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Old 03-08-2011, 02:18 PM   #1
brucewelch
1►2pa®a¤d’♫ce
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Wildenbruch, Ernst von: Tintenfisch. Erz. 1909. V1. [German] 8.3.2011

Ernst von Wildenbruch (1845-1909) war Dramatiker, Romancier und Jurist. W.s Vater, Louis von Wildenbruch, war der Sohn des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen aus der nicht standesgemäßen Verbindung mit Henriette Fromme. Er ging als preuß. Generalkonsul nach Syrien, wo W. geboren wurde. Nach Aufenthalten in Berlin, Athen (ab 1850) u. Konstantinopel (1852-1857) besuchte W. die Gymnasien in Berlin u. Halle. Durch den häufigen Wechsel der Wohnorte, die oriental. Eindrücke sowie die frühe Berührung mit Kultur u. Landschaft Griechenlands wurde W.s Phantasie beträchtlich geformt. Nach der Kadettenzeit war W. 1863-1867 Gardeleutnant in Potsdam und nahm an den Kriegen von 1866 u. 1870/71 teil. 1867 begann er ein Jurastudium und war in der Folge als Richter und im Auswärtigen Amt tätig. Allerdings kam es zu Konflikten mit den Vorgesetzten, teils wegen nicht unproblemat. dramat. Veröffentlichungen, teils wegen des Umstands, daß ein Beamter eines bedeutenden Ministeriums offensichtlich mehr Wert auf seine schriftstellerische als auf die berufl. Karriere legte. 1885 heiratete er Maria von Weber, die Enkelin des Komponisten. 1900 quittierte W. aufgrund sich verschlechternder Gesundheit seine Beamtentätigkeit.
Als Dramatiker gilt W. als ein "epigonaler" Dichter. Auch in W.s Prosawerken häufen sich Rückgriffe auf die Tradition. Im Gegensatz zu Fontane (der ihn als einer der ersten kritisierte) leistete W. in seinen durchaus gut erzählten u. teils spannenden Erzählungen u. Romanen keine Verarbeitung der histor. Situation durch eine überzeugende gehaltl. u. psycholog. Strukturierung. Eine zuweilen aufdringl. Dingsymbolik u. Metaphorik verhindern vielmehr die überzeitl., vielschichtige poetische Gestaltung etwa eines Fontane, Raabe u. Keller. Gleichwohl vermittelt W. gerade durch seine Zeitverhaftung u. moralische Absicht (etwa in: Neid. 1900) auch heute noch lebendige Einblicke in soziale u. kulturelle Eigenheiten der zweiten Hälfte des 19. Jh. (nach Killys Literaturlexikon)
"Tintenfisch" ist eines der Prosawerke W.s, das heute noch lesenswert ist.

Last edited by brucewelch; 04-19-2017 at 09:21 AM.
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