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Old 12-07-2009, 03:33 PM   #1
Lino
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Device: Pocketbook 360 black
Mein erster Reader - warum Pocketbook 360 ?

Mein erster Reader - warum Pocketbook 360? - erste Eindrücke


Endlich ist es soweit, heute ist mein Pocketbook 360 eingetroffen!
Bevor ich näher auf das Gerät eingehe, möchte ich kurz beschreiben, warum ich mich für das Pocketbook 360 entschieden habe.

Vorgeschichte:
Es ist ca. zwei/drei Monate her, dass mein Interesse an ebook-Readern geweckt wurde.
Mit dem Bericht eines Bekannten über seinen Sony 505 fing alles an. Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir noch nicht vorstellen, längere Zeit auf einem Display zu lesen. Die Recherechen im Internet begannen, ich lernte Begriffe wie E-Ink und epub kennen und las über Vor-und Nachteile der neuen Technologie. Anschauen
und Anfassen konnte ich lediglich Geräte von Sony, die als Ausstellungstücke in diversen Buchhandlungen zu finden sind.

Als Linux Nutzer bin ich es gewohnt, vor dem Kauf neuer Hardware eine Kompatibilitätsrechereche vorzunehmen. Meine ersten Anforderungen waren daher recht schnell formuiert:

- offene Architektur, optimale Anbindung an einen Linux Rechner ohne Einsatz einer Windows Software
- aktive gepflegte, fehlerarme Firmware, evt. Unterstützung durch OpenInkpot http://openinkpot.org/

Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass auf den meisten Readern bereits ein angepasstes Linux System läuft, die Implementierung des Systems / Firmware aber offensichtlich starke Unterschiede aufweist. Als weitere Forderungen ergaben sich daher:

- saubere Darstellung der gängigsten Formate: epub, pdf, txt, html, jpg ...
- epub/pdf DRM sollte optional möglich sein (z.B. für Onleihe ...), obwohl ich diese DRM-Knebelung ablehne!

- leicht < 200gr und transportabel
- Kosten < 230 EUR

Benutzen möchte ich den Reader primär zum Lesen von Romanen. Ich würde allerdings auch gerne mein Ausdruck Volumen reduzieren und mir Texte, man-Pages, HowTos auf dem Reader durchlesen, statt sie auszudrucken.

In die engere Auswahl kamen folgende Geräte :
Txtr, Hanvon N516, Pocketbook 301+, später auch Cybook Opus und Pocketbook 360.

Von den Berichten / Videos zum Txtr war ich zunächst sehr angetan. Viel wurde versprochen und angekündigt. Doch ich benötige keine Online-Verbindung und der Preis und die noch nicht vorhandene Verfügbarkeit, aber auch das nun fehlende WLAN sprechen gegen ihn.

Der Hanvon N516 wird zwar von OpenInkpot 0.2 unterstützt, ist aber praktisch auf dem Markt nicht erhältlich. Anwenderberichte findet man kaum und der Vertrieb gab mir wenig Hoffnung auf baldige Verfügbarkeit. Der Cybook Opus ist von der Hardware identisch mit dem Pocketbook 360, beide basieren auf Netronix. Allerdings gibt es etliche, weniger positive Berichte im Netz, die die Firmware des Opus betreffen. Abstürze und ein schlechter, oder nicht implementierter Reflow bei der Darstellung von PDF Dateien, deuteten auf eine nicht gut gepflegte Firmware hin.

Bevor ich die diversen e-reader-Foren kennen lernte, hatte ich von Pocketbook noch nie etwas gehört.
Nach dem ich etliche Beiträge gelesen hatte, verdichtete sich mein Eindruck, dass eine offene, gepflegte Firmware bei diesem Hersteller nicht nur auf dem Papier steht, sondern praktisch implementiert wird.

Der Pocketbook 301+ hat zwar einen 6" Bildschirm, ist aber auch nicht so kompakt wie der 360er. In Anwenderberichten und Videos auf youtube machte der 5" Schirm des 360er subjektiv kaum einen kleineren Eindruck. Hinzu kommt die sehr kontrastreiche Darstellung durch die höhere Auflösung gegenüber dem 301+.
Nicht zuletzt sprachen mich auch die Kompaktheit und der sichere, feste "Transportdeckel" an.

Aber es gab auch noch einen weiteren, entscheidenen Punkt, warum ich mich für den Pocketbook entschieden habe. Ich finde es sehr positiv und hilfreich, wenn sich Firmenvertreter (hier Forkosigan) in User Foren den Fragen und der Kritik der Anwender stellen. Darüber hinaus habe ich den Eindruck, dass die Anregungen ernst genommen werden und in die weitere Entwicklung der Pocketbook Produkte einfliessen.
Wenn ich als Linux Anwender das Beispiel mal gedanklich auf andere Hardwarehersteller projiziere, gerate ich ins träumen ... Zurück zur Realität.

