Smercek beendet. Na ja, das war eher wie die Tüte Popcorn, von der man weiß, dass sie einem nicht besonders gut bekommt, die man aber trotzdem bis auf den letzten Krümel aufessen muss. Es hatte ein paar interessante Ideen, aber letztendlich muss ich sagen, im Hinblick auf die Story selbst und den Spannungsbogen kann es sich mit den frühen Thrillern von Michael Crichton nicht messen. Die habe ich immer noch in schöner (vermutlich nostalgischer) Erinnerung. Und ein Riesenkrake ist irgendwie nicht ganz so sexy wie eine Herde Dinosaurier.

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Heute Morgen habe ich R_Evolution von Boris von Smercek beendet. Na ja, das war eher wie die Tüte Popcorn, von der man weiß, dass sie einem nicht besonders gut bekommt, die man aber trotzdem bis auf den letzten Krümel aufessen muss. Es hatte ein paar interessante Ideen, aber letztendlich muss ich sagen, im Hinblick auf die Story selbst und den Spannungsbogen kann es sich mit den frühen Thrillern von Michael Crichton nicht messen. Die habe ich immer noch in schöner (vermutlich nostalgischer) Erinnerung. Und ein Riesenkrake ist irgendwie nicht ganz so sexy wie eine Herde Dinosaurier.

Das habe ich nach der Hälfte abgebrochen, wie du schon schreibst, nette leichte Unterhaltung, aber so etwas gucke ich mal gerne als Film, in Buchform nimmt mir das zu viel Lebens-/Lesezeit.

[hamlok]

Es gibt ja derzeit eine Agatha Christie Aktion (siehe Deals-Thread).

Gekauft habe ich bisher:

Und dann gabs keines mehr
Der Tod auf dem Nil
Der Tod wartet
Das Sterben in Wychwood
Die Morde des Herrn ABC
Miss Marples Fälle: Kurzkrimis

Ich kenne eigentlich diverse Verfilmungen und auch einige gekürzte Hörbücher, aber mich würde interessieren, was ihr so empfehlen könnt?

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Ich kenne eigentlich diverse Verfilmungen und auch einige gekürzte Hörbücher, aber mich würde interessieren, was ihr so empfehlen könnt?

Ich glaube, ich habe gerade im falschen Thread geantwortet... (Deals)

Und langer Rede kurzer Sinn: Agatha Christie steht so ziemlich auf meiner "To-Do-Liste".

Ich habe heute Morgen Mr. Penumbra's 24-Hour Bookstore beendet und muss sagen, es hat mir insgesamt gut gefallen. Ich kann allerdings nachvollziehen, dass der flapsige Stil nicht jedermanns Sache ist, und diejenigen, die aufgrund des Titels ein Buch erwarten, das den Duft von alten Büchern preist, werden auch nicht auf ihre Kosten kommen. Die Handlung ist tief in der modernen Welt verwurzelt und spielt zum Teil bei Google (!). Das liegt wohl daran, dass dort das ehrgeizige Projekt läuft, möglichst viele Bücher zu digitalisieren. Wie gesagt, es war eine interessante Mischung, sehr unterhaltsam, wenn auch nicht das tiefsinnigste Buch, das ich je gelesen habe, aber ich kann es empfehlen.

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Und langer Rede kurzer Sinn: Agatha Christie steht so ziemlich auf meiner "To-Do-Liste".

Mir hatte jetzt "Mord im Orientexpress" so gut gefallen, dass ich diese Aktion einfach mal ausnutze, um doch mal ein paar Sachen ganz zu lesen.

Ich habe nun 5 (Edit: 6 ) gekauft, das wird es vermutlich noch nicht gewesen sein.

Ich habe heute Morgen Mr. Penumbra's 24-Hour Bookstore beendet und muss sagen, es hat mir insgesamt gut gefallen. Ich kann allerdings nachvollziehen, dass der flapsige Stil nicht jedermanns Sache ist, und diejenigen, die aufgrund des Titels ein Buch erwarten, das den Duft von alten Büchern preist, werden auch nicht auf ihre Kosten kommen. Die Handlung ist tief in der modernen Welt verwurzelt und spielt zum Teil bei Google (!). Das liegt wohl daran, dass dort das ehrgeizige Projekt läuft, möglichst viele Bücher zu digitalisieren. Wie gesagt, es war eine interessante Mischung, sehr unterhaltsam, wenn auch nicht das tiefsinnigste Buch, das ich je gelesen habe, aber ich kann es empfehlen.

Danke! Das habe ich mal bei einer Aktion im Original gekauft. Es bleibt also auf meiner TBR-Liste.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Danke! Das habe ich mal bei einer Aktion im Original gekauft. Es bleibt also auf meiner TBR-Liste.

Ich denke, das hat es verdient. Das Ebook habe ich auch aus der Aktion, zum Teil habe ich allerdings mein "anachronistisches" Hardcover gelesen.

