Thread: Ebooks im TÜV
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Old 04-06-2009, 05:23 AM   #31
setzer
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setzer has a complete set of Star Wars action figures.setzer has a complete set of Star Wars action figures.setzer has a complete set of Star Wars action figures.
 
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Hallihallo,

ich wollte nur nochmal kurz auf diese Anmerkung eingehen:

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Originally Posted by Pulp View Post
Ich finde es trotzdem eigenartig - die Bücher müssen irgendwo in Textform vorliegen; der Autor hat sie geschrieben und in Druck gehen sie auch nicht im PDF-Format - wieso gehen sie den Umweg über OCR statt mit den Verlägen zu kooperieren, die garantiert die Textversion auf Lager haben?
Ich arbeite im Drucksatz und weiß daher, dass die Verlage die Texte ihrer Bücher meist nur in der "Original-Fassung", heißt das Manuskript des Autors besitzen. Diese Fassung ist jedoch unkorrigiert.
Weiterhin erhalten die Verlage nach Satz/Umbruch/Korrektureinpflegung ein Druck-PDF (welches auch in die Druckerei wandert - also nicht ganz richtig die Aussage) und während des Arbeitsablaufes Ansichts-PDFs.
Die Original-Dateien der Setzereien erhalten die Verlage in der Regel NICHT, da dadurch Rechtsverletzungen zB in der Schriftenverwaltung aufkommen würden und die Setzerein ihr "Kapital" abgäben und die Verlage nicht mehr abhängig von diesen sind.

Diese ganzen Arbeitsabläufe und Dokumentenverteilungen tragen natürlich nicht sonderlich dazu bei, dass eBooks aus plattform- und geräteunabhängigen Dateien produziert werden könnten.

Und da nun viele Setzereien noch nicht auf der "eBook-Schiene" fahren und den Verlagen eine elektronische Publikation ihrer Bücher anbieten, müssen diese sich mit Ihren PDF-Versionen der Bücher an Firmen wie zB Kreutzfeld (uvm.) wenden, die sich dann "gewissenhaft" um die Erstellung der eBooks aus PDF-Daten kümmern.....
Daher kommen die ersten Fehler was Umbruch, Leerzeilen mitten in Absätzen (was auf einen pagebreak im PDF zurückzuführen ist) etc. zu stande.
Meiner Meinung nach eine Frechheit, dass diese eBooks anscheinend ohne weitere Kontrolle auf den Markt gebracht werden.
Dies liegt wohl zum einen an der inkompetenz der Bewertung eigener Leistungen bei ePublishern, zum anderen aber auch daran, dass die Verlage sich zu sehr auf diese Firmen verlassen, da manche Verlage nicht einmal einen Reader, geschweige denn ADE besitzen, um ihre eigenen eBooks zu testen.
Da wird dann kurzerhand einfach der leichteste Weg gewählt - und zwar den User als Tester zu benutzen.

Ich kann hier nur allen Leuten versichern, wir in unserem Fall sind bedacht darauf, jedes eBook was von uns erstellt wurde, eingehend vor der Publikation zu testen - auf Readern, PCs und Macs.

Ich hoffe, die Publikationen im durchaus sehr interessanten Markt der eBooks verbessern sich drastisch, denn was ich hier bis jetzt gelesen habe hat mir ehrlich gesagt die Sprache verschlagen.
Ich habe schon von fehlerhaften Büchern gehört, aber dass die ganze Sache dieses Ausmaß annimmt war mir nicht klar.

Naja, das war es von meiner Seite - ich hoffe ihr gebt manchen Herstellern noch eine Chance, und, auch den Vertrieben - die zur Zeit wirklich überfordert scheinen.

Mit besten Grüßen
der Setzer
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