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Originally Posted by faltradl
Für mich klingt es so, als ob es um das Elsass ging. ...
Oder linksrheinische Gebiete, die heute deutsch sind, bis vor nicht gar so langer Zeit französisch waren, wie z.B. Monschau.
Und ich denke auch an Wilhelm Busch, der ja eher weit weg von Frankreich zuhause war. Bei ihm tauchen viele französische Wörter auf, die aber in deutscher Schreibweise der Laute geschrieben sind. (Ich vermute mit Absicht.) Der Nachhall der Zeit, wo der Adel französisch sprach. Und später im Bürgertum, wo wer sich für vornehm hielt, auch französisch parlierte.
... Faltradl
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Im letzten Jahrhundert nicht zu vergessen die
Besatzungszeit, und zwar eher die nach dem ersten Weltkrieg, als die "Weltläufigkeit" gerade der ländlichen Gebiete noch knapp über Null war: Die französischen Soldaten beeindruckten sehr, was sich an zahlreichen Überbleibseln aufzeigen lässt, z.B.:
"Mach so kei Amabarraasch!"
An den berühmten "Fisimatenten" ("visiter ma tente" als eindeutige Einladung an weibl. Einheimische) oder rechtsrheinisch eher "Fissematenten" (bis ins Sauerländische zu finden), natürlich Trottoir und "Wisawi" (vis-à-vis) ... will aber hier kein Lexikon bieten.
Rechtsrheinisch müsste man z.B auch auf den Nauroder Rudolf Dietz (1863-1942) eingehen - wegen seines braunen Engagements teilweise verschwiegen, manchmal beschimpft -, der eine ganze Reihe von Gedichten in Nassauer Mundart veröffentlicht hat (Neuauflagen durch seine Kinder).