Bei den Hörbüchern habe ich Shiverton Hall von Emerald Fennell beendet. Das Buch habe ich letztes Jahr gelesen, und weil es mir so gut gefallen hat, nun auch noch das Hörbuch dazu gehört. Die Geschichte ist ein "altes Rezept", funktioniert aber sehr gut. Der 14jährige Arthur kommt auf ein neues Internat (keine Zauberschule, aber es gehen trotzdem merkwürdige Dinge dort vor), und am Anfang hat man durchaus den Eindruck, dass es sich um das "Harry-Potter-Rezept" handelt. Die Geschichte entwickelt sich aber ziemlich schnell in eine andere Richtung. Zwischendurch bekommt man immer wieder Informationsschnipsel über die Geschichte des Internats serviert, das eine "belebte" Vergangenheit hinter sich hat.

Das Buch ist recht kurz mit ca. 5 1/2 Stunden Hörzeit. Für ein Kinderbuch fand ich einige Passagen doch recht gruselig, und ich werde auf jeden Fall den 2. Band lesen, der irgendwann dieses Jahr herauskommen soll.

[hamlok]

Ich habe noch 2 Krimis nachgekauft und das muss es jetzt gewesen sein.

Ich sollte vielleicht mal ein Agatha-Christie-Extra im Buchclub vorschlagen. Die Sachen sind alle nicht so lang und wären vielleicht die ideale Strand/Balkon/Gartenlektüre im Juli.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Ich sollte vielleicht mal ein Agatha-Christie-Extra im Buchclub vorschlagen. Die Sachen sind alle nicht so lang und wären vielleicht die ideale Strand/Balkon/Gartenlektüre im Juli.

Mach das! Agatha Christie steht auf jeden Fall auf meiner "will-ich-mal-lesen-Liste". Ich wäre also dabei.

[troll05]

Originally Posted by Marrella

Mach das! Agatha Christie steht auf jeden Fall auf meiner "will-ich-mal-lesen-Liste". Ich wäre also dabei.

+1

[Gudy]

Originally Posted by Gudy

Und weil ich's nicht sein lassen kann, habe ich dann gleich noch mit Winchester Harbor angefangen - neue Serie, neue Charaktere, neue Erzählweise (Ich-Erzähler, bäh, aber man kann's lesen) und ein interessanter Anfang. Wie's ausgeht, zeichnet sich auch hier wieder bereits nach wenigen Kapiteln ab, der Weg dahin dürfte aber unterhaltsam werden.

War er auch. Das war nach einiger Durststrecke wieder mal ein Boyd der mir richtig gut gefallen hat. Nicht dass das Buch ohne Schwächen gewesen wäre, nein, aber die Stärken überwogen für mich eindeutig. Nicht nur waren Charaktere, Thema und Kulisse unverbraucht, das ein oder andere Mal wusste Boyd sogar zu überraschen, selbst wenn die Gesamtentwicklung durchaus vorhersehbar war.

Apropos Überraschung, das Buch enthielt überraschend viel Sex, ohne dabei jedoch in den Bereich der Einhandlektüre abzugleiten. Aber Jake Lewis hat mehr Sexualpartner als bisher jeder andere männliche Protagonist in einem Boyd-Roman, und die Auswahl ist... ungewöhnlich: eine Kollegin, die beiden Töchter seiner Chefin (einzeln und im Dreierpack mit besagter Kollegin - die drei Frauen teilen sich Jake ganz offen über weite Teile des Buches), später dann die Chefin selbst, eine Ex, zwei weitgehend fremde Frauen, und schließlich seine Zukünftige. Und nebenbei arbeitet der Mann auch noch und geht segeln - keine Ahnung wo er die Zeit und Energie hernimmt. :-)

So merkwürdig die Sache klingt, sie funktioniert doch über weite Strecken sehr gut und ist für die Handlung von Bedeutung. Nur die beiden fremden Frauen wirkten trotz Handlungsrelevanz ein wenig deplaziert, da sie primär mit Jake ins Bett gingen, weil er halt gerade da war. Gut, das Buch spielt in der Zeit zwischen Pille und AIDS, wo selbst in Teilen der USA ein etwas liberalerer Umgang mit Sex gepflegt wurde, trotzdem wirkte das ein wenig komisch auf mich. Nichtsdestotrotz geht Boyd hier wieder so offen und geradlinig mit dem Thema um, wie ich das in früheren Bücher schon schätzte (und in Susan vermisste), was dem Buch guttat.

Insgesamt war ich mit Winchester Harbor zufrieden und bin gespannt, in welche Richtung Boyd diese Serie weiterentwickelt.

[Gudy]

Von Boyds Starting Late war ich dann wieder etwas enttäuscht. Das Thema war spannend, dass wir die Protagonisten aus Boyds erstem Buch Rocinante wiedertrafen, fand ich klasse, und auch sonst waren die Charaktere wieder interessant angesetzt. Leider konnte Boyd das so geschaffene Erzählpotential nicht so recht umsetzen. Die beiden frisch verwaisten Teenager, die zu ihrem älteren Großonkel und Großtante als einzig verbliebene Verwandschaft ziehen müssen, blieben zu simpel und zweidimensional, die Handlung verrannte sich etwas in Symbolismen und Nebensächlichkeiten und wurde in ihrer Einfachheit ebenso wie die beiden Teenager-Charaktere dem Thema nicht gerecht. Und letztlich empfand ich den abgehandelten Zeitabschnitt als zu kurz.

Schade, da hätte man mehr draus machen können.