Was ich außerdem noch ganz spannend finde, ist, dass in dieser Auseinandersetzung der Text der Gabler-Ausgabe vom Ulysses plötzlich wieder völlig unhinterfragt als »maßgeblicher« gilt, der dem »Original« (was immer das sein soll) am nächsten komme. Zumindest in der angelsächsischen Welt ist er von den meisten Verlagen schon vor Jahrzehnten wieder durch ältere Textfassungen ersetzt worden, als klar wurde, dass sich Gabler sehr viele Freiheiten in der Konstruktion seines »Originaltextes« genommen hat. Und nun soll es zu einer Verbesserung der Übertragung führen, wenn man die Freiheiten, die sich Wollschläger beim Übersetzen genommen hat, zurückbaut, aber die Gabler’schen Texterfindungen übernimmt? Weird.
Schon damals beim Gabler sollen die Erben auf möglichst viele Änderungen gedrungen haben, um ein neues Copyright begründen zu können, und auch in diesem Fall scheinen ökonomische Überlegungen im Vordergrund gestanden zu haben – mit der »Handvoll Korrekturen«, die Wollschläger für nötig hielt, dürfte man kaum die Chance gehabt haben, den Text allen erneut andrehen zu können.
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