View Single Post
Old 10-13-2010, 05:32 AM   #7
:D ominik
Groupie
:D ominik has a complete set of Star Wars action figures.:D ominik has a complete set of Star Wars action figures.:D ominik has a complete set of Star Wars action figures.:D ominik has a complete set of Star Wars action figures.
 
Posts: 186
Karma: 330
Join Date: Dec 2009
Device: nook
Quote:
Originally Posted by K-Thom View Post
3) Ja, Fonts lassen sich einbetten. Nur leider kann das nicht jedes Gerät/jede Lesesoftware interpretieren. Beschränke dich (ich hoffe, du bist kein Typografie-Enthusiast) auf die Standardschriften.
Ergänzend möchte ich noch anmerken: 99,9% aller Schriften sind nur für den Druck optimiert, es gibt nur ganz wenige Schriften, die auch oder sogar speziell für die Bildschirmdarstellung optimiert sind. Das Schriftbild der meisten Schriften ist daher in Fließtext-Größe auf Bildschirmen (so auch auf dem Reader) nur bescheiden.

Speziell bei eInk kommt noch dazu, dass die Strichstärke der Schrift großen Einfluss auf den Kontrast hat. Die Hersteller haben die Geräte deshalb nicht nur mit Schriften ausgestattet, die eine gute Bildschirmdarstellung gewährleisten sondern überdies auch über eine großzügige Strickstärke verfügen. Beim Kindle3 und insbesondere auch den neuen Sony-Readern scheinen die Hersteller hier nochmal deutlich nachgelegt zu haben, denn die Schriften der Geräte sind jetzt sichtbar fetter, was zu einem stärkeren Kontrast führt (zusätzlich zum schwärzeren Schwarz der Pearl-Displays).

Die Hersteller haben nicht Millionen in die Entwicklung der Reader investiert, um dann eine Schrift zu verwenden, die ein ungenügendes Schriftbild im Fließtext gewährleistet. Man kann also davon ausgehen, dass die im Gerät vorhandenen Schriften mit Bedacht gewählt wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die in ein Epub eingebundene Schrift, die nach ganz anderen Kriterien gewählt wurde (z. B. Übereinstimmung zur Printversion und rechtliche Aspekte, siehe nächsten Absatz), ein besseres oder wenigstens gleichwertiges Fließtext-Schriftbild bietet, ist verschwindend gering.

Des weiteren darf nicht vergessen werden, dass die meisten Schriften nicht kostenlos/lizenzfrei sind. Das Einbinden in ein Epub oder eine Webseite ist nur zulässig, wenn die Schrift hierfür speziell lizenziert wird. Das ist astronomisch teuer und richtet sich nach der Anzahl der verbreiteten Epubs bzw. Anzahl der Besucher bei einer Website. Anders als bei PDFs wird die Schrift nämlich als vollständige Schriftendatei bereitgestellt, weshalb es nicht genügt, wenn der Ersteller eine Lizenz für die Schrift hat.

Praktisch können deshalb nur freie Schriften eingebunden werden, wie z. B. die Bitstream Vera. Über den Sinn kann man allerdings streiten, denn diese Schrift hat eine geringere Strichstärke als die auf vielen Geräten vorhandene Helvetica und sieht somit kontrastärmer aus. Zudem werden die meisten Nutzer keinen Unterschied zur Helvetica feststellen können. Typographisch geübte Augen werden die Unterschiede zwar sofort sehen, würden aber höchstwahrscheinlich die Helvetica bevorzugen.

Die in der Printversion verwendeten Schriften sind so gut wie nie freie Schriften, wenn das Buch professionell gesetzt wurde (gibt ja auch ein paar Autoren, die machen das selbst, teilweise sogar mit Word...). Deshalb entfällt schon der Aspekt, die gleiche Schrift wie in der gedruckten Version nutzen zu wollen.

Wenn man die eingebundenen Schriften nur für Überschriften verwenden möchte und deren Schriftgröße deutlich größer als die von (normalgroßem) Fließtext ist, entfallen die Nachteile hinsichtlich Bildschirmdarstellung und Kontrast. Bleiben nur noch die rechtlichen Aspekte.
:D ominik is offline   Reply With Quote