Ja. Hauptsache ich bekomme das Buch umsonst. Völlig richtig. Damit müssen alle Autoren leben, dass die Leser ihnen den Tod wünschen, damit die Bücher endlich günstiger werden. Das ist kein neues Phänomen..
Quote:
Von allen Leserbriefen, die Kurt Tucholsky je erhielt, soll er den eines Oberrealschülers aus Nürnberg am meisten gemocht haben. Artig hatte der junge Mann dem lieben Herrn Tucholsky erst seine Reverenz erwiesen, um dann umgehend den raschen Tod des Verehrten herbeizuwünschen: "Damit Ihre Bücher billiger werden, so wie Goethe zum Beispiel."
Dem Pennäler konnte einstweilen nicht geholfen werden, aber immerhin gab das kuriose Schreiben dem sprachmächtigen Spötter Anlass für ein Avis an seinen Verleger, "dem lieben Meister Rowohlt", das in der Forderung gipfelte: "Macht unsere Bücher billiger!"
|
(
Spiegel Online: Billige Bücher)
Neu ist jetzt nur der Umstand, dass man sich durch eine ganze Masse günstiger (digitaler) Bücher hindurchwühlen muss; wenn man entsprechend veranlagt ist kommt man sehr schnell an sehr viele Texte, die jedoch qualitativ sehr unterschiedlich sein können.
Das macht mich einfach sehr nervös, und wenn ich dann mal ab und an etwas herumpoltere (man nennt das auch: Quartalscholeriker) dann nur, weil ich vor meinem geistigen Auge den Niedergang des Abendlandes heraufziehen sehe..
Also: Es ist nett und schön die Verstorbenen zu ehren, aber es leben ja auch gerade akut ein paar Millarden Menschen. Und die sollten einem eigentlich näher stehen.