Solche Listen fand ich eine Zeit lang sehr interessant, aber es steht halt doch systembedingt immer wieder das gleich drauf.
Viel interessanter finde ich diese Liste hier: Bestseller aus den letzten 200 Jahren von der Stadtbibliothek Basel:
http://stadtbibliothekbasel.ch/index...ller_200_jahre
Spannend ist das Nebeneinander von Titeln, die es auf die Kanon-Listen geschafft haben, und "Trivialliteratur". Das haben sich die Menschen in diesen Zeiten tatsächlich ins Regal gestellt und vielleicht sogar auch gelesen.
Zschokke steht drauf und von Hoffmann nicht etwa Der Sandmann sondern Der goldene Topf.
Und ob man für die Schule tatsächlich einen Kanon braucht - in Zeiten, in denen ein Menschenleben nicht ausreicht, allein die deutschen Neuerscheinungen eines Jahres zu lesen?
Ein bisschen was aus jeder Epoche und aus jeder Gattung wäre gut für einen allgemeinen Überblick, aber es muss nicht immer Der Schimmelreiter oder Der Sandmann sein. (Der Schimmelreiter hat mir z.B. als einzige Schullektüre gefallen, aber Storm hat schöneres geschrieben)
Wichtiger wäre, die Lust am Lesen zu wecken und das geht nur, wenn die Lehrer selbst Spaß an den Texten haben. Wir haben bei Rilke das Reimschema analysiert, weil unser Lehrer sonst nix mit Rilke anzufangen wusste. Himmel hilf! Ein Wunder, dass ich überhaupt noch lese.