Ich grübel auch schon ein Weilchen über dein Post
Bin aber tendenziell anderer Ansicht.
Ich denke nicht, dass Leute und im Speziellen Leser nur das Schnelllebige suchen. Sicher, ich habe auch Novellen und Kurzgeschichten auf dem iPhone. Ein schnelles Kapitel von Schwabs
Sagen des klassischen Altertums lässt sich an der Schlange bei Ikea ruckzuck konsumieren. Ein kurzer Poe entspricht ziemlich genau der Wartezeit bei meinem Zahnarzt.
Insgesamt habe ich aber das Gefühl, dass sich der schnelllebige Trend bald ausgelebt hat. Freizeit wird immer höher bewertet. Downshifting (vermutlich das Unwort des Jahres
) und Sabaticals statt Karriereleiter. Lesen wie die meisten Leute es betreiben und nach wie vor lieben ist immer noch etwas "Gemütliches": Eine schöne Tasse Tee, das Knistern im Kamin und ein schönes Buch. Da wird Lesen auf einmal buchstäblich zur Frei-Zeit. Und das ist es, was immer mehr Leute wieder verstärkt haben wollen. Mehr Zeit für sich und auch ihre Hobbies, da nimmt man lt. Umfragen ja mehrheitlich sogar Gehaltseinbußen in Kauf. Literarisches Fast-Food nach dem Motto "Schnell mal ne 80 Seiten Story reinziehen" passt da irgendwie nicht ins Bild. Würde sich de eBook-Industrie genau das als Nische suchen, bliebe sie meiner Ansicht nach auf der Strecke.