Murray Leinsters Med Ship hat mir nicht gefallen. Viele der Geschichten waren sich zu ähnlich, die Unfehlbarkeit des Protagonisten nervte, und die kleinen Inkonsistenzen, die wahrscheinlich kein Problem darstellen, wenn man acht Kurzgeschichten innerhalb von neun Jahren veröffentlicht, kombinieren sich in dieser Sammlung zu einem ernsthaften Ärgernis.
Leinsters Planets of Adventure macht das zumindest teilweise besser. Der erste Teil des Buches, die aus Kurzgeschichten umgeschriebene Novelle The Forgotten Planet, ist allerdings mit Abstand das schlechteste, das ich von Leinster gelesen habe. Die Idee eines von riesigen Insekten und Pilzen beherrschten Planeten ist ja nicht uninteressant, aber die Umsetzung ignoriert die Science in Science Fiction derartig eklatant und wirkt dadurch so unplausibel, dass der geneigte Leser vor lauter Kopfschütteln gar nicht mehr zum Lesen kommt.
Die Kurzgeschichtensammlung The Planet Explorer im zweiten Teil des Buches entschädigt aber weitgehend für den miserablen ersten Teil. Klar, Leinster ergießt sich hier teilweise in rassistischen und sexistischen Vorurteilen, die in den 50er Jahren ja auch durchaus noch mainstream-fähig waren, aber zumindest sind wir hier, was Stil und Inhalt anbelangt, wieder bei richtig guter S/F. Der Protagonist ist auch glaubwürdig, und so macht das Lesen hier wieder richtig Spaß.
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