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Old 01-19-2010, 02:46 PM   #1
weatherwax
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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich, German, V 1.0, 19 JAN 2010

Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)

Der grüne Heinrich
OA 1854 / 55 (erste Fassung) Form Roman Epoche Realismus
Die Erstfassung des Grünen Heinrich zählt zu den bedeutendsten Bildungs- und Entwicklungsromanen des 19. Jahrhunderts. Mit für die Entstehungszeit ungewöhnlicher psychoanalytischer Klarsicht verarbeitete Gottfried Keller im Gewand des Künstlerromans autobiografische Erfahrungen.
Entstehung: Die Genese des Romans zog sich vom Vormärz über die Revolution von 1848/49 und die anschließende Phase der Restauration hin. Schon 1842 hatte Keller erste Pläne zu diesem Roman gefasst. 1846/47 begann er in Zürich mit der Niederschrift, doch erst nach seiner Übersiedelung nach Berlin (1850) fand er einen Verleger für den Grünen Heinrich. Unter Produktionsdruck vollendete er zwischen Juli 1851 und Oktober 1853 die ersten drei Bände. Der vierte Band erschien erst 1855.
Inhalt: Heinrich Lee, seit frühester Jugend Halbwaise, wird in einer fiktiven Schweizer Stadt – gemeint ist Kellers Geburtsstadt Zürich – von der Mutter großgezogen. All ihre Ersparnisse verwendet Frau Lee auf die Ausbildung ihres schon früh zur Kunst neigenden Sohns. Heinrich zieht in die Residenzstadt München, um Landschaftsmaler zu werden. Allmählich erkennt er sein mangelndes Talent. Das berufliche Scheitern geht einher mit einer Reihe unglücklich verlaufender Liebesgeschichten, die ihn zunehmend isolieren. Gerade als sein Leben eine gute Wendung zu nehmen scheint – Heinrich begegnet einem reichen Grafen, der sein Gönner wird, und verliebt sich in dessen Mündel Dortchen –, ist es einmal mehr sein Zaudern, das einen glücklichen Ausgang verhindert. Nachdem die Mutter kurz zuvor aus Gram über sein Ausbleiben und ihren wirtschaftlichen Ruin gestorben ist, erkennt der grüne Heinrich – die Farbe Grün ist Symbol für Jugend und Hoffnung, aber auch für die bei aller Einsicht geistige und emotionale Unreife des Protagonisten – sein vergeudetes Leben. Auch er stirbt an gebrochenem Herzen.
Aufbau: Der Roman ist in vier Bücher gegliedert. Die erste Hälfte umfasst die »Jugendgeschichte«, die Keller als »Vorspiel des ganzen Lebens« anlegte, und ist aus der Perspektive Heinrichs erzählt. Mit dem 4. Kapitel des dritten Bands wechselt der Erzähler in die dritte Person. Mehrmals ändert sich der Grundton: Lange, wortreiche Reflexionen zu Philosophie, Kunst, Ethik und Politik stehen unvermittelt neben von der Handlung scheinbar losgelösten Einschüben. Einige Passagen sind in epischer Breite angelegt, während Schlüsselereignisse wie der Tod Heinrichs und seiner Mutter mit äußerster Knappheit geschildert werden und dadurch umso intensiver wirken.
Wirkung: Trotz günstiger Beurteilungen war Der grüne Heinrich kein Erfolg. Zwischen 1878 und 1880 arbeitete Keller an einer Neufassung, die dem Roman eine einheitliche autobiografische Form gab. Die wechselnde Perspektive wurde durch einen durchgängigen Ich-Erzähler ersetzt. Die langen Reflexionen und Exkurse strich Keller ebenso wie die Polemiken gegen Kirche und Staat. Auch inhaltlich bestehen Abweichungen. Der von den politischen und persönlichen Verhältnissen diktierte resignative Grundton des »Ur«-Heinrich wich in der Zweitfassung einem versöhnlicheren Weltbild, das dem arrivierten sozialen Status des inzwischen berühmten Autors ebenso Rechnung trug wie dem veränderten Publikumsgeschmack. Heute gilt die erste Fassung allgemein als die literarisch Überlegene und als Vorläufer des modernen psychologischen Romans.
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