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Ich sehe es nur aus der Sicht des Konsumenten: für mich ist unverständlich, dass diese Praxis immer noch nicht verboten/abgeschafft wurde. Jede andere Branche würde sofort des Kartells bezichtigt bzw. bei Vorhandensein einer rechtlichen Grundlage (wie der Buchpreisbindung) würde diese spätestens seitens der EU als unzulässig abgeschafft.
Davon abgesehen wird die Buchpreisbindung von manchen Händlern auch beliebig umgangen, indem großzügig der Mängelexemplar-Stempel geschwungen wird (manche knicken absichtlich das Cover, andere machen noch nicht einmal das). Grundsätzlich begrüße ich das als Buchpreisbindungsgegner ja, aber es ist natürlich ungerecht den Händlern gegenüber, die sich das aus Angst vor Abmahnungen nicht trauen.
Und tut sich der Buchhandel mit der Buchpreisbindung einen Gefallen? Aus meiner Sicht nicht. Ich kaufe die wenigsten Bücher, die ich lese, die meisten sind von Freunden oder Bekannten geliehen. Dennoch bin ich früher (vor dem Euro, als Taschenbücher noch maximal 10 DM, eher weniger gekostet haben) im Schnitt auf 10-15 Bücher im Jahr gekommen, die ich mir selbst gekauft oder die als Geschenk für mich gekauft wurden. Hinzu kamen dann eben noch die geliehenen Bücher. Das hat sich in den letzten Jahren völlig gewandelt, denn einen Preis von 12,90 Euro für ein Taschenbuch oder 24,90 Euro für ein gebundenes Buch bin ich nicht bereit zu zahlen (Belletristik, Fachbücher sind was anderes). Ich würde kein Buch ein zweites Mal lesen - ich habe es einmal getan und mich dabei gequält und gelangweilt - und habe auch keinen Sammelbedarf, deshalb sind mir 12,90 Euro für ein Einwegprodukt schlicht zu viel. Natürlich werfe ich keine Bücher weg, sondern gebe sie weiter, aber das ändert ja nichts am zu hohen Preis.
Viele Grüße
Dominik
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