Nachdem meine Entscheidung zugunsten des Pocketboot 360 gefallen war, wollte ich nicht auf den offiziellen Vertriebsstart in Deutschland warten. Die Bestellung nahm ich daher per PM an Forkosigan vor. Er übermittelte mir das Zahlungskonto, ich ihm meine Anschrift, die Wunschfarbe und überwies den Zahlungsbetrag.
Denjenigen, die bei dieser noch nicht "offiziellen" Kaufabwicklung Bedenken haben, kann ich versichern, dass alles zufriedenstellend und professionell abgelaufen ist. Lediglich die, gegenüber DHL doch längere Lieferzeit von Hermes, verdient Kritik.
Das Gerät besitzt eine registrierte Seriennummer und verfügt über zwei Jahre Garantie. Aber nun gibt es ja auch den offiziellen Webshop für die Pocketbooks unter http://www.my-ebook-reader.de

Erster Eindruck:

Das Teil sieht wirklich schnuckelig und schick aus und ist echt kompakt. Zum Lieferumfang gehört eine robuste Abdeckung, ein USB-Netzteil zum Aufladen, eine Handschlaufe und ein USB Kabel zum Anschluss an den PC. Meine Verpackung, sowie das Handbuch sind noch auf russisch/ukrainisch, macht aber nix, da Forkosigan die PDF-Anleitung bereits auf Deutsch gepostet hat.
Ich habe mir übrigens ein schwarzes Gehäuse bestellt, da ich nicht sicher bin, ob das hellere ivory nach längerer Benutzung nicht doch schmuddelig aussehen wird.
Über das Klicken und die Druckpunkte der "Blättertasten" ist ja schon oft berichtet worden. Ja, das Klicken hört man, ob mich das allerdings stören wird, kann ich noch nicht sagen. Die ungenauen Druckpunkte finde ich da schon eher störend. Wahrscheinlich werde ich die Blättertasten neu belegen und die Navigation nur noch über die Bedienungstasten vornehmen. Die Tastenbelegung kann man beim 360 ja frei nach Gusto vornehmen!

Linuxanbindung:

Wird Pb360 an einen Linux Rechner mit KDE, Gnome oder XFCE angeschlossen, so wird direkt ein Desktop Icon angezeigt (Pocket01), und das Gerät als USB-Diskdevice eingebunden. Unproblematisch.


Möchte man aber auch von der Konsole auf das Gerät zugreifen, so bietet sich eine selbst geschriebene udev-Regel an. Damit kann man das Gerät z.B. immer mit
Code:
mount /mnt/pocketbook
einbinden, egal wieviele andere mobile Geräte im Moment angesteckt sind.

- Nachschauen unter welchem device sich pocketbook (Philips-Mass-Storage) angemeldet hat:
Code:
 ls -l /dev/disk/by-id |grep -i philips_mass
hier ist es "sdf" (variiert von System zu System, aber auch abhängig von anderen angeschlossenen Geräten

- detaillierte, udev-verwertbare Infos zu "sdf" herausfinden und in eine Datei speichern

Code:
 udevinfo -a -p /sys/block/sdf > pocketbook.udev
Ausschnitt aus pocketbook.udev
Code:
looking at parent device '/devices/pci0000:00/0000:00:0b.1/usb2/2-3/2-3:1.0/host5/target5:0:0/5:0:0:0':
    KERNELS=="5:0:0:0"
    SUBSYSTEMS=="scsi"
    DRIVERS=="sd"
    ATTRS{device_blocked}=="0"
    ATTRS{type}=="0"
    ATTRS{scsi_level}=="3"
    ATTRS{vendor}=="Philips "
    ATTRS{model}=="Mass Storge     "
    ATTRS{rev}=="062e"
    ATTRS{state}=="running"
    ATTRS{timeout}=="30"
    ATTRS{iocounterbits}=="32"
    ATTRS{iorequest_cnt}=="0x92"
    ATTRS{iodone_cnt}=="0x92"
    ATTRS{ioerr_cnt}=="0x0"
    ATTRS{modalias}=="scsi:t-0x00"
    ATTRS{evt_media_change}=="0"
    ATTRS{queue_depth}=="1"
    ATTRS{queue_type}=="none"
    ATTRS{max_sectors}=="240"
- daraus folgende Merkmale als eigene udev-Regel unter /etc/udev/rules.d/10-pocketbook.rules speichern

Code:
# Pocketbook 360
SUBSYSTEMS=="scsi", DRIVERS=="sd",ATTRS{vendor}=="Philips ",ATTRS{model}=="Mass Storge     ", ATTRS{rev}=="062e", SYMLINK="pocketbook"
- noch einen Eintrag in der /etc/fstab ergänzen

Code:
/dev/pocketbook     /mnt/pocketbook     auto    rw,noauto,user  0       0
und nach einem
Code:
/etc/init.d/udev restart
und
Code:
mkdir /mnt/pocketbook
lässt sich Pocketbook mit
Code:
mount /mnt/pocketbook
einbinden.

Die Mighty Fans können natürlich die obigen "pocketbook" Einträge durch "MM" ersetzen und durch ein abgekürztes mount /mnt/MM einbinden. ;-)

Einige e-books im epub Format sind bereits aufgespielt (vgl. Screenshot).

Um Linux manpages auf dem Reader lesen zu können, konvertiere ich die Dateien in html:

Code:
man2html -r usr/share/man/man1/rsync.1.gz > /mnt/pocketbook/rsync.html
So, nun werde ich mich erstmal mit der Bedienung vertraut machen und dann ... Lesen!

Weitere Berichte, Erfahrungen, Fragen folgen bestimmt, entweder hier, oder im Tagebuchthread

Gruß
Lino
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