Ach, das ist ein typisch deutsches Phänomen.
Eine Situation wird so lange zerredet und kaputtanalysiert, bis auch der letzte Bedenkenträger Recht bekommt und man am besten die Finger davon lässt.
Bertha Benz musste sich 1888 auch erst ihre beiden Kinder schnappen und mit dem Automobil ihres Mannes kurzerhand durch die Gegend fahren, damit die Leute den Nutzen eines bezinbetriebenen Fahrzeugs (neumodischer Kram; ich vermisse den Geruch der Pferde) erkennen.
Es hängt auch vieles damit zusammen, dass kein heimischer Markt existiert. Vor dem Kindle war der eBook-Markt über Jahre hinweg auch in den USA inetwa auf demselben Stand wie in Deutschland.
Mit dem Kindle kam nicht nur ein Gerät, sondern auch eine komplette Infrastruktur für den Einkauf. Und das aus einem Guss. Aufgrund der Sprache hat der Kindle dann natürlich viel mehr Chancen, sich im englischsprachigen Raum durchzusetzen. Und auf diesem geschaffenen Markt konnte sich auch der nook etablieren. Und letztlich auch das iPad.
So ein Markt fehlt hier. txtr hatte eine richtig gute, verdammt gute Chance. Sie haben sie (bis jetzt) nicht genutzt.
Ohne eine überzeugende Infrastruktur wird das eBook tatsächlich noch ein paar Jahre hier benötigen. Amazon, setzt endlich einen DE-Shop um!
Last edited by K-Thom; 08-31-2010 at 05:38 AM.
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