Castelli, Ignaz Franz: Wiener Lebensbilder. 1828. V1. [German] 2.5.2011
Ignaz Franz (Vinzenz) Castelli (1781-1862) war ein Wiener Unterhaltungsschriftsteller. Er gilt als Inbegriff des harmlos-gemütl. Wiener Biedermeier-»Phäaken«, nicht zuletzt dank seiner Mitgliedschaft in zahlreichen geselligen Vereinigungen. Auch sein literar. Profil paßt in diesen Rahmen: Seinen Zeitgenossen galt der populäre Dichter wegen seiner humoristisch-geselligen Lyrik u. unbeschwerten Lebensart als der »österreichische Anakreon«. C. bevorzugte die im Biedermeier hochgeschätzten Kleinformen der Unterhaltungsliteratur: Seine Lieder, Balladen, Märchen, Legenden, Fabeln, Anekdoten, Sprichwörter, Genrebilder, Trinksprüche u. Rätsel finden sich in den zeitgenöss. Zeitschriften u. Almanachen, desgleichen seine Kurzprosa, vorwiegend im zeittyp. Gewand als Räuber- u. Gespenstergeschichten, oriental. Märchen u. histor. Novellen. Anteil an der »Witz- und Spaßkultur« des Biedermeier haben auch C.s 199 Theaterstücke, Schablonenarbeiten nach zumeist frz. Vorlagen. viele Nachahmer fand auch seine derbhumoristische Skizzendichtung Wiener Lebensbilder (1828). Seine Memoiren (4 Bde., Wien 1861) stellen ein wichtiges kulturhistorisches, sozial- u. literaturgeschichtl. Dokument der österr. Verhältnisse in der ersten Hälfte des 19. Jh. dar. (nach Killys Lit.Lex.)